Bauwelt

The Urban Housing Handbook

Text: Lembken, Volker, Ahlen

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The Urban Housing Handbook

Text: Lembken, Volker, Ahlen

Es gibt diese Bücher, die einem bereits beim ersten Hineinschauen Freude bereiten. The Urban Housing Handbook zählt dazu, insbesondere für Leser mit einer besonderen Affinität zu Formen innerstädtischen Wohnens.
Ein Schwerpunkt liegt auf dem privaten Freibereich in Form von Höfen, Patios und kleinen Gärten. Das Buch besticht auf Anhieb durch sorgfältige Gestaltung, klares Layout und sinnfällige Gliederung. Die Fotoauswahl ist brillant, die analytischen Zeichnungen sind informativ, schlicht und schön.
Die Autoren Eric Firley und Caroline Stahl sind fasziniert von der Komplexität urbaner Strukturen – und es gelingt ihnen, diese Leidenschaft zu vermitteln. Sie stellen das städtische Wohnhaus als Baustein urbaner Strukturen und als Teil der Raumfolge Haus-Straße-Block-Stadt vor. Für den Baustein Haus definieren sie vier typologische Gruppen – Hofhäuser, Reihenhäuser, Blockinnenbebauungen und Apartmenthäuser. Das allein ist zwar keine Innovation, aber die Art der Analyse und Präsentation verleiht den ausgesuchten Beispielen den Charakter von Archetypen ihrer jeweiligen Haus- und Wohnform. Zu jedem Typ wurde ein Lageplandiagramm entwickelt, welches man bei den untersuchten und dokumentier­ten Projekten zur Einordnung wiederfindet.
Jedes Haus wird mit einem beschreibenden Text und mit Fotos und Zeichnungen vorgestellt. Das Besondere dabei ist die analytische Qualität der Methode. Der Text ist in Abschnitte zur geschichtlichen Entwicklung, zur städtebaulichen Figur und zur Architektur gegliedert, gefolgt von einer kurzen Zusammenfassung. Besonders gelungen ist die Kongruenz zwischen den Bildern und den aufbereiteten Zeichnungen. Die Bilder zeigen die Gebäude immer sowohl im städtebaulich-räumlichen Zusammenhang als auch im Detail. Das Nebeneinander von Luftbild und aufbereitetem Lageplan erlaubt es, sich in die städtebauliche Situation zu vertiefen und die Räume angemessen zu studieren.
Dem historischen Beispiel als Prototyp folgt, manchmal in freier Assoziation, ein zeitgenössisches Gebäude, welches wesentliche Merkmale mit dem Prototyp teilt, auch wenn es aus einer anderen Zeit stammt oder gar auf einem anderen Kontinent steht. Die assoziierten Gemeinsamkeiten sind ein wenig provokant, aber nicht von der Hand zu weisen und unterstreichen nahezu die Allgemeingültigkeit der historischen Lösung als Vorlage für aktuelle Aufgaben des städtischen Wohnens.
Besonders hilfreich sind die Informationen über quantitative Merkmale der jeweiligen Bebau­ung hinsichtlich des Überbauungsgrades, (Grund­fläche und Geschossflächenzahl), der Anzahl der Wohnungen je Hektar und der Anzahl der Wohnräume je Hektar. Diese Dichteangaben sind geeignet, ganz im Sinne eines Handbuchs eine Vorauswahl an Lösungen für eine konkrete Aufgabe zu treffen. Im Anhang finden sich weitere Hilfestellungen zu Vergleichen unter den ausgewählten Projekten in Form von kleinen Schwarzplan-Ausschnitten – Figur-Grund-Relationen – und zwei Tabellen über die Entwicklungsprozesse und die Dichte. Die Bezeichnung Handbuch trifft demnach zu. Ein faszinierendes Buch, das man so schnell nicht aus den Händen legt.  
Fakten
Autor / Herausgeber Eric Firley und Caroline Stahl
Verlag Wiley, West Sussex, 2009
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aus Bauwelt 4.2011
Artikel als pdf

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