Der größte Standortvorteil des Grundstücks ist der Ausblick – was lag da näher, als das Haus als Rahmen zu konzipieren, der diese Aussicht genauer fasst und definiert! Am schlüssigsten erschien die Idee eines eingeschossigen Baus, der sich zur Berglandschaft öffnet und in jedem Raum diesen Panoramablick bietet.

Davor jedoch stellte sich die Frage der Sicherheit, da das Grundstück in völliger Abgeschiedenheit liegt. Eine Lösung war, das Haus so zu positionieren, dass es den Boden nur mit einer Ecke berührt, der Rest hingegen über dem Hang hängt. Somit liegt der Teil des Hauptgeschosses, in dem sich die Schlafzimmer befinden, bereits auf der Höhe eines ersten Obergeschosses.

Sicherheitsaspekte galt es auch hinsichtlich der Lage des Hauses an einem steilen Berghang zu berücksichtigen; auch in Polen kommen Bergrutsche inzwischen immer häufiger vor. Um Eingriffe in den Baugrund möglichst zu minimieren, ist das Haus als eine Brücke konzipiert, unter der das Niederschlagswasser hindurchfließen kann. Die Realität der Berglandschaft sowie amtliche Planungsvorgaben (Gestaltungssatzung) erzwangen ein Satteldach. Das Haus erhielt die Form einer klassischen Scheune auf drei dünnen Wänden. Um dem Gebilde Stabilität zu verleihen, gehen die Wände monolithisch nahtlos in die Flächen sowohl des „echten“ wie des „umgekehrten“ Daches über. Die allseitige Neigung verstärkt dabei das Gefühl der Sicherheit und verleiht der Konstruktion zusätzliche Leichtigkeit. Aufgrund seiner äußeren Form und dem darunter hindurchfließenden Wasser erinnert das Haus nun an eine Arche.

Fakten
Architekten KWK Promes, Katowice; Konieczny, Robert, Katowice

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aus Bauwelt 3.2014
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