Bauwelt

Gesamtkunstwerke

Wanderausstellung über die Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling

Text: Bartels, Olaf, Hamburg

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    Atriumhäuser in Berlin, 1957
    Foto: © Hendrik Bohle, https://thelink.berlin

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    Atriumhäuser in Berlin, 1957

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    Glasfoyer in Hannover, 1966
    Foto: © Hendrik Bohle, https://thelink.berlin

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    Glasfoyer in Hannover, 1966

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    HEW-Zentrale in Hamburg, 1969
    Foto: © Hendrik Bohle, https://thelink.berlin

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    HEW-Zentrale in Hamburg, 1969

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    Christianeum in hamburg, 1971
    Foto: © Jan Dimog, https://thelink.berlin

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    Christianeum in hamburg, 1971

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    Seebad Burgtiefe in Fehmarn, 1973
    Foto: © Jan Dimog, https://thelink.berlin

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    Seebad Burgtiefe in Fehmarn, 1973

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    Rathaus Mainz, 1973
    Foto: © Hendrik Bohle, https://thelink.berlin

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    Rathaus Mainz, 1973

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    Forum Castrop-Rauxel, 1976
    Foto: © Jan Dimog, https://thelink.berlin

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    Forum Castrop-Rauxel, 1976

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    Arne Jacobsen und Otto Weitling (beide mit Brillen) an der Baustelle des Rathaus Mainz
    Foto: © Klaus Benz, Stadtarchiv Mainz

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    Arne Jacobsen und Otto Weitling (beide mit Brillen) an der Baustelle des Rathaus Mainz

    Foto: © Klaus Benz, Stadtarchiv Mainz

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    Gesamtkunstwerke. Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland soll eigentlich bis 10. Januar 2020 im Felleshus der Nordischen Botschaften in Berlin zu sehen sein.
    Abb.: Buchcover „Gesamtkunstwerke – Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling“

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    Gesamtkunstwerke. Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland soll eigentlich bis 10. Januar 2020 im Felleshus der Nordischen Botschaften in Berlin zu sehen sein.

    Abb.: Buchcover „Gesamtkunstwerke – Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling“

Gesamtkunstwerke

Wanderausstellung über die Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling

Text: Bartels, Olaf, Hamburg

Ausstellungen haben es derzeit schwer. Manche schlummern hinter verschlossenen Türen, wurden aufgebaut, eröffnet und gleich wieder geschlossen oder sie wurden während des Teil-Lockdowns aufgebaut, inszeniert und harren jetzt der Eröffnung.
Besonders hart hat es die Ausstellung „Gesamtkunstwerke“ getroffen, die die Kuratoren Hendrik Bohle und Jan Dimog über die Architektur der dänischen Architekten Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland erarbeitet und bereits Ende Oktober im Felleshus der Nordischen Botschaften in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Sie war gerade zwei Tage zu sehen, bevor sie aufgrund der Corona-Bestimmungen wieder geschlossen werden musste. Bis zum 10. Januar soll sie noch in Berlin bleiben und dann in Deutschland an den Orten gezeigt werden, an denen Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland gebaut haben.
In Dänemark ist Jacobsen ein Architektur-Gott. Seit er 1971 schon mit 69 Jahren starb, haben sich einige Architektengenerationen an seinem Erbe abgearbeitet. Sie hatten und haben es schwer, in den großen Fußstapfen, die seine Arbeit für die dänische Architektur hinterlassen hat, einen eigenen Weg zu finden. Das ist vielen gelungen und zeigt sich an der Vielzahl dänischer Architekturbüros, die heute international mit Erfolg tätig sind. D+W, das Büro von Otto Weitling und Hans Dissing, das beide direkt aus dem Büro von Arne Jacobsen heraus gegründet haben, steht für die Kontinuität seiner Architektur. Wie Ausstellung und ihr Begleitbuch zeigen, ist das nicht verwunderlich, denn Otto Weitling war einer von Arne Jacobsens engsten Mitarbeitern. Er hatte deutsche Wurzeln. Seine Familie lebte in der damals nördlichsten deutschen Stadt Hadersleben, die nach der Neubestimmung der deutsch-dänischen Grenze 1920 Dänemark zuerkannt wurde. Otto Weitling wuchs 1930 in dieser Stadt, die dann Haderslev hieß, als Angehöriger der deutschen Minderheit in Dänemark auf.
Weitlings Herkunft war wohl einer der Gründe, aus denen er sich in der Partnerschaft mit Jacobsen besonders mit den großen Bauten des Büros in Deutschland befasste. Die Ausstellung präsentiert Bauten aus immerhin sechs deutschen Städten und Orten, die in den 1960er bis 1970er Jahren entstanden sind. Aber in Deutschland fristen so manche Bauten von Jacobsen und Weitling ein eher kümmerliches Dasein. Sie werden oft als Teil einer ungeliebten Nachkriegsmoderne angesehen, die als Bausünden und Betonburgen geschmäht und bereitwillig ohne Prüfung eventueller Qualitäten abgerissen werden.
Die Ausstellung betont die im Einzelnen sehr unterschiedlichen Schicksale dieser Bauten. Die Bewohner der Atriumhäuser, die 1957 zur Berliner Interbau im Hansaviertel errichtet wurden, oder die Schüler und Lehrer des Gymnasiums Christianeum in Hamburg, identifizieren sich noch heute stark mit den Gebäuden. Auch das ehemalige Verwaltungsgebäude der Hamburgischen Elektrizitätswerke (HEW) wurde von seinem ursprünglichen und seinem zwischenzeitlichen Eigentümer Vattenfall sehr gepflegt. Die neuesten Erwerber dieses Juwels nordischer Baukunst denken jetzt allerdings daran, die charakteristischen Einzelbüros des Hauses in Großräumen aufzulösen. Vattenfall baut in der Hamburger HafenCity eine neue Verwaltungszentrale. In Hannovers Herrenhäuser Gärten ist man sich des baukulturellen Wertes des von Jacobsen und Weitling errichteten Glaspavillons dagegen sehr bewusst. Nach einer heftigen politischen Debatte konnte das von Jacobsen und Weitling gebaute Rathaus Mainz (1974) gerade noch gerettet werden. Das 1976 von Jacobsen und Weitling implantierte Stadtzentrum von Castrop-Rauxel oder die Seebad Burgtiefe auf Fehmarn (1973) müssen aber noch aus ihrem Dornröschenschlaf wieder erweckt werden. Dort liegen vergessene Schätze der Baukultur verborgen, die in neuen Konzepten aufgehen könnten. Dezidiert führt das Begleitbuch dazu die jeweiligen Einschätzungen, Bewertungen und Perspektiven der Denkmalpfleger auf.
Die Ausstellung wirbt für die Akzeptanz der Bauten von Arne Jacobsen und Otto Weitling und verweist vor allem auf die Leistungen des Letzteren. Nach Berlin soll sie im nächsten Jahr ab dem 27. März auf Fehmarn und dann in Mainz, Hannover, Castrop-Rauxel und Hamburg gezeigt werden – soweit Corona dies zulässt.
Fakten
Architekten Jacobsen, Arne (1902–1971); Weitling, Otto. Kopenhagen

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