Bauwelt

Leserbriefe

zu Heft 11.10 Renderverbot

Text: Schulz, Benedikt, Leipzig; Aellen, Kurt, Bern

Leserbriefe

zu Heft 11.10 Renderverbot

Text: Schulz, Benedikt, Leipzig; Aellen, Kurt, Bern

Mehr Verantwortung für das
Preisgericht!
Die saarländische Architektenkammer
macht sich Gedanken über die Zukunft
des Wettbewerbswesen – sehr gut.
Egal wie man zu Perspektiven bei Wettbewerben
steht, eines geht aber gar
nicht: Perspektiven im Wettbewerb
nicht zulassen zu wollen, sie stattdessen
aber als Mittel für die anschließende
Vergabeverhandlung zu empfehlen.
So wird der Wettbewerb degradiert
zum Kampf um die Eintrittskarte in die
Vergabeverhandlung, in der dann ohne
Regeln und Anstand um den Auftrag
gebuhlt werden kann, gern auch mit ein
paar hübschen Bildchen. Bei dieser
Sichtweise ist es natürlich noch besser,
das Preisgericht vergibt gleichrangige
Preise (wie übrigens kürzlich im
Saarland geschehen), dann muss der
Auslober nur noch mit dem Finger auf
das schönste Bildchen tippen, und
schon ist die Vergabe gelaufen.
Der Beitrag von Herbert Kiefer
offenbart neben einem fehlenden
Grundverständnis für den Sinn von
Wettbewerben Wissenslücken zur
zentralen Diskussion über den Zusammenhang
von Wettbewerb und VOFVergabe.
Ist es wirklich sinnvoll, nach
einem Wettbewerb noch mit allen
Preisträgern zu verhandeln? Sollte der
Auslober nicht besser mit Abschluss
des Preisgerichts wissen, was er baut,
und will der mit dem 1. Preis Ausgezeichnete
nicht zu Recht Klarheit über
den Auftrag haben? So praktizieren es
viele unserer europäischen Nachbarn,
z.B. Spanien oder Österreich, und auch
in einigen deutschen Bundesländern
findet sich vermehrt der Passus in Auslobungen,
dass der Auslober den
1. Preisträger beauftragt und nur bei
Scheitern der Verhandlungen mit allen
anderen Preisträgern verhandelt.
Dahin muss sich das Wettbewerbswesen
entwickeln: mehr Verantwortung
für das Preisgericht statt
hasenfußartige Verlagerung der Entscheidung
in eine nachgeschaltete
Vergabeverhandlung. Hierfür müssten
Preisrichter natürlich bereit sein,
diese Verantwortung übernehmen zu
wollen und ihr durch engagiertes und
fachlich fundiertes Handeln gerecht
zu werden. Dazu könnte übrigens auch
gehören – um auf die Ausgangsfrage
zurückzukommen –, dass sich das
Preisgericht Perspektiven „zumutet“.
Benedikt Schulz, Schulz & Schulz Architekten,
Leipzig

Pioniertat
Großartig! Endlich! Das beschäftigt
mich seit langem. Habe mich noch
nie damit durchsetzen können, jetzt
nach euer Pioniertat wird es mir gelingen.
Nächster Schritt: Präqualifikationen
auf A4-Blätter beschränken.
Kurt Aellen, ehemaliger Präsident des
Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins
(SIA)

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