Bauwelt

Universitätsklinikum


Farbstudien


Text: Kasiske, Michael, Berlin


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    WBP-Archiv Lothar Schwedt

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    Dirk Hennings

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    Dirk Hennings

Das Baukastensystem des bei der Eröffnung als „Raffinerie“ heftig kritisierten Universitätsklinikums Aachen eröffnet die Möglichkeit großer Umbauten im Bereich der Pflegestationen. Die Architekten Wörner + Partner fügten bereits auf Ebene 7 einen neuen Innenhof ein, vor allem, um die Belichtung der Stationen zu verbessern.
Anfang Mai dieses Jahres war ich im Universitätsklinikum Aachen verabredet. Aus der Schulzeit vor über dreißig Jahren sind mir Zeitungsmeldungen mit unscharfen Schwarzweißbildern des „Milliardenmonstrums“ in der Erinnerung geblieben. Mit dem Einstufen als Baudenkmal im letzten Jahr hat die unnahbare, faszinierende, einst in eine bessere Zukunft weisende Architektur des Klinikums erneut Beachtung gefunden. Bei dem Besuch widme ich mich vor allem dem Weiter- und Umbau des Gebäudes.
Im Foyer treffen wir uns: Peter Brand und Lothar Schwedt vom damals verantwortlichen Aachener Büro Brand Weber + Partner, deren aktives Berufsleben um das Klinikum kreiste, Annette Kreyerhoff und Iphigenie Traxler vom Frankfurter Architekturbüro Wörner+Partner, die den ersten Bauabschnitt der neu strukturierten Pflegestationen vorstellen wollen, und mein Studienkollege Matthias Schröder aus Köln.
Star Trek? Der endlos lange Gang mit dem quer zur Laufrichtung gestreiften Teppich in Grün und Gelb könnte als Kulisse dienen, wäre da nicht der Blick über die Höfe ins Freie. Unvermittelt biegt Annette Kreyerhoff nach rechts, öffnet nach ein paar Schritten eine Tür, und wir betreten einen zweigeschossigen Raum mit offener Konstruktion und sichtbarer Leitungsführung, Metallverkleidung an den Wänden in kräftigem Gelb, Orange und Grün, alles frisch. In das Schweigen hinein sagt Peter Brand: „Es sieht vom Stuhl bis zum Tresen so aus, wie wir es geplant haben.“ Außer dass der heute reinigungsmaschinenfreundlich glatte Fußboden ursprünglich mit schwarz­grau gestreiftem Teppich belegt war.

Chronist und Archivar

Peter Brand, der das Büro zusammen mit Wolfgang Weber und zunächst mit ihrem Lehrer Benno Schachner Anfang der sechziger Jahre gegründet hat, erzählt anekdotisch von der Planung und dem Bau der Klinik. Schwedt, im Ruhestand zum gewissenhaften Chronisten und Archivar des Projekts geworden, ordnet für ihn akribisch die Einzelheiten, wie auch für mich bei einem späteren Treffen in Berlin. Der Planung vorangegangen war der Beschluss von Bund und Ländern zum Ausbau der wissenschaftlichen Hochschulen. In der Folge erhielt die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen eine Medizinische Fakultät, die städtischen Krankenhäuser der Stadt wurden in eine medizinische Akademie umgewandelt.
Im kooperativen Geist von 1968 sollten die klinischenund die Forschungseinrichtungen zusammengeführt werden. Dafür erarbeitete der auf Krankenhausplanung spezialisierte Tübinger Mediziner Hans-Ulrich Riethmüller einen ausführlichen Raum- und Organisationsplan. Aufgrund des bereits vom Büro Brand Weber + Partner bearbeiteten Neubaus für das Klinikum Münster mit den heute das Stadtbild prägenden „Bettentürmen“ kam man im Wissenschaftsministerium auf den Gedanken, die Planung ein zweites Mal zu verwerten. Die Beauftragung, so Brand, erfolgte mündlich auf der Straße „Sie machen das – Sie sind jung und belastbar. Außerdem haben wir keine Zeit in Aachen, was Neues zu entwickeln. Denn was in Münster gut ist, kann in Aachen nicht falsch sein.“
Einige Monate später wurde bei einem informellen Treffen der Architekten mit Riethmüller und den Vertretern vom Staatshochbauamt die Richtung geändert, und zwar unter dem Motto „Ein Gebäude für eine Fakultät“. Vorbild für die Architekten sollte nun der seinerzeit viel beachtete Entwurf von Craig, Zeidler und Strong für das Health Sciences Center der McMaster University im kanadischen Hamilton sein, das 1971 fertiggestellt wurde. Diese Kombination aus Forschung, Lehre und Pflege mit 349 Betten hatte jedoch lediglich gut zwanzig Prozent des geplanten Volumens für Aachen.

