Bolles+Wilson | A Handful of Productive Paradigms
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz
Bolles+Wilson | A Handful of Productive Paradigms
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz
BOLLES+WILSON haben in den 80er und 90er Jah-ren entscheidend den architektonischen Diskurs geprägt. Mit der im Eigenverlag erschienenen Monografie meldet sich das Büro fulminant zurück – und tappt in die gleiche Falle wie mit seinem ersten Großauftrag, der Stadtbibliothek in Münster. Hier wie dort fehlte die Kontrollinstanz, die Weizen von Spreu trennt und überbordender Fülle Einhalt gebietet.
Im Vorwort weisen die Autoren auf das „fast enzyklopädische Format“ hin, wobei das Enzyklopädische schon zum Kakophonischen tendiert: Fast 300 Seiten (im unhandlichen Querformat), über 60 Projekte, mehr als 900 Abbildungen, teils im Briefmarkenformat. Hier scheint das gesamte Archiv (des 21. Jahrhunderts) von B+W versammelt.
Wer keine Antworten sucht – und keine Fragen stellt –, kann sich in dieser prallen Monografie allerdings wunderbar verlieren und von ihr inspirieren lassen. Da man nicht an die Hand genommen und somit nicht schnell durch die Seiten geführt wird, beschäftigt man sich zwangsläufig intensiv mit dem hier Gezeigten. Und das ist, für sich betrachtet, oft ein Augenschmaus: künstlerische Handskizzen und handwerkliche Darstellungen, die allemal noch eine individuelle Autorenschaft erkennen lassen, wie sie heutzutage immer seltener wird. Überhaupt muss man B+W zugute halten, ihrem Stil treu geblieben zu sein, was eben auch bedeuten kann, nicht mehr zur Avantgarde du jour zu gehören. Aber die Vielzahl der weltweit realisierten Projekte beweist, dass sich BOLLES+WILSON zu einem etablierten Büro mit internationalem Renommee entwickelt haben, was auch die Bandbreite der gezeigten Projekte belegt. Neben städtebaulichen Großprojekten kommt auch der kleine Maßstab nicht zu kurz. Mit dem Bürostuhl „corner“ ist selbst die Sparte Produktdesign angeschnitten.
Wer keine Antworten sucht – und keine Fragen stellt –, kann sich in dieser prallen Monografie allerdings wunderbar verlieren und von ihr inspirieren lassen. Da man nicht an die Hand genommen und somit nicht schnell durch die Seiten geführt wird, beschäftigt man sich zwangsläufig intensiv mit dem hier Gezeigten. Und das ist, für sich betrachtet, oft ein Augenschmaus: künstlerische Handskizzen und handwerkliche Darstellungen, die allemal noch eine individuelle Autorenschaft erkennen lassen, wie sie heutzutage immer seltener wird. Überhaupt muss man B+W zugute halten, ihrem Stil treu geblieben zu sein, was eben auch bedeuten kann, nicht mehr zur Avantgarde du jour zu gehören. Aber die Vielzahl der weltweit realisierten Projekte beweist, dass sich BOLLES+WILSON zu einem etablierten Büro mit internationalem Renommee entwickelt haben, was auch die Bandbreite der gezeigten Projekte belegt. Neben städtebaulichen Großprojekten kommt auch der kleine Maßstab nicht zu kurz. Mit dem Bürostuhl „corner“ ist selbst die Sparte Produktdesign angeschnitten.
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