Bauwelt

Bettina Pousttchi: The City

Position Nr. 16

Text: Brosowsky, Bettina Maria, Braunschweig

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    Beim ältesten Bau Wolfsburgs, dem erstmals 1302 urkundlich erwähnten Schloss, steht eine umfassende Fassadensanierung an.
    © Städtische Galerie Wolfsburg

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    Beim ältesten Bau Wolfsburgs, dem erstmals 1302 urkundlich erwähnten Schloss, steht eine umfassende Fassadensanierung an.

    © Städtische Galerie Wolfsburg

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    Das dazu benötigte Baugerüst, ...
    © Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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    Das dazu benötigte Baugerüst, ...

    © Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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    ... ermöglicht der deutsch-iranischen Künstlerin Bettina Pousttchi die Realisierung ihrer Arbeit "The City".
    © Bettina Pousttchi, Foto: Norman Konrad

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    ... ermöglicht der deutsch-iranischen Künstlerin Bettina Pousttchi die Realisierung ihrer Arbeit "The City".

    © Bettina Pousttchi, Foto: Norman Konrad

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    Eine mit zehn, zu ihrer Entstehung höchsten, Gebäuden der Welt bedruckten Plane bekleidet das Baugerüst.
    © Bettina Pousttchi, Foto: Norman Konrad

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    Eine mit zehn, zu ihrer Entstehung höchsten, Gebäuden der Welt bedruckten Plane bekleidet das Baugerüst.

    © Bettina Pousttchi, Foto: Norman Konrad

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    In abstrahierendem, mit Linien durchzogenen Schwarz-weiß, ...
    © Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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    In abstrahierendem, mit Linien durchzogenen Schwarz-weiß, ...

    © Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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    ... sind die Wolkenkratzer zu einer fiktiven Skyline montiert.
    © Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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    ... sind die Wolkenkratzer zu einer fiktiven Skyline montiert.

    © Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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    Auch zu sehen ist ein in den Arbeiten Pousttchis häufig wiederkehrendes Element - die Uhr.
    © Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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    Auch zu sehen ist ein in den Arbeiten Pousttchis häufig wiederkehrendes Element - die Uhr.

    © Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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    Für ihre Arbeit "World Time Clock" (2008-2014) fotografierte die Künstlerin weltweit Uhren im öffentlichen Raum, hier "Seoul Time" von 2011.
    © Bettina Pousttchi

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    Für ihre Arbeit "World Time Clock" (2008-2014) fotografierte die Künstlerin weltweit Uhren im öffentlichen Raum, hier "Seoul Time" von 2011.

    © Bettina Pousttchi

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    Bei allen Arbeiten stehen die Zeiger der Uhr auf exakt fünf vor Zwei. Hier bei "Doha Time".
    © Bettina Pousttchi

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    Bei allen Arbeiten stehen die Zeiger der Uhr auf exakt fünf vor Zwei. Hier bei "Doha Time".

    © Bettina Pousttchi

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    "Basel Time" zur Art Basel Public Projects (2010)
    © Foto: Bettina Pousttchi

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    "Basel Time" zur Art Basel Public Projects (2010)

    © Foto: Bettina Pousttchi

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    Die Arbeit "Echo" von 2009/2010 an der Fassade der Temporären Kunsthalle Berlin, ...
    © Foto: Bettina Pousttchi

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    Die Arbeit "Echo" von 2009/2010 an der Fassade der Temporären Kunsthalle Berlin, ...

    © Foto: Bettina Pousttchi

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    ... ließ den abgerissenen Palast der Republik kurzzeitig Auferstehen.
    © Foto: Bettina Pousttchi

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    ... ließ den abgerissenen Palast der Republik kurzzeitig Auferstehen.

    © Foto: Bettina Pousttchi

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    Beitrag zur Altstadtdebatte in Frankfurt am Main - "Framework" an der Fassade der Kunsthalle Schirn (2012)
    © Foto: Norbert Miguletz

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    Beitrag zur Altstadtdebatte in Frankfurt am Main - "Framework" an der Fassade der Kunsthalle Schirn (2012)

    © Foto: Norbert Miguletz

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    © Foto: Norbert Miguletz

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    Auch im Repertoire: "Oskar" (2013), aus verbogenen Strassenpfosten
    © Bettina Pousttchi, Foto: Roman März

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    Auch im Repertoire: "Oskar" (2013), aus verbogenen Strassenpfosten

    © Bettina Pousttchi, Foto: Roman März

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    Noch bis zum 28.09.2014 ist die Installation "The City" in Wolfsburg zu sehen.
    Städtische Galerie Wolfsburg
    © Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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    Noch bis zum 28.09.2014 ist die Installation "The City" in Wolfsburg zu sehen.
    Städtische Galerie Wolfsburg

    © Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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Bettina Pousttchi: The City
© Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz

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Bettina Pousttchi: The City

© Bettina Pousttchi, Foto: Norbert Miguletz


Bettina Pousttchi: The City

Position Nr. 16

Text: Brosowsky, Bettina Maria, Braunschweig

Endlich eine Skyline oder: Wie Wolfsburg einmal sein Schloss verschwinden ließ
Untergegangene Schlösser, als Fassadenbilder wieder aufgebaut, die sich innen als hochmoderne Gebäude für zeitgenössische Nutzungen zu erkennen geben. Hochhäuser, einst als effi­ziente Funktionsstapel auf dem knappen Baugrund amerikanischer Metropolen ersonnen, die zum Prestigesymbol westlichen Lifestyles in den Golfstaaten avanciert sind. Längst ist die Synchronisation kulturell divergenter Phänomene weltweite Gepflogenheit.
Die deutsch-iranische Künstlerin Bettina Pousttchi, 1971 in Mainz geboren und in Berlin ansässig, hat nun in Wolfsburg, der prominentesten deutschen Gründungsstadt des 20. Jahrhunderts, zur Technik der Simulation in situ ­gegriffen. Diese Art der visuellen Argumentationshilfe dient ja häufig dazu, Wiederaufbaumaßnahmen zu befördern. Erinnert sei an die Fassadentapete, die 1993/94 den Skeptikern Anmutung und städtebauliche Wirkung des Berliner Schlosses nahebringen sollte. Pousttchi allerdings kehrt den Prozess um. Sie lässt ein Schloss verschwinden, den ältesten Bau Wolfsburgs, 1302 erstmals urkundlich erwähnt, architektonisch überformt in schönster Weserrenaissance. Ein 35 Meter hohes Fassadengerüst, das derzeit zur Grundsanierung der Nordfront aufgestellt ist, bekleidete Pousttchi mit 2150 Quadratmetern Plane – bedruckt mit nahtlos an­einandergeschobenen Fassaden aktueller und historischer Ikonen der Hochhausarchitektur aus der ganzen Welt, eine imaginäre globale Stadt. Digitale Fotos ausgewählter Bauten hat Pousttchi zu schwarz-weißen Schraffurbildern reduziert, die mit dem handwerklichen Habitus historischer Vedutenstiche spielen. Unterschiedliche Maßstäbe der Teilfassaden unterstreichen die fiktionale Absicht jenseits realistischer Simulation, sichtbare Konstruktionsteile des Gerüsts brechen die Illusion zusätzlich.
Diese visuelle Katharsis hilft natürlich auch, die Erinnerung an den Charme des verwitterten Schlossgemäuers zu tilgen. Denn nach der Sanierung wird die Besucher eine gleißend weiße Fassade empfangen.
Fakten
Architekten Pousttchi, Bettina, Berlin
aus Bauwelt 26.2014
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