Maximalversorgung

Im Gespräch werden die Superlative des Universitätsklinikums aufgezählt: ein „Krankenhaus der Maximalversorgung“ mit rund 130.000 Quadratmetern Nutzfläche auf einer Grundfläche von 256,80 x 134,40 Meter (Grundmaß: 1,20 Meter); zur Zeit der Fertigstellung gab es 1585 Betten; die Herstellungskosten betrugen insgesamt rund 1,07 Milliarden Euro (ohne medizinische Technik); zu Semesterzeiten halten sich bis zu 13.000 Personen im Gebäude auf.
Brand und Schwedt fahren fort mit der systematisierten Planung. Die strikte Trennung der technischen Gebäudestruktur und der Nutzungsbereiche kennzeichnet das Konzept: An 24 in versetzten Doppelreihen gestellten Versorgungstürmen werden weit spannende Stahlbetondecken gehängt, da „jeder Nutzungsfall an jeder beliebigen Stelle der Struktur mit den ihm eigenen Bedingungen erfüllbar sein muss“. Die Innenwände können leicht demontiert und andere Raumzuschnitte eingerichtet werden, was sich nicht nur bei der aktuellen Sanie­rung der Pflegebereiche als ein Vorteil erweist, sondern auch bei regulären Veränderungen wie dem steten Wechsel von tonnenschweren Geräten, z.B. den Kernspintomographen.
Zur Orientierung: Das Eingangsgeschoss hieß in den Plänen der Architekten 00 (heute Erdgeschoss) und galt als „Kommunikationsebene“ mit Bibliothek, Hörsälen, Verwaltung und Personalräumen; in der „Untersuchungs- und Behandlungs­ebene“ 99 (-2) befinden sich Operationssäle, die Intensivabteilung, die Rettungsstelle und unter anderem das Bibliotheksmagazin; in der darunter liegenden Technikebene 98 (-3) sind Klima- und sonstige lufttechnische Anlagen untergebracht. Oben liegen in den „Untersuchungs- und Behandlungs­ebenen“ 01 und 02 (3 und 5) die Abteilungen der klinischen Medizin, die jeweils über ein eigenes Technikgeschoss verfügen; dar­über sind die drei „Pflegeebenen“ 03 bis 05 (7 bis 9) aufgesetzt.
Bis zur Ebene 03 sind die Grundflächen, die neun Innenhöfe ausgenommen, vollflächig überbaut, das heißt, es gibt weite Bereiche ohne Tageslicht und Außenkontakt. Die Geschosse mit der Pflege sind durch drei zusätzliche, erst in der Ebene 03 beginnende Höfe nach außen in Kämme gegliedert, so dass die Patientenzimmer überwiegend Tageslicht erhalten.

Grün und Gelb, Orange und Rot

Das Farbkonzept im Klinikum ist von Grün und Gelb dominiert, dazu kommt Orange und Rot für Metallverkleidungen, offene Bauteile wie Betonstützen sind silbern gestrichen. Peter Brand zeigt auf eine glänzende schlanke Rundstütze, die in der Mittelachse der Cafeteria steht: „Die wurde uns reingesetzt, wir wollten die dreißig Meter frei überspannen. Im Zentrum für Zahnmedizin der Universität Münster haben wir das realisieren können.“
Ein düsteres Kapitel des Klinikums Aachen ist die 14-jährige Bauzeit, deren einseitige Kommentierung durch die Medien spürbar Verletzungen bei Brand und Schwedt hinterlassen hat. Dabei ging zu Anfang alles sehr schnell. Bereits ein knappes Jahr nach Beauftragung wurde mit dem Bau begonnen, 1973 konnte Richtfest gefeiert werden. In der Ausbauphase kam es jedoch zu erheblichen Problemen. Zum einen traten vollkommen modifizierte DIN-Normen (etwa für die Lüftungsanlagen) und Landesgesetze in Kraft, die gemeinsam mit der neu eingeführten Arbeitsstättenverordnung mittendrin sogar für zwei Jahre Stillstand sorgten. Schwedt berichtet, dass die technischen Einrichtungen innerhalb der bereits vorhandenen Räume insgesamt dreimal komplett neu geplant wurden. Zum Zweiten senkte sich ein Teil der Fundamente um fünf bis sechs Zentimeter, was eine aufwendige Nachgründung des beinahe fertiggestellten Rohbaus erforderte. Und zum Dritten änderte sich die medizinische Technik so rasant, das Planung und Ausführung im Endspurt simultan verliefen. Der Bezug des Gebäudes begann 1982, doch erst 1985 wurde es der Hochschule übergeben.

