Bauwelt

Von Saragossa bis Shanghai

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin; Redecke, Sebastian, Berlin

Von Saragossa bis Shanghai

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin; Redecke, Sebastian, Berlin

Schulbau wird auch im neuen Jahr vielerorts ein Thema sein, sei es mit Blick auf Erneuerungen im Bestand, sei es auf kompletten Neubau. Dementsprechend werden auch wir das Thema aus unterschied­lichem Blickwinkel beleuchten. Den Auftakt machen vier Schulen aus dem europäischen Ausland: aus Spanien und Belgien, Italien und der Schweiz. Die hierzulande derzeit viel diskutierte Typologie der Cluster-Schule, bei der sich einzelne Unterrichtsräume um einen gemeinsam nutzbaren Bereich gruppieren und mit eigenen Neben- und Außenräumen, mitunter gar Lehrerzimmern ausgestattet sind und ganztägig betrieben werden, um den halbtäglich „programmierten Leerstand“ von Unterrichtsflächen und Horträumen zu umgehen, wird auch im Ausland diskutiert, wie das Beispiel aus Turin zeigt, wo eine Schule aus den sechziger Jahren erweitert und auf die Organi­sationsform Cluster hin neu konzipiert worden ist. Die Zusammenstellung der Beispiele folgte allerdings noch unter einem anderen Aspekt: Nicht nur die Turiner Schule, sondern auch die Neubauten in Saragossa und im belgischen Zarren wurden von noch jungen Büros geplant, die zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe noch keine so lange Referenzliste vorweisen konnten, dass sie sich in einem der üblichen, EU-weiten Wettbewerbs- oder Bewerbungsverfahren mühelos durchgesetzt hätten. Eine Anregung vielleicht, bei den Milliarden-Summen, die hierzulande in den nächsten Jahren im Bildungsbauwesen investiert werden, einen gewissen Teil für junge Planer zu „reservieren“, um so auch dem Architekten-Nachwuchs Raum zum Lernen und Erfahrungensammeln zu öffnen – die Zukunft liegt schließlich in seinen Händen.

Für die ausgeliehene Kunst

David Chipperfield Architects haben in Shanghai schon das Rockbund Project mit dem Rockbund Art Mu­seum (RAM) nahe am Bund saniert, umgebaut und ergänzt. Es setzt sich zusammen aus elf Altbauten der dreißiger Jahre. Das RAM im ehemaligen Royal Asiatic Society Building eröffnete 2010. In den letzten Jahren sind mit dem „West Bund Cultural Corridor“ gleich mehrere Museen, Galerien und Ausstellungshallen entlang des Flusses Huangpu neu entstanden. Dazu gehört auch das West Bund Museum, ebenfalls von David Chipperfield Architects. Drei große Hallen für die Ausstellungen und eine Ebene tiefer großzügige Flächen für Workshops und Kunstvermittlung stehen zur Verfügung. Eine Sammlung gab es nicht, ein Problem für die Entwerfer. Es kam dann mit Unterstützung auf höchster Staatsebene zu einem Deal mit dem Centre Pompidou. Die Sammlung aus Frankreich ist zunächst für fünf Jahre ausgeliehen.

0 Kommentare


loading
x
loading

9.2024

Das aktuelle Heft

Bauwelt Newsletter

Das Wichtigste der Woche. Dazu: aktuelle Jobangebote, Auslobungen und Termine. Immer freitags – kostenlos und jederzeit wieder kündbar.