Bauwelt

Peter Behrens

Ein Katalog und ein Bilderbogen

Text: Cepl, Jasper, Berlin

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Peter Behrens

Ein Katalog und ein Bilderbogen

Text: Cepl, Jasper, Berlin

Peter Behrens (1868–1940) war ein Alleskönner. Er beginnt als Maler, feiert gegen Ende des 19. Jahrhunderts Erfolge als Graphiker und Designer und findet zu Beginn des 20. Jahrhunderts über den Bau des eigenen Hauses auf der Darmstädter Mathildenhöhe zur Architektur.
Als Entwerfer der AEG gestaltet Behrens seit 1907 alles, was es zu gestalten gibt — von den Produkten über die Werbung bis hin zu den Fabriken. Sein Babelsberger Atelier wird zur legendären Talentschmiede: Mit Le Corbusier, Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe arbeiten um 1910 drei der wichtigsten Architekten der Moderne bei Behrens.
Nun hat die Weimarer Verlagsgesellschaft zu seinem Werk zwei Bücher publiziert. Das eine Buch, als Katalog zu einer Ausstellung in der Kunsthalle Erfurt erschienen, bietet alles, was man von einem  gut gemachten Exemplar der Gattung erwartet: durchweg lesbare, konzise Beiträge zu den zahlreichen Aspekten von Behrens’ Werk. Der Band lässt insbesondere das Bild vom Jugendstilkünstler und Indus­trie-Designer lebendig werden. Es liegt dabei in der Natur der Sache, dass die Beiträge dem Leser, je nach Neigung, mehr oder weniger zusagen mögen. Keramik interessiert vielleicht nicht jeden. Dennoch, wer Behrens in seinem Facettenreichtum kennenlernen möchte, dem sei das Buch wärmstens empfohlen.
Und doch verblasst es gegen den Band, den Carsten Krohn dem Architekten Behrens gewidmet hat. Krohn, von Hause aus Architekt und Kunsthistoriker, hat es auf sich genommen, alle noch erhaltenen Bauten aufzusuchen und selbst zu fotografieren. Sein (durch zeitgenössische Abbildungen ergänzter) Bilderbogen ist geradezu elektrisierend: Er steckt voller wahrhaft suggestiver Aufnahmen, die Behrens’ Bauten mit erstaunlicher Intensität wiedergeben und die Qualität ihrer Details unter Beweis stellen.
Gerade auch angesichts mancher selten gesehener Ausschnitte mag es diesen oder jenen Leser nach mehr verlangen – doch leider vergeblich: Denn es handelt sich hier nicht um ein Werkverzeichnis im eigentlichen Sinne. Es gibt keine Nummern und kaum Erklärungen, keine Lagepläne oder Grundrisse. Ein kurzes Vorwort, ein paar Sätze zu jedem Bau: Das war es. Die Bilder sprechen für sich. In chronologischer Folge präsentiert Krohn seine Aufnahmen in einem schön gemachten Querformat, das offenbar gar nicht mehr sein will als pure Inspi­ration. Und das gelingt.
Fakten
Autor / Herausgeber Carsten Krohn
Verlag Weimarer Ver­lagsgesellschaft, Weimar 2013
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aus Bauwelt 26.2014
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