Würdigung nach Fertigstellung

Die lang anhaltende Kritik während der Realisierung resultierte aus der für Außenstehende unüberschaubaren Situation in Planung und Bau. Die zum Teil verdrehten, zum Teil schlicht unwahren Berichte – man ist nach den Darstellungen von Brand geneigt, Heinrich Bölls „Die verlorene Ehre der Architekten“ zu paraphrasieren – steigerten sich 1977 in einer solchen Weise, dass sich die Architekten zu einer gemeinsam mit dem Programm- und den Krankenhausplanern verfassten „Kampfschrift“ veranlasst sahen, die den Titel trug: „Das Bauwerk für die medizinische Fakultät in Aachen. Eine Erörterung zu ihrer Idee und zu ihrer Verwirklichung.“ Das Überraschende an dieser Broschüre sind die Fotografien des äußerlich bereits weitestgehend fertigen Gebäudes – ohne die Abluftrohre ganz oben.

Ölkrise

Einen der Gründe, wie die Rohre zum Imagebestimmenden Element des Klinikums wurden, erfahre ich erst vom Denkmalpfleger Godehard Hoffmann: Die anfängliche Entscheidung, jedem der sieben Hauptgeschosse ein eigenes Technikgeschoss zuzuordnen, wurde aus Kostengründen für die Pflegeebenen zurückgenommen. Die abgehängten Decken konnten die Installationen nicht vollständig aufnehmen, so dass vor allem die großen Abluftrohe nach außen verlegt wurden. Zusätzlich wurden als Reaktion auf die Ölkrise 1973 zur effizienten Nutzung der Abluft Wärmetauscher eingefügt, die weitere Leitungen nach sich zogen. Diese mit gelben Ringen markierten Rohre in den roten Raumtragwerken waren von Beginn an Teil des Erscheinungsbildes, freilich nicht in der Wucht, wie sie heute das denkmalwerte High-Tech-Image des Gebäudes ausmachen und es mit dem ungleich berühmteren Pariser Centre Pompidou in Verbindung bringen.
Zu bemerken ist auch der kooperative Weg, den die Denkmalpflege einschlug: Obwohl nach dem einschlägigen Gutachten 1999 eine zeitnahe Unterschutzstellung üblich gewesen wäre, strebten die Betreiber und der Denkmalschutz nach einer dem komplexen Gebäude angemessenen gegenseitigen Annäherung. Das Prinzip der Flexibilität fortschreibend, sollten auf Grundlage des vorhandenen Rasters auch Neuerungen möglich sein, wie das bereits vollzogene Eintiefen von Innenhöfen oder der geplante Anbau für die Operative Intensivstation auf der Westseite. Ein Krankenhaus dieses Ausmaßes, auch das ein Teil des Denkmalwerts, wird kaum jemals wiederholbar sein.
Notabene stellt das Klinikum Aachen mit der Stilisierung der Raumtragwerke den Brückenschlag vom Funktionalismus zur Postmoderne her, die allein schon vor solchen Dimensionen ängstlich zurückschreckte. Das industriell geprägte Aussehen tat ein Übriges. Ein Krankenhaus im Outfit einer Raffinerie? Unmöglich!

