Bauwelt

Zwischen Kaiserzeit und Postmoderne

Die Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin stellt auf 28.500 m² wissenschaftliche und technische Exponate aus. Zum Museum zählen zwei räumlich voneinander getrennte Gebäudekomplexe, die unter zwei Adressen firmieren. Ihre Eingänge sind weit voneinander entfernt. Auf dem weitläufigen Gelände fehlt eine klare Eingangssituation.

Text: Raischl, Anna, Burghausen

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    1. Preis Innauer Matt Ar­chitekten aus Bezau schlagen einen hallenartigen, an das im Krieg zerstörte Güterbahnhofsgebäude erinnernden Eingangsbau mit klarer Adressbildung vor.
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    1. Preis Innauer Matt Ar­chitekten aus Bezau schlagen einen hallenartigen, an das im Krieg zerstörte Güterbahnhofsgebäude erinnernden Eingangsbau mit klarer Adressbildung vor.

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    2. Preis Querkraft Architekten aus Wien erzeugen mit einer markanten architektonischen Geste einen hohen Wiedererkennungswert und eine identitätsstiftende Adressbildung zum Kanal hin.
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    2. Preis Querkraft Architekten aus Wien erzeugen mit einer markanten architektonischen Geste einen hohen Wiedererkennungswert und eine identitätsstiftende Adressbildung zum Kanal hin.

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    3. Preis :mlzd aus Berlin stellen laut Jury mit ihrem Eingangsgebäude der Kubatur des historischen Bestands einen „ungleichen Zwilling“ gegenüber.
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    3. Preis :mlzd aus Berlin stellen laut Jury mit ihrem Eingangsgebäude der Kubatur des historischen Bestands einen „ungleichen Zwilling“ gegenüber.

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    Anerkennung Die Arge um Kirchberger & Wiegner Rohde aus Berlin skandiert mit ihrem Entwurf: „Die Zukunft des Bauens ist, (möglichst) gar nicht zu bauen“ und schlägt ein Waldfoyer mit vier Pavillons für das Museum vor.
    Abb.: Verfasser

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    Anerkennung Die Arge um Kirchberger & Wiegner Rohde aus Berlin skandiert mit ihrem Entwurf: „Die Zukunft des Bauens ist, (möglichst) gar nicht zu bauen“ und schlägt ein Waldfoyer mit vier Pavillons für das Museum vor.

    Abb.: Verfasser

Zwischen Kaiserzeit und Postmoderne

Die Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin stellt auf 28.500 m² wissenschaftliche und technische Exponate aus. Zum Museum zählen zwei räumlich voneinander getrennte Gebäudekomplexe, die unter zwei Adressen firmieren. Ihre Eingänge sind weit voneinander entfernt. Auf dem weitläufigen Gelände fehlt eine klare Eingangssituation.

