In Keitum, einem Dorf östlich von Westerland, wurde 2007 mit dem Bau des größten Prestigeprojektes der Insel begonnen: die "Keitum Therme".

2008 war bereits Schluss mit dem auf 15,5 Millionen Euro veranschlagten PPP-Projekt: Die Gemeinde Sylt hatte sich mit dem Bauunternehmer überworfen. Die Firma ist insolvent.

Dem kleinen Ort bleibt die größte Bauruine der Insel.

Und eine teuere Rechnung: Über eine Million Euro an Fördermitteln muss die Gemeinde an das Land Schleswig-Holstein zurückzahlen.

Die Bürgerschaft der Insel fühlt sich verraten.

Zumal für "Dauerwohner" kaum noch bezahlbare Wohnungen auf der Insel zur Verfügung stehen.

Ein Ausnahmeprojekt: die "Wohnsiedlung Süd" des Kommunalen Liegenschafts-Managements der Gemeinde Sylt.

Die marode Siedlung mit 166 Wohnungen in Westerland, dem Hauptort der Insel, wird abgerissen.

258 Wohnungen für Einheimische werden neu gebaut.

Überwiegende Zielgruppe: Mieter mit Wohnberechtigungsschein. Das größte kommunale Bauvorhaben in der Geschichte Westerlands kostet 33 Millionen Euro.

Ansonsten: rege Bautätigkeit, vor allem im Ferienhaus-Sektor, wie hier in Keitum.

Die örtliche Bauweise mit Reetdachhäusern findet ein monströse Verwendung in Hotelanlagen.

Eigentumswohnanlagen auf Sylt (hier in Westerland) sind gerade nach den Finanzkrise eine beliebte Geldanlage.

Die Exklusivität, mit der geworben wird, kann sich kaum ein Inselbewohner leisten.

Inselbaumeister Wolfgang Knuth, der dieses Jahr in Rente geht, findet dazu in Bauwelt 17-18 ehrliche Worte.