Der Umbau der Pflegestationen

Annette Kreyerhoff ist stolz auf die Fertigstellung und gespannt, wie die Architekten Brand und Schwedt auf den Umbau „ihres“ Klinikums reagieren. Das Urheberrecht haben sie für diese Baumaßnahme nicht in Anspruch genommen. Auf Ebene 7 ist die erste Station bereits zu begutachten: Breite Flure mit mittig liegendem Pflegestützpunkt. Sie lösen die vormals zentral platzierten Funktionsräume ab und verkürzen dadurch erheblich die Wege für das Personal.
In den in der Fläche vergrößerten Zimmern werden die von außen auf den ersten Blick nicht sichtbaren Veränderun­gen der Fassade deutlich. Einst in kompletter Höhe verglast, wurden jetzt im Bereich der Heizungen blindverglaste Brüs­tungen und im Bereich der vor die Außenwand platzierten Patientenschränke Blindelemente eingefügt. Durch Öffnungsflügel und in die Fassade integrierten Sonnenschutz wird die Klimatisierung obsolet. Die vertikalen Achsmaße von 1,20 Me­ter bzw. 1,80 Meter wurden nicht verändert, so dass der Rhythmus der äußeren Erscheinung unvermindert erhalten bleibt.
Grund für den Umbau waren auch Mängel beim Brandschutz und bei den Raumqualitäten. So lagen zum Teil Personalaufenthaltsräume, ständige Arbeitsplätze, ja sogar Betten­zimmer in Dunkelzonen, auch waren die Nasszellen nicht behindertengerecht. Die markanten, grün lackierten „Nurserserver“, eine Art Schrankdurchreiche zwischen Flur und Pa­tientenzimmer, mussten aus hygienischen Gründen entfernt werden. Als Reminiszenz wurden neben den Türen Felder im Farbkanon des Klinikums aufgebracht, die allerdings dekorativ erscheinen.
Mit der Sanierung reduziert sich die Zahl der Betten um rund 15 Prozent. Der Fortfall von Dunkelzonen durch den ersten neuen Hof senkt den Anteil an Raumlufttechnik erheblich. Die natürliche Belüftung und Belichtung aller Aufenthaltsräume kommt den Wünschen der Patienten und des Personals entgegen. „Die Architekten haben die Neustrukturierung mit Anstand gelöst“, wird Schwedt später sagen, mit einem Seufzer, denn er hält den Flächenverlust und die Abschaltung der Klimaanlage, die, nach seinen Worten, aufgrund mangelnder Wartung oft ein unangenehmes Klima erzeugte, für einen Fehler, der sich erst in der Zukunft offenbaren wird.

Club L94

Der größte Raumgewinn ist freilich ein über die drei Pflegegeschosse hinweg eingeschnittener Innenhof, der vom Kontrast zwischen dem sich an der Farbe der Metallteile orientierenden Rot und dem satten Grün der Pflanzen profitiert. Aufgrund der modularen Konstruktion ließ sich der Rückbau der Fertigteile leicht bewerkstelligen. Von der Hofgestaltung, die von den Kölnern Grünplanern Club L94 entworfen wurde, sind auch Brand und Schwedt beeindruckt. Merkwürdig ist, dass man hier kein Gefühl hat für die Höhe, in der man sich befindet, es könnte auch der Innenhof über einer Tiefgarage sein. Eine surrealistische Situation, die durch die geometrischen Formen der Hecken, Bänke und des Rasens unterstrichen wird.
Nach vier Stunden gehen wir im Foyer auseinander. Ja, das Fazit aus Aachen, das Robert Wischer (1930–2007) und Hans-Ulrich Riethmüller in ihrem Werk „Zukunftsoffenes Krankenhaus“ nach einem letzten Besuch 2006 zogen, stimmt ohne Abstrich: „Beispielhaft ist das Zusammenführen aller medizinischen Funktions-, Lehr- und Forschungsbereiche ‚unter einem Dach‘ aus Gründen der Kooperation, der Wirtschaftlichkeit und der langfristigen Anpassungsfähigkeit an sich wandelnden Bedingungen.“
Im Nachgang wurde ich gefragt, ob nach der Reduzierung der Klimatechnik die Röhren auf dem Dach des Klinikums nicht überflüssig geworden seien und nur als denkmalgeschützte Elemente erhalten werden sollten. Warum bei einem Emblem über Inhalte reden? 1990 brachte ich einige Dosen Campbells-Tomato-Soup aus den USA mit. Nach vielen Jahren auf dem Küchenschrank waren sie durchgerostet. Es war tatsächlich Suppe drin.

