Wundertüte Wohnungsbau
Mannheimer Viertel für Vielfalt
Text: Crone, Benedikt, Berlin
Wundertüte Wohnungsbau
Mannheimer Viertel für Vielfalt
Text: Crone, Benedikt, Berlin
„Vielfalt“ ist ein heißer Kandidat für das Wort des Jahres. Ob in der Politik oder in der Planung – gegen Vielfalt hat nur der Einfältige was. Auch Mannheim will im Sinne seiner „sozialen Balance“ denjenigen mit einem „kulturellen, beruflichen und familiären Kapital“ einen angemessener Wohnraum bieten, die bisweilen der Stadt den Rücken kehrten.
Das besagt eine 2010 von AS&P und Stadt erstellte Studie, die zehn Mannheimer Areale darauf prüfte, ob hier Familien, „junge Leistungseliten“, aber auch Ältere ihr Wohnglück finden könnten. Eines dieser Gebiete, dem das Gutachten „hohes Entwicklungspotenzial“ zuschreibt, liegt im beschaulich klingenden Käfertal. Vom barocken Gestaltungsdiktat, das wie in Ludwigsburg (S. 18) das Zentrum der Quadratestadt bestimmt, ist in dem aufgelockerten, nordöstlichen Stadtteil nichts zu spüren. Auf dem 1,8 Hektar großen Gelände einer ehemaligen Grundschule, die dem Abriss geweiht ist, soll hier ein durchgrüntes Viertel mit erschwinglichen Wohnungen für „Mannheimer Vorstädter“ und „urbane karriereorientierte Haushalte mit Kindern“ entstehen.
Um trotz klammer Kassen diese Ziele umsetzen zu können, lobte die Stadt einen offenen Planungs- und Investorenwettbewerb aus. Die Büros sollten dafür neben Entwürfen das Angebot eines Investors, der für die Verkaufsflächen mindestens 1,7 Millionen springen lässt, in einem anonymen Umschlag gleich mitliefern. Auch wenn nur fünf Teams am Wettbewerb teilnahmen, konnte eine Arbeit prämiert werden, die im Rahmen des Möglichen eine gewisse Bandbreite an Wohnungstypologien bietet. Das Darmstädter Büro von Florian Krieger entwarf neben klassischen Reihenhäusern ein „Lebensphasenhaus“, das von einer Familie bewohnt und nach Auszug der Kinder leicht in zwei Wohnungen geteilt werden kann – mit den betagten Eltern im barrierefreien Erdgeschoss. Dazu setzt sich der dreigeschossige Haustyp „Joker“ in drei Varianten wahlweise aus Reihenhäusern, Maisonette- und altengerechten Erdgeschosswohnungen zusammen. Eine solche Flexibilität fehlt den Arbeiten der beiden dritten Preisträger. Aber auch die Freiraumgestaltung, wie die Park- und Spielflächen, die das Viertel zu dem „grünen Saum“ mit Bäumen im Osten öffnen, spricht für den Siegerentwurf. In Mannheim konnte das Team um Florian Krieger in diesem Jahr bereits ein Investorenauswahlverfahren für sich entscheiden. Das Büro beplante ein Gelände der Turley Barracks mit einer Wohnbebauung – diesmal auf dem für die Stadt üblichen quadratischen Ras-ter, aber auch, so die Projektbeschreibung des Büros, mit einer „gebäudetypologischen Vielfalt“.
Offener Planungs- und Investorenwettbewerb
1. Preis florian krieger architektur und städtebau, Darmstadt
ein 3. Preis Eisele Staniek, Darmstadt
ein 3. Preis archis Architekten + Ingenieure, Karlsruhe
1. Preis florian krieger architektur und städtebau, Darmstadt
ein 3. Preis Eisele Staniek, Darmstadt
ein 3. Preis archis Architekten + Ingenieure, Karlsruhe







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