Bauwelt

Think/Make

Della Valle Bernheimer

Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz

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Think/Make

Della Valle Bernheimer

Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz

Andrew Bernheimer und Jared Della Valle betreiben ihr Büro in New York City seit etwa zehn Jahren und zählen somit noch zu den jungen Büros, die in der Princeton-Serie New voices in architecture vorgestellt werden.
Startpunkt war, wie für viele junge Büros üblich – und erhofft – der Gewinn eines Wettbewerbes. 450 Golden Gate Plaza in San Francisco umfasste die Neugestaltung des Vorplatzes eines Bürohochhauses der Stadtverwaltung. Hier konnten die noch unerfahrenen Planer auf sich aufmerksam machen, ohne mit sämtlichen Komplexitäten von Hochbauten konfrontiert zu werden.
Der Wettbewerb diente Della Valle Bernheimer als Start in die Selbständigkeit. Darauf folgten dann, auch wie für kleine Büros üblich, eine Mischung aus Wohnhäuser und Loftausbauten, Ausstellungskonzeptionen, vereinzelten Möbelentwürfen sowie Wett­bewerbsbeiträgen. Entscheidend für ihre öffentliche Wahrnehmung sind jedoch zwei elfgeschossige Apartmenthäuser, die sie in jüngster Zeit im Chelsea Art District von Manhattan fertig stellen konnten.
245 Tenth lautet, analog zur Adresse, das erste Apartmenthaus unmittelbar an der revitalisierten High Line. Diese Lage allein ließ dem Neubau schon größte Aufmerksamkeit zuteil werden – die perforierte, glänzende Edelstahlfassade, der das Bild vom Rauch einer Dampflok (die High Line diente als Gü­terzugverbindung in den Meat Packing District) zugrunde liegt, tut ihr Übriges. 459 West 18th, Name und Adresse des zweiten Neubaus, drängt sich mit seiner Volumetrie aus zwei verschränkten Baukörpern, der eine weiß, der andere schwarz, ins Blickfeld und ist ebenfalls von der High Line Promenade aus zu sehen. Im Chelsea Art District stehen Della Valle Bernheimer im Kontext mit Nouvel, Gehry, Ban und Ando und somit im Blickfeld der Fachpresse.
Zum theoretischen Background und dem Werdegang der beiden Partner, wird in dem voluminösen Band leider nicht viel Info geboten. Am Ende der Mo- nographie gibt es zwar einen bebilderten Projekt­index und jeweils die üblichen Listen mit Auszeichnungen, Ausstellungen, Vorträgen und Publikationen, eine Biographie fehlt aber gänzlich. Aus den begleitenden Texten lässt sich nur entnehmen, dass Jared Della Valle neben Architektur auch Construction Management studiert hat. Keinerlei Hinweise finden sich auf Studienorte und anschließende Jahre als Mitarbeiter in Büros. Das ist sicherlich ein Manko, aber auf der anderen Seite wird dadurch der obligatorische Vergleich mit den „Lehrmeistern“, bzw. die Zuordnung zu einer Schule vermieden.
Das profilierteste Projekt von Della Valle Bernheimer ist sicherlich die Sanierung von 23 Beekman Place, Paul Rudolphs eigenem Penthouse, dem legendären Raumwunder. Bei Betrachtung der hier vor­gestellten Projekte stellt sich allerdings die Frage, wieso gerade dieses Büro mit der Sanierung und Neustrukturierung einer solchen Architekturikone beauftragt wurde, denn die innenräumlichen Qualitäten der realisierten Bauten Della Valle Bernheimers empfehlen sie nicht für diese Aufgabe. Letztendlich verdankt die Monographie aber diesem Umstand ihr komplexestes Projekt.
Fakten

Verlag Princeton Architectural Press, New York 2009
Zum Verlag
aus Bauwelt 19.2011
Artikel als pdf

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