Labs, Biennalen und Pilgerwege
Editorial
Text: Geipel, Kaye, Berlin
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New York, Sommer 2011: Sechs Wochen lang stand das "Lab", entworfen von Atelier Bow-Wow aus Tokio, in einer Baulücke an der Houston Street.
Solomon R. Guggenheim Foundation
New York, Sommer 2011: Sechs Wochen lang stand das "Lab", entworfen von Atelier Bow-Wow aus Tokio, in einer Baulücke an der Houston Street.
Solomon R. Guggenheim Foundation
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Die Eventarchitektur besteht aus einer Oberbühne auf Stützen, an der die Veranstaltungstechnik befestigt ist.
Flickr
Die Eventarchitektur besteht aus einer Oberbühne auf Stützen, an der die Veranstaltungstechnik befestigt ist.
Flickr
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Ein offener Aktionsraum - hier soll die urbane Zivilgesellschaft, unter der Anleitung von Marketingstrategen, sich selbst reflektieren, ...
Solomon R. Guggenheim Foundation
Ein offener Aktionsraum - hier soll die urbane Zivilgesellschaft, unter der Anleitung von Marketingstrategen, sich selbst reflektieren, ...
Solomon R. Guggenheim Foundation
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... unterstützt von trendigen Werbeslogans.
Solomon R. Guggenheim Foundation
... unterstützt von trendigen Werbeslogans.
Solomon R. Guggenheim Foundation
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Der Plan: Stationen auf drei Kontinenten, dann eine Ausstellung im New Yorker Guggenheim Museum.
Solomon R. Guggenheim Foundation
Der Plan: Stationen auf drei Kontinenten, dann eine Ausstellung im New Yorker Guggenheim Museum.
Solomon R. Guggenheim Foundation
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Doch bereits in New York wollten sich nicht alle Aktivisten vor den Karren der Autoindustrie spannen lassen.
Doch bereits in New York wollten sich nicht alle Aktivisten vor den Karren der Autoindustrie spannen lassen.
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In Berlin-Kreuzberg, wo sich BMW und das Guggenheim eine Brache an der Spree als zweiten Standort ausgewählt hatten, gab es bereits im Vorfeld Proteste. Die Veranstalter zogen sich zurück ...
Solomon R. Guggenheim Foundation
In Berlin-Kreuzberg, wo sich BMW und das Guggenheim eine Brache an der Spree als zweiten Standort ausgewählt hatten, gab es bereits im Vorfeld Proteste. Die Veranstalter zogen sich zurück ...
Solomon R. Guggenheim Foundation
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... und haben nun mit dem Pfefferberg-Gelände im Stadtteil Prenzlauer Berg einen neuen Standort gefunden.
... und haben nun mit dem Pfefferberg-Gelände im Stadtteil Prenzlauer Berg einen neuen Standort gefunden.
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Ein grüner Hof, abseits der Straße, direkt neben der Architekturgalerie Aedes, die das "Lab" nun auch mit einer Ausstellung zu "Public Space by Atelier Bow-Wow" begleitet.
Aedes
Ein grüner Hof, abseits der Straße, direkt neben der Architekturgalerie Aedes, die das "Lab" nun auch mit einer Ausstellung zu "Public Space by Atelier Bow-Wow" begleitet.
Aedes
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Die Gastgeber (das "Berlin Lab Team": José Gómez-Márquez, Rachel Smith, Corinne Rose, Carlo Ratti) präsentieren sich mit größtmöglicher "street credibility", ...
Solomon R. Guggenheim Foundation
Die Gastgeber (das "Berlin Lab Team": José Gómez-Márquez, Rachel Smith, Corinne Rose, Carlo Ratti) präsentieren sich mit größtmöglicher "street credibility", ...
Solomon R. Guggenheim Foundation
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... doch auch in Prenzlauer Berg muss mit einer gentrifizierungserfahrenen Anwohnerschaft gerechnet werden.
