Von Megacity bis Klassenzimmer
Text: Flagner, Beatrix, Berlin; Friedrich, Jan, Berlin
Von Megacity bis Klassenzimmer
Text: Flagner, Beatrix, Berlin; Friedrich, Jan, Berlin
die größte des Landes, sondern des ganzen afrikanischen Kontinents. Ihre Stadtverwaltung erarbeitete das „Lagos Mega City Project“, das die Infrastruktur verbessern wie auch Investoren anlocken soll. Innerhalb dieser Initiative ist die Eko Atlantic City das größte Projekt − eine aufgeschüttete Planstadt südlich von Victoria Island. Ihre Fertigstellung geht nur schleppend voran, und sie scheint mehr Probleme zu schaffen, als zu lösen. Wurde zu viel versprochen? In einem Gespräch mit der in Lagos ansässigen Architektin Olajumoke Adenowo, in dem sie von der Bedeutung der Architektur in der nigerianischen Gesellschaft erzählt, warnt sie davor, dass eine zu rasche Entwicklung der Megastadt globale Konsequenzen haben werde, wenn sich ihre Bewohner nicht mit dem eigenen kulturellen Hintergrund beschäftigen. Ihre Gastprofessur im vergangenen Jahr am Lehrstuhl für Theorie und Geschichte von Architektur, Kunst und Design an der TU München war der Ausgangspunkt für diese Bauwelt-Ausgabe zu Lagos. Mit den Studierenden diskutierte sie die neusten Entwicklungen in der Kunst- und Architekturpraxis in Nigeria. Zwei ihrer Studenten besuchten sie und den Architekten Jesse Castellote Ende letzten Jahres in Lagos. Der spanisch-nigerianische Architekt stellte jüngst das Yemisi Shyllon Museum of Art fertig, das vorkoloniale und zeitgenössische Kunst nebeneinander zeigt und in der Zukunft eine wichtige Rolle in der Restitutionsdebatte spielen könnte.
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