Text: Raischl, Anna, Burghausen

Das Deutsche Technikmuseum Berlin (DTMB) braucht einen neuen Haupteingang. Das Wettbewerbsgebiet in Friedrichshain-Kreuzberg grenzt im Osten an ein gründerzeitliches Wohnquartier, im Norden bildet das Tempelhofer Ufer die Grenzlinie. Der Park am Gleisdreieck schließt im Westen und Süden an. Die Hochbahntrasse der U-Bahn mit ihren alten Gleisen, die sich mitten durch das Gebiet zieht, erzählt wie das alte Hafenbecken von der Historie des Orts und dem Ausbau der Berliner Bahnlinien. Der Anhalter Güterbahnhof im Osten des Gebiets wurde 1879 fertiggestellt und repräsentierte mit zwei identisch entworfenen Pavillonbauten aus gelbem Ziegel die Eisenbahnindustrie. Zwei symmetrisch angelegte Flügel, lange Bauwerke, auf deren Gleisen Güter transportiert wurden, wuchsen aus den spätklassizistischen Kopfbauten heraus. Dazwischen verlief die breite Ladestraße. Heute ist aus dieser Zeit nur noch der östliche Flügel des Verwaltungsbaus erhalten.
Die ersten Ausstellungsräume des „Museums für Verkehr und Technik“ befinden sich seit 1983 westlich des ehemaligen Bahnhofs im heutigen Eingangsgebäude an der Trebbiner Straße. Nach der Ertüchtigung des Bahnbetriebswerks für Ausstellungen 1987 eröffnete die Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin 1990 auch das Science Center Spectrum im ehemaligen kaiserzeitlichen Verwaltungsbau. Das Haupthaus, eine postmoderne Konstruktion aus Glas, Stahl, Beton und Klinker, zählt seit 2001 zum Ensemble.
Insgesamt besuchen jährlich 620.000 Technikbegeisterte das Museum. Das Land Berlin, vertreten durch die Berliner Immobilienmanagementgesellschaft BIM lobte einen nichtoffenen Realisierungswettbewerb mit dem Ziel aus, den Besuchenden bereits ab 2029 ein neues Eingangsgebäude bieten zu können. Zwischen dem Haupthaus und dem Gebäudegefüge des Science Center Spectrums mit seinen Ladestraßen soll eine bauliche Verbindung entstehen, ein Knotenpunkt, der die Besucherinnen und Besucher intuitiv zu den Ausstellungen leitet. Den Bau finanziert das Land Berlin. Fünf der dreiundzwanzig eingereichten Arbeiten teils international renommierter Büros wurden in die engere Wahl des Preisgerichts aufgenommen.
Der Der Brückenschlag von Kaiserzeit zu Postmoderne ist wahrlich keine einfache Aufgabe. Die Erstplatzierten Innauer Matt Architekten und Andreas Geser Landschaftsarchitekten stechen mit ihrem klaren Entwurf hervor. Das Eingangsgebäude nimmt die langgezogene, schmale Figur des im Krieg zerstörten Westflügels des Anhalter Güterbahnhofs auf. Die Fassade des Erdgeschosses orientiert sich an der städtebaulichen Kante des Ostflügels, ganz im Gegensatz zum Dach. Die dunkle, bis zum Erdgeschoss gezogene Haube öffnet den auskragenden Giebel zum Vorplatz und stellt eine einladende Geste zur Stadt dar. Das Dach ist mit Photovoltaikplatten verkleidet, die das Gebäude versorgen sollen. Die rundum verglaste Zugangsebene steht im Kontrast zu den geschlossenen Dachflächen und ermöglicht den Dialog zwischen Außen- und Innenraum. Die klare Wegführung des Vorplatzes spiegelt dabei die konsequente Haltung des Planungsteams wider, die sich auch im Innenraum fortsetzt.
Der Entwurf „technik forum“ verschaffte dem Wiener Büro Querkraft Architekten den zweiten Preis. Wie eine bis zum Boden hängende Kinnlade gibt der geöffnete „Mund“ des Gebäudes hinter seiner Glashaut den Blick auf ein offenes Foyer mit grazilen Stützen frei. Der Baukörper verjüngt sich Richtung Süden und nimmt die Flucht der Ladestraße auf. Ein begehbares Dach und der Vorplatz sind attraktive Freiräume für Museumsbesuchende.
Den dritten Preis vergab das Preisgericht an das Berliner Architektenteam :mlzd. Ein doppelgeschossiger Brückenbau verbindet Neubau und Spectrum. Der zurückgesetzte Zugang und die vorgezogene Überbrückung verschaffen einen freien Blick vom Tempelhofer Ufer auf die Ladestraße zwischen den Flügelbauten. Ruhig und fensterlos hebt der Entwurf seinen ungleichen Partnerbau hervor, ohne im Stadtbild zurückzutreten. Eine Freitreppe zieht Technikaffine vom Foyer in den Raum hinein.
Neben den preistragenden Entwürfen ist der Ansatz des mit einer Anerkennung bedachten Entwurfs der Arge Kirchberger & Wiegner Rohde mit Morris+Company, Haptic Architects und Hutchinson & Partners hervorzuheben. Die Technologie der Zukunft sei der Erhalt von Wäldern. Das Team schlug eine Entsiegelung des Grundstücks und das Anlegen eines Stadtwalds um das DTMB herum vor. Vier minimalistische Pavillons würden im „Waldfoyer“ als zusätzliche Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen. Die Jury lobte den „Mut, mit dieser Arbeit einen großen Schritt in Richtung eines neuen Bauens zu gehen“ ausdrücklich, hinterfragte aber Adressbildung und Praktizierbarkeit für einen Museumsbau.



Nichtoffener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Teilnahmenwettbewerb

1.Preis (83.000 Euro) Innauer Matt Architekten, Bezau mit merz kley partner, Dornbirn; Planungsteam E-Plus, Egg und Andreas Geser, Zürich
2.Preis (52.000 Euro) querkraft architekten mit Green4Cities, beide Wien; Werner Sobek, Stuttgart und Gebäudetechnik Kainer, Rattersdorf
3.Preis (31.000 Euro) :mlzd mit uniola, beide Berlin; Lüchinger + Meyer Bauingenieure, Zürich und Gruner, Basel
Anerkennung (20.500 Euro) ARGE Kirchberger & Wiegner Rohde mit Morris+Company; Haptic Architects; Hutchinson & Partners; ahw Ingenieure, alle Berlin; HL-Technik Engineering, München und Landschaft planen + bauen, Dortmund
Anerkennung (20.500 Euro) Burger Rudacs Architekten, mit beckh vorhammer; Climaplan und BEM Landschaftsarchitekten, alle München
Ausloberin
Berliner Immobilienmanagement (BIM)
Preisgericht
Christoph Gengnagel, Katja Knaus, Lioba Lissner, Johannes Löbbert, Jórunn Ragnarsdóttir (Vorsitz), Imke Woelk
Wettbewerbskoordination
Ulrike Lickert, Berlin

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