Pressemitteilung
Text: Flagner, Beatrix, Berlin; Kraft, Caroline, Berlin; Bruun Yde, Marie, Berlin
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Text: Flagner, Beatrix, Berlin; Kraft, Caroline, Berlin; Bruun Yde, Marie, Berlin
Gebautes muss vermittelt werden. Wer Architektur erzählt, gestaltet mit und prägt die Wahrnehmung eines Projekts – oder? Doch wie frei ist die Senderin überhaupt im Verpacken der Botschaft? Und ist diese Botschaft reines Marketing, oder kann sie tatsächlich einen Diskurs anregen?
Im Vergleich zum Entwurf bleibt die Architekturkommunikation oft unsichtbar. Sie wird seltener explizit gelehrt oder honoriert, und in vielen Büros übernimmt die PR-Abteilung alle Aufgaben, die nicht direkt mit dem Entwurf zu tun haben – oft im Hintergrund. Ist das unfair oder einfach Teil des Jobs? Auch in der Öffentlichkeit ist Architekturvermittlung nicht besonders anerkannt. Obwohl Menschen in ihrem Alltag ständig Architektur begegnen, mehr als allen anderen Kulturprodukten, findet sie in der Tagespresse meist nur am Rande statt.
Ganz liebe Grüße an die Senderin: Während Architektur als Disziplin häufig männlich konnotiert bleibt, zeigt sich in ihrer Vermittlung eine stärkere Präsenz von Frauen. Sie sind die „Strippenzieherinnen“, die hinter den Kulissen agieren. Architekturvermittlung wird also eher als weibliche Praxis gesehen: begleitend, beziehungsorientiert, kommunikativ und zuweilen deeskalierend – eine Arbeit, die andere unterstützt und pflegt.
Architekturvermittlung findet zunehmend über Ausstellungen, Podcasts, PR, soziale Medien und andere Formate statt. In dieser Ausgabe widmen wir uns den Akteuren und Akteurinnen, die sonst nicht gefragt werden: Was ändert sich gerade?
Bauwelt beim WIA Festival
Vom 19. bis 29. Juni findet bundesweit das Women in Architecture Festival (WIA) statt. Die Bauwelt begleitet die Veranstaltung als Medienpartnerin und richtet vorab eine Diskussionsrunde aus.
Fachkreise, Institutionen und Marketingsprache dominieren bislang die Erzählungen von Architektur. Die breite Öffentlichkeit fühlt sich davon oft wenig angesprochen. Statt einfach und verständlich zu sprechen, bedienen wir uns lieber einer gleichförmigen Sprache, um Konflikte zu vermeiden oder Privilegien zu schützen. Wer spricht über Architektur – und wer wird übertönt? Wer kümmert sich um die Kommunikation der Arbeit anderer – agiert als Ghostwriter, Bauchrednerin, Medium – ohne selbst sichtbar zu werden? Wie können wir für eine faire Architekturkommunikation sorgen? Denn nicht nur Gebäude, sondern auch Diskurse und Beziehungen müssen gepflegt werden.
Die Bauwelt lädt am 12. Juni um 19 Uhr zur Diskussion in die Räume von TOMAS (Mollstraße 1 in Berlin) ein. Mit dabei sind: Claudia Tiesler (studio quiet loud), Elena Spatz (Chair of Unlearning) und Andres Lepik (TU München, Architekturmuseum der TU München). Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
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