... doch auch in Prenzlauer Berg muss mit einer gentrifizierungserfahrenen Anwohnerschaft gerechnet werden.
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Das "Lab", wie hier in der Collage eines Anwohnervereins deutlich wird, ist eben auf der Durchreise.
Leute am Teute
Das "Lab", wie hier in der Collage eines Anwohnervereins deutlich wird, ist eben auf der Durchreise.
Leute am Teute
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Labs, Biennalen und Pilgerwege
Editorial
Text: Geipel, Kaye, Berlin
Alles ist mobil: Die Kunst macht es vor, und die Architektur folgt der Kunst und ihren globalen Protagonisten. Wie ernsthaft das Engagement ist, bleibt häufig verborgen. Wir folgen drei Events nach Marrakesch, Berlin und Talpa de Allende.
Das storchenbeinige BMW Guggenheim Lab, das in einer heiteren Collage bereits als Wimmelbild ans Kreuzberger Spreeufer gezeichnet worden war, wird an dieser Stelle nicht zu sehen sein. Die angedrohte Vertreibung durch die dortige Szene wurde ausgiebig in den Feuilletons diskutiert. Jetzt werden die Umzugskisten aus New York am Berliner Pfefferberg ausgepackt. Vertrieben wird hier niemand mehr, ab Mitte Juni füllt das Lab einen Innenhof. Was aber ist das überhaupt, ein Lab? Christine, eine Journalistin aus Toronto im Dienst des Labs, macht auf dem „Lab-Log“ ihre Erfahrungen mit der Gentrifizierung in Berlin. Sie zitiert Peter Marcuse. Sie will Betroffene kennenlernen und kommentiert deren Antworten. Sie trifft einen Kreuzberger Mieterberater und bloggt auch dieses Gespräch. Verfolgt man die Aktivitäten des Labs im Netz, wird klar: Die „Lab Team Members“ sind engagierte Kulturjournalisten, die ständig hinzulernen und dies auch kundtun. Selbst die Leseliste von Christine zum Thema Gentrifizierung steht im Netz.
Maria Nicanor von der New Yorker Guggenheim Foundation, die zusammen mit ihren Mitarbeitern das Berliner Lab organisiert, hängt die Erwartungen an das, was in den sechs Wochen Berliner Präsenz erreicht werden soll, eher tief. Das Lab sei weder Kunstausstellung noch Universität, sondern ein Ort der Debatte. Diese Bescheidenheit wirkt sympathisch. Eines aber gefällt nicht am Programm: Um inhaltlich ernst genommen zu werden, wäre Gegenseitigkeit notwendig. Das Lab lernt von Berlin, gut, aber was erfahren wir, die „Lab-Konsumenten“, von den Zielen der Auftraggeber? Was erforscht der BMW-Konzern in punkto städtischer Mobilität? Und: Wie funktioniert das globale Wissensnetzwerk, das das New Yorker Guggenheim in den letzten Jahrzehnten aufgebaut hat – Themen des städtischen Diskurses, von denen bisher nichts zu lesen ist auf den Infokanälen der amerikanisch-bayrischen Kooperation.
Wir beschäftigen uns auf den folgenden Seiten erst einmal mit den Storchenbeinen. Was ist dran an der innovativen Konstruktion von Atelier Bow-Wow? Taugt Carbon als Material für „the future of the city“? Unsere Autorin Marika Schmidt war in Friedrichshafen, wo das Carbon gewickelt und gebacken wird und entdeckte hinter einer auf den ersten Blick spannenden Konstruktion einen konventionellen Kern.
Im Anschluss folgen wir der 4. Kunstbiennale nach Marrakesch. Hier kooperierten Künstler und Architekten mit lokalen Handwerkern. Dann geht es nach Mexiko: Tatiana Bilbao hat mit einem Strauß internationaler und einheimischer Architekten einen Pilgerweg reaktiviert – ein Projekt, das zeigt, dass der schmale Grad einer Kooperation zwischen lokalem und globalem Knowhow ein großer Erfolg werden kann.
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