Isarlust
Studentische Ideen für den Kulturstrand
Text: Paul, Jochen, München
Isarlust
Studentische Ideen für den Kulturstrand
Text: Paul, Jochen, München
Vor elf Jahren haben sich die urbanauten gegründet, um die Debatte über öffentliche Räume in München anzuschieben. Heute ist die interdisziplinäre Gruppe in der Stadt präsenter denn je.
Gemeinsam mit dem „Münchner Forum“ entdeckten sie publikumswirksam das Thema des innerstädtischen Isarraums, seit Ende letzten