Die Architekten 1974
Diese Ausarbeitung macht es sich zur Aufgabe, den Neubau (...) in Aachen hinsichtlich seines Informationsgehaltes darzustellen, wobei aus dem Ergebnis Schlüsse auf die ästhetische Information gezogen werden. Als Voraussetzung soll dabei die These gelten, dass für einen ästhetisch befriedigenden Wahrnehmungsprozess eine bestimmte Informationsdichte zwingend erforderlich ist. Dieser informationsästhetische Zwang steht in einem gewissen Gegensatz zu den Grundprinzipien der klassischen Moderne in der Architektur, die, wie heute allgemein zur Kenntnis genommen wird, in weiten Bereichen zu informationsarm gewesen ist, als dass sie den aktuellen Bedürfnissen entsprechen könnte. (...)
 
Kriterium I
Ein Bauwerk muss auf mindestens zwei Betrach­tungsweisen mit einem größeren bzw. kleineren Informationsbetrag als der Fassungskapazität des Bewußtseins wahrnehmbar sein. Ist die Infomation bezüglich der höheren Stufe zusammen mit der ästhetischen Information bezüglich der niedrigen Stufe kleiner als die Fassungskapazität, dann ist das Bauwerk für einen ästhetischen Wahrnehmungsprozess zu informationsarm. Der Betrachter würde sich nach kürzester Zeit gelangweilt abwenden.
 
Kriterium II
Elemente, aus denen sich das Bauwerk zusammensetzt, dürfen nicht stochastisch unabhängig sein, sondern es müssen sich infolge bedingterWahrscheinlichkeit übergeordnete Zusammenhänge in Form sog. „Superzeichen“ abheben.
 
Kriterium III
Die Makrostruktur des Bauwerks, also die Infirmation auf der höstmöglichen Betrachtungsstufe, darf die Fassungskapazität des Bewusstseins nicht überschreiten, weil das Bauwerk sonst nicht mehr als Einheit wahrgenommen werden kann.
 
Kriterium IV
Gestalt und Struktur des Bauwerks dürfen nicht völlig determiniert sein, damit in der analyti­schen Phase der Betrachtung noch ästhetische Information aufgenommen werden kann. Ist der Aufbau restlos determiniert, ist die ästhetische Information gleich null.  Weber, Brand & Partner


Die Architekten 2010
Die Glasfassaden wurden komplett demontiert und gegen eine neue Alu-Pfosten-Riegelkonstruk­tion mit Öffnungsflügeln und Elementen zur Permanentlüftung ausgetauscht. In die Fassade integriert wird ein außen liegender Wärmeschutz aus Alulamellen. Durch geschlossene Blindpaneele in Teilbereichen der Fassade können die Wärmeverluste im Winter sowie die Sonneneinstrahlung und die daraus resultieren­den Energieeinträge im Sommer deutlich reduziert werden. Die Blindpaneele befinden sich
in den Bettenzimmern im Bereich der dahinter angeordneten Patientenschränke. Zur Anordnung der Heizungen in den Räumen erhält die Fassade blindverglaste liegende Brüstungselemente. Mit dem neuen Innenhof entstehen weitere wertvolle Fassadenflächen für eine natürli­che Belichtung und Belüftung. Die neue Fassade des Hofs ist analog zur Fassade der äußeren „Bettenzähne“ als Alu-Pfosten-Riegelkonstruktion mit außen liegendem Sonnenschutz ausgebildet. Durch die Umbaumaßnahme ist das vorhandene innere Erschließungssystem nicht verändert. Der Bereich westlich des Innenhofs wird über einen Mittelflur erschlossen, die Mittelzone östlich des Hofes ist im Zweiflursystem angelegt. Die neuen Innenwände werden auf dem alten Achsraster von 1,20 Meter aus­ge­führt. Die lichten Raumhöhen der Bettenzimmer werden auf drei Meter erhöht. In den Nebenräumenund Fluren liegen die Höhen bei 2,7 Meter bzw. 2,5 Meter. Das Gestaltungskonzept lehnt sich an dem vorhandenen Material- und Farbkanon des Hauses an.  Wörner + Partner
 



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