Bauwelt

Schutzschirm für Dortmunds ICC

Text: Kroos, Peter, Dortmund

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    Im Zentrum von Dortmund realisierte Harald Deilmann 1978 ein Doppelgebäude ...
    West LB-Archiv

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    Im Zentrum von Dortmund realisierte Harald Deilmann 1978 ein Doppelgebäude ...

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    ... für die Geldinstitute der Westdeutschen Landesbank (WestLB) und der Dresdner Bank.
    Westansicht; Bauaktenarchiv Dortmund

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    ... für die Geldinstitute der Westdeutschen Landesbank (WestLB) und der Dresdner Bank.

    Westansicht; Bauaktenarchiv Dortmund

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    Der Entwurf des Nachkriegsarchitekten ging 1975 siegreich aus einem Wettbewerbsverfahren hervor.
    Bauaktenarchiv Dortmund

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    Der Entwurf des Nachkriegsarchitekten ging 1975 siegreich aus einem Wettbewerbsverfahren hervor.

    Bauaktenarchiv Dortmund

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    Der Komplex besteht aus zwei Gebäudeteilen, deren Fassaden sich ähneln, aber nicht gleich sind.
    Modell; West LB-Archiv

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    Der Komplex besteht aus zwei Gebäudeteilen, deren Fassaden sich ähneln, aber nicht gleich sind.

    Modell; West LB-Archiv

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    Die Fassade der WestLB wird von horizontalen Brüstungsbändern umhüllt.
    West LB-Archiv

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    Die Fassade der WestLB wird von horizontalen Brüstungsbändern umhüllt.

    West LB-Archiv

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    Die Leichtbetonelemente wurden mit Kunststoff ummantelt.
    Angela Raab, 2006

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    Die Leichtbetonelemente wurden mit Kunststoff ummantelt.

    Angela Raab, 2006

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    Die Fassade der ehemaligen Dresdner Bank wird von einem vertikal gerasterten Fensterband gegliedert.
    Angelika Raab, 2006

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    Die Fassade der ehemaligen Dresdner Bank wird von einem vertikal gerasterten Fensterband gegliedert.

    Angelika Raab, 2006

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    Acht an Gebäudekanten angesetzte Lüftungstürme ...
    Angela Raab, 2006

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    Acht an Gebäudekanten angesetzte Lüftungstürme ...

    Angela Raab, 2006

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    ... verbinden die beiden Banken und verleihen dem Verwaltungsbau die Anmutung eines Dampfers.
    Angela Raab, 2006

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    ... verbinden die beiden Banken und verleihen dem Verwaltungsbau die Anmutung eines Dampfers.

    Angela Raab, 2006

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    Die bieder wirkende Kassenhalle der WestLB.
    Angela Raab, 2006

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    Die bieder wirkende Kassenhalle der WestLB.

    Angela Raab, 2006

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    Angela Raab, 2006

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    Angela Raab, 2006

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    In die Kassenhalle der Dresdner Bank hingegen positionierte Deilmann...
    Angela Raab, 2006

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    In die Kassenhalle der Dresdner Bank hingegen positionierte Deilmann...

    Angela Raab, 2006

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    ...futuristische Besprechungskapseln.
    Angela Raab, 2006

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    ...futuristische Besprechungskapseln.

    Angela Raab, 2006

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    Die reliefartige Wandverkleidung im Foyer der Dresdner Bank...
    Angela Raab, 2006

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    Die reliefartige Wandverkleidung im Foyer der Dresdner Bank...

    Angela Raab, 2006

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    ...wurde vom israelischen Künstler Yaacov Agam gestaltet.
    Angela Raab

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    ...wurde vom israelischen Künstler Yaacov Agam gestaltet.

    Angela Raab

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    Sekretariat der WestLB-Vorstandsetage mit anheimelnder Holzvertäfelung und opulenten Pflanzenbouquets
    West LB-Archiv

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    Sekretariat der WestLB-Vorstandsetage mit anheimelnder Holzvertäfelung und opulenten Pflanzenbouquets

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    Vorzimmer der Vorstandsetage
    West LB-Archiv

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    Vorzimmer der Vorstandsetage

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    Besprechungszimmer der Vorstandsetage
    Angela Raab

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    Besprechungszimmer der Vorstandsetage

    Angela Raab

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    Der Komplex ist aus verschiedenen Nutzungen zusammengesetzt und sollte ursprünglich auch eine Eis-, eine Bowlingbahn und einen „Beatkeller“ erhalten.
    West LB-Archiv

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    Der Komplex ist aus verschiedenen Nutzungen zusammengesetzt und sollte ursprünglich auch eine Eis-, eine Bowlingbahn und einen „Beatkeller“ erhalten.

