Bauwelt

Vitruvius Mozambicanus

Pancho Guedes in Lissabon

Text: Hoetzel, Dagmar, Berlin

Vitruvius Mozambicanus

Pancho Guedes in Lissabon

Text: Hoetzel, Dagmar, Berlin

„Guedes baut, während er spricht – mit einem Lachen in seinen Ideen und in seiner Stimme. Es scheint, dass es für ihn niemals den Moment der Entscheidung gibt ... Ich denke, Guedes kennt das Wort ,Wahl‘ nicht mal. Er braucht keine Auswahlmöglichkeiten – wenn es zwei gibt, macht er sie beide, wenn es mehr gibt, wird er sie alle machen ...“ (Alison Smithson 1980 zur Eröffnung der Ausstellung ihres Team X-Kollegen in der AA). Und genauso umfassend wie widersprüchlich, überraschend und von großem Humor geprägt ist das Œuvre des gebürtigen Portugiesen und Kosmopoliten. Vitruvius Mozambicanus nennt er sein Gesamtwerk, und das Berardo Museum zeigt es derzeit (Fotos: Karin Monteiro, Sintra): in überwältigendem Ausmaß, bunt, Staunen bereitend und Pancho Guedes’ überbordende, ansteckende Energie und Kreativität vermittelnd. Da sind seine Bauten in Fotos, Modellen und Plänen – allein in Mosambik realisierte er von 1950 bis 1974 etwa 500 Gebäude – und seine Bilder, Skulpturen, seine afrikanische Maskensammlung, Stickereien, Wandmalereien ... und vor allem seine unzähligen Zeichnungen. Zeichnungen, die er immer und überall macht – und sei es mit einem Stück Holz im Sand.
Fakten
Architekten Guedes, Pancho, Lissabon
aus Bauwelt 25.2009
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