Bildstrecke 27.06.2012
In den 1920er und 30er Jahren etablierte sich in Innsbruck eine Architektengruppe, die sich einerseits der internationalen Moderne verpflichtet fühlte und gleichzeitig an die heimatliche Bautradition anknüpfte.
Neben dem neuen Leitbild Sport und wachsendem Tourismus entstanden in Tirol neue Bauten, für deren Entwurf die Architekten den Typus der Stube adaptieren.
Dem Stubentypus folgend, ließ Clemens Holzmeister die Wände im Foyer des „Hotel Post“ mit Holz vertäfeln.
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
Als Sitzgelegenheit im Hotelfoyer entwarf der ehemalige Professor der Akademie der bildende Künste Wien Polstersessel mit verstellbaren Rückenlehnen.
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1930 präsentierte Wilhelm Nicolaus Prachensky auf der Ausstellung „Tiroler Kunsthandwerk“ seine rustikale Gestaltung für den Gasthof „Weißes Rössl“ in Gries am Brenner.
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
Der meist verkaufte Stuhl der Tiroler Moderne wurde von der Firma Wiesner & Hager in Serie hergestellt und ist bis heute in Tiroler Gaststätten und Restaurants zu finden.
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
Stuhl von Prachensky, der 1930 in der Ausstellung "Tiroler Kunsthandwerk" erstmals veröffentlicht wurde (Lackierung nicht original, ursprünglich stark gemaserters Holz).
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
Grobkörniger Putz und Fensterbänder aus Sprossenfenster: 1929 verbindet Franz Baumann Tradition mit Moderne und überträgt den Stubentypus auf die Wartehalle der Innsbrucker Nordkettenbahn.
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
Ebenfalls 1928 von Franz Baumann (1892-1974) für die Nordkettenbahn entworfen: Stuhl aus gebeiztem Weichholz (Fichte oder Tanne)
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
Grob aber nicht vulgär: Die Stühle und Tische für die Gaststätte der Mittelstation Seegrube von Franz Baumann (1928) sind plastisch geformt.
Einzelne Maserungen und Astlöcher sind an den Oberflächen der aus hiesigem Holz gefertigten Stühle ablesbar.
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
Für die Einrichtung des Wohnzimmers der „Villa Rauch“ (1930/31) in Innsbruck kombiniert Wilhelm Stigler die Anmutung der Stube mit einem großbürgerlich-städtischem Kaminzimmer.
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
Für die Villa und seine eigene Wohnung entwarf Stigler (1929) einen Ohrensessel mit beweglicher Rückenlehne, die sich mit einem auffälligen Eisenbeschlag stufenweise bis in Liegestellung arretieren läßt.
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
1937: Polstersessel aus der Wohnstube im Gutshof Tollinger (Sillhöfe) in Innsbruck aus Nussbaum mit Polsterauflagen von Franz Baumann (1892-1974)
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
1929: Polstersessel aus dem Foyer des Hotels Berghof in Seefeld aus Fichten-, Kiefernholz und Polsterauflagen von Siegfried Mazagg (1902-1932)
© Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
Eine Kombination aus Möbeln, Interieur, Bild- und Zeichenmaterial der "Tiroler Stubenmöbel der 20er und 30er Jahre" zeigt das Archiv für Baukunst der Uni Innsbruck.
archiv-baukunst.uibk.ac.at
Eine Kombination aus Möbeln, Interieur, Bild- und Zeichenmaterial der "Tiroler Stubenmöbel der 20er und 30er Jahre" zeigt das Archiv für Baukunst der Uni Innsbruck.
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