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    Von der Rasterdecke im Kasino der WestLB...
    Angela Raab

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    Von der Rasterdecke im Kasino der WestLB...

    Angela Raab

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    ...hängte Deilmann halbkugelförmige Lichtmobiles „FlowerPot VP 1“ von Verner Panton.
    Angela Raab, 2006

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    ...hängte Deilmann halbkugelförmige Lichtmobiles „FlowerPot VP 1“ von Verner Panton.

    Angela Raab, 2006

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    Die Decke im Dresdner Bank-Kasino hingegen ist mit Plastikwaben ausgefacht.
    Angela Raab

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    Die Decke im Dresdner Bank-Kasino hingegen ist mit Plastikwaben ausgefacht.

    Angela Raab

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    Eingelassenen Sitzgruppen erinnern an ein American Diner,...
    Angela Raab

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    Eingelassenen Sitzgruppen erinnern an ein American Diner,...

    Angela Raab

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    ...der Innenraum an Verner Pantons Design für das einstige Spiegel-Kasino in Hamburg.
    Angela Raab

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    ...der Innenraum an Verner Pantons Design für das einstige Spiegel-Kasino in Hamburg.

    Angela Raab

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    Nachdem der Dortmunder BDA auf die Qualität des 70er Jahre Baus hinwies und in Tageszeitungen eine Skizze für die Umwandlung ...
    Michael Holtkötter

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    Nachdem der Dortmunder BDA auf die Qualität des 70er Jahre Baus hinwies und in Tageszeitungen eine Skizze für die Umwandlung ...

    Michael Holtkötter

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    ... in ein Ärztezentrum veröffentlicht wurde, stellten die Behörden das Gebäude unter Denkmalschutz.
    Michael Holtkötter

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    ... in ein Ärztezentrum veröffentlicht wurde, stellten die Behörden das Gebäude unter Denkmalschutz.

    Michael Holtkötter

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Foto: Archiv WestLB

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Foto: Archiv WestLB


Schutzschirm für Dortmunds ICC

Text: Kroos, Peter, Dortmund

Wen hätte es verwundert, wenn auch dieses Kleinod aus dem Stadtbild verschwunden wäre? Die Vandalen hatten bereits begonnen, das Innere des Bankhauses zu zerstören. Doch dieses Mal wurde der Barbarei Einhalt geboten: Das Gebäude der Filialen von Westdeutscher Landesbank und Dresdner Bank, entworfen von Harald Deilmann, ist vorläufig unter Denkmalschutz gestellt worden.
Während sich allmählich die Erkenntnis durchsetzt, dass viele Bauten der frühen Nachkriegszeit identifikationsstiftende Zeugnisse sind, hat es die Architektur der 1960er und 70er Jahre ungleich schwerer – in Dortmund wurde noch 2008 Harald Deilmanns originelles Hochhaus für den Volkswohlbund gesprengt, um Platz für einen uninspiriert wirkenden Neubau zu schaffen (Bauwelt 14.2007). Bereits 2006 hatte der Dortmunder BDA eine Veranstaltung zur Qualität der Architektur jener Jahre durchgeführt; ein Jahr später wurde das daraus resultierende Buch vorgestellt – und zwar in der Kassenhalle von Harald Deilmanns Doppelhaus für WestLB und Dresdner Bank. Dessen Zukunft schien damals unsicher. Die wirtschaftliche Schieflage der Landesbank lag offen zutage; die Dresdner Bank war bereits von der Commerzbank „geschluckt“ worden. Anfang 2010 erschien eine Skizze in den Tageszeitungen, die  im Gebäudeteil der WestLB eine veränderte Eingangssituation für ein geplantes Ärztezentrum zeigte. Danach ging alles sehr schnell. Wie sich zeigte, hatten bereits unmittelbar nach der Buchpräsentation Entkernungsarbeiten im Inneren des Bankgebäudes begonnen, von der Stadtverwaltung toleriert. Doch die Dortmunder Denkmalbehörde reagierte schnell; sie war sowieso gerade damit beschäftigt, die Bauten jener Jahre zu inventarisieren. Ein Gutachten untermauerte die Denkmalwürdigkeit des Deilmann-Baus.
Der Architekt Harald Deilmann (1920–2008) zählt zu den großen deutschen Architekten der Nachkriegszeit. Sein Werk hat internationale Aufmerksamkeit erlangt, und er war einer der Gründungsväter der Dortmunder Abteilung Bauwesen, in der Bauingenieure und Architekten interdisziplinär ausgebildet werden. In Ludwig Poullain, ehemals Direktor der WestLB, hatte Deilmann schon früh einen einflussreichen Fürsprecher gefunden. In kurzer Zeit plante Deilmann die großen Verwaltungszentren der Bank in Münster (1967–75), in Düsseldorf (1971–73, 1984–86) und zuletzt in Dortmund. Zahlreiche Aufträge für Tochterunternehmen der Bank schlossen sich an. In Dortmund hatte Deilmann bereits ab den späten sechziger  Jahren das so genannte „Hansa-Viertel“ an der Kampstraße im Auftrag der Landesbank geplant. Der aus verschiedenen Nutzungen zusammengesetzte Komplex sollte auch Eis- und Bowling­bahnen sowie einen „Beatkeller“ für die Jugend enthalten. Nach mehreren Wettbewerben kam es schließlich 1975 auch zum „Doppelhaus“ von WestLB und Dresdner Bank, eröffnet 1978.
Das Projekt unterscheidet sich von den Komplexen in Münster und Düsseldorf insbesondere dadurch, dass es aus zwei Gebäudeteilen besteht. Die Fassade des Teils der WestLB ist durch umlaufende horizontale Brüstungsbänder charakterisiert. Die Elemente wurden als Leichtbetonfassade aus schalungsglattem Sichtbeton in Kunststoffschalungen hergestellt und mit Weiß-Zement und Titandioxyd aufgehellt. Die verglaste Ebene springt zurück, was die Anordnung von umlaufenden Balkonen ermöglicht. Alle Fenster erhielten eine Sonnenschutzverglasung mit INFRASTOP, jenen damals häufig verwendeten braun bedampften Scheiben. Die gestalterische Meisterleistung Deilmanns bestand darin, dass die Fassade der benachbarten Dresdner Bank jener der WestLB ähnelt, ohne sie zu kopieren. Hier verlieren die Brüstungen an Höhe und gehen in Vertikalaufteilungen zwischen den Fenstern über, die ein fein gegliedertes Netz über die Fassade spannen. Was beide Teile miteinander verbindet, ist die Materialität, aber es sind auch die Lüftungstürme und die Rundelemente: bei der Dresdner Bank die fünf runden Treppentürme der Ladeneinheiten, die vor der Fassade stehen und das Vordach tragen, in der Fassade der WestLB die großen Rundfenster. Ohne ihren Charakter zu verlieren, gehen die Gebäudeteile eine Symbiose ein.
Beide Häuser werden nutzungsbedingte Änderungen hinnehmen müssen. Die Abkehr vom Großraumbüro als Standardlösung für große Verwaltungen bedingt eine Auseinandersetzung mit der enormen Gebäudetiefe von bis zu 50 Metern. Es zeigt sich, dass die von Harald Deilmann entwickelte Primärkonstruktion mit ihren gebündelten Viererstützen Änderungen erleichtert. Die meisten innenräumlichen Qualitäten sind bedauerlicherweise ohnehin bereits verloren – selbst vor der wunderbaren abgehängten Decke in der Cafeteria der WestLB machten die „Sanierer“ nicht Halt. Dennoch ist es ein großer Erfolg für den Denkmalschutz weit über Dortmund hinaus, dass es gelungen ist, das Gebäude zumindest in seiner äußeren Erscheinung weitgehend zu bewahren. Den Dortmundern wird vielleicht erst in einigen Jahren bewusst werden, welch architektonisches Kleinod ihnen da erhalten geblieben ist. Die Investoren zeigen sich schon heute zufrieden mit dem Denkmalstatus – bringt dieser doch steuerliche Vorteile. Das gebaute Ergebnis bleibt indes abzuwarten: Die für die Zerstörungen verantwortlichen Planer sind aus dem Projekt entlassen und an ihrer Stelle die Architekten Eller & Eller beauftragt worden. Das lässt hoffen, dass dem Denkmal fortan mit Feingefühl begegnet wird.
Fakten
Architekten Deilmann, Harald (1920-2008)
aus Bauwelt 5.2012
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