Die Architekten Brüder Heinz und Bodo Rasch
Ein Beitrag zur Architekturgeschichte der Zwanziger Jahre
Text: Philipp, Klaus Jan, Stuttgart
Die Architekten Brüder Heinz und Bodo Rasch
Ein Beitrag zur Architekturgeschichte der Zwanziger Jahre
Text: Philipp, Klaus Jan, Stuttgart
Das bisher wenig gewürdigte Werk der Brüder Heinz und Bodo Rasch steht durchaus auf Augenhöhe mit dem bekannterer Protagonisten der Moderne. Die zwischen 1926 und 1930 gemeinsam aktiven Brüder hatten in Hannover und Stuttgart eine Ausbildung in der Haltung einer gemäßigten Moderne erhalten.
Schon 1926/27 legten die damals 23- und 24-Jährigen Projekte für Wohnhäuser vor, die wie das realisierte Haus für ihren Onkel Ernst Rasch in Bad Oeynhausen gleichwertig etwa neben Mies van der Rohes Backstein-Häuser in Krefeld gestellt werden können. Für Mies van der Rohe arbeiteten sie auf der Weißenhofsiedlung und richteten im Mies-Block im Rahmen der Werkbundausstellung 1927 ein „Zimmer für einen Junggesellen“ sowie im Haus von Peter Behrens ein weiteres Zimmer mit Möbeln nach eigenen Entwürfen ein. Bedeutender aber sind ihre weit in die Zukunft weisenden und von Annette Ludwig klug als „‚konkrete‘ Utopien“ bezeichneten Entwürfe. Spektaku-lär sind die Hängehäuser, die aus 12-geschossigen, an Stahlstützen aufgehängten Rundtürmen bestehen sollten und die die Brüder Rasch zu ganzen Städten kombinieren wollten. Nicht minder weit in die Zukunft des Leichtbaus weisend ist ihr Entwurf zu einem 200 Meter weit gespannten Hängedach für einen Güterbahnhof oder das Projekt eines mit Hängewerken überdachten Stadions für 80.000 Zuschauer. Es ist keineswegs übertrieben, wenn Ludwig von diesen Projekten ausgehend eine Linie bis zum Olympiastadion in München zieht.
Der eigentliche Wert des Buches liegt in seinem Beitrag zur Klärung des noch immer unscharfen Bil-des der Architektur der 20er Jahre – trotz oder vielleicht gerade wegen der zu engen Konzentration auf das Bauhaus.
Der eigentliche Wert des Buches liegt in seinem Beitrag zur Klärung des noch immer unscharfen Bil-des der Architektur der 20er Jahre – trotz oder vielleicht gerade wegen der zu engen Konzentration auf das Bauhaus.
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