Bauwelt

Bangle 46664

Softtech Factory Contest für Südafrika

Text: Ballhausen, Nils, Berlin

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1. Preis: Hristina Safranova, Universität Stuttgart, Lehrstuhl Cheret

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Bangle 46664

Softtech Factory Contest für Südafrika

Text: Ballhausen, Nils, Berlin

46664 ist der Name einer von Nelson Mandela initiierten Kampagne für die Aids-Prävention (die Zah­lenkombination setzt sich aus Mandelas Häftlingsnummer 466 und der Jahreszahl seiner Verhaftung zusammen). Der 46664-Bangle ist ein hochwertiger Edelmetall-Armreif, mit dessen Verkaufserlös HIV-Infizierte in Südafrika unterstützt werden.
Die Produktion der Schmuckstücke dient aber auch dazu, Arbeitsplätze für Betroffene zu schaffen und deren eigenverantwortliches Handeln zu fördern. Derzeit gibt es sieben Produktionsstätten in Johannesburg.
Die Softtech GmbH, eine im Bereich Architektur und Bauwesen tätige Software-Firma in Neustadt an der Weinstraße, hatte aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens unter dem Titel „Softech Factory Contest“ einen offenen Studentenwettbewerb ausgelobt, um die zukünftige Arbeit des 46664-Projekts zu unterstützen. Gefragt waren realisierbare Ideen für moderne und flexible Produktions- und Arbeitsstätten. Obwohl der Anspruch des Auslobers besteht, das Gebäude mit lokalen Kräften zu realisieren, war kein konkreter Ort vorgegeben. So mussten sich die Studierenden in erster Linie mit den internen Arbeitsabläufen auseinandersetzen und dafür eine Konstruktion entwickeln, die sich in Südafrika an unterschiedliche Standorte anpassen lässt. Damit schieden Entwürfe mit filigranen Hightech-Fassaden aus; aber auch allzu powre Baracken kamen nicht in Frage. Die Teilnehmer der Jury (Vorsitz: Heribert Gies), allesamt selbst ohne Südafrika-Erfahrung, mussten An­gemessenheit, Machbarkeit, aber auch das Image der 46664-Produkte im Auge behalten.
Nach Beurteilung von 22 Arbeiten fiel die Wahl einstimmig auf den Entwurf von Hristina Safranova. Ihre Idee: Transportpaletten aus Holz werden aufgedoppelt, mit Lehm ausgefacht und so zu flexiblen Tafelbauelementen umfunktioniert. Derart aufgewertet und verfremdet, erschien der Jury das robuste Allerweltsprodukt in der Lage, eine prägende und wiedererkennbare Hülle zu bieten. Auch wenn noch manches Anschlussproblem ungelöst sein mag, ist es vorstellbar, dass diese Idee von Laien umgesetzt und sogar erweitert oder modifiziert werden kann. Die­ser Selbstbaugedanke hebt die Arbeit von ihrer teils konstruktiv ambitionierten Konkurrenz ab. So etwas würde man gerne einmal gebaut sehen.
Fakten
Architekten Hristina Safranova, Universität Stuttgart, Lehrstuhl Cheret; Plamena Dimitrova und Chrysoula Lazariotou, TU Kaiserslautern, Lehrstuhl Modersohn; Nora Beste, Universität Stuttgart, Lehrstuhl Cheret; Yvonne Thönes und Theresa Voigt, Sarah Junghans und Maria-Natascha Jost, beide TU Kaiserslautern, Lehrstuhl Modersohn
aus Bauwelt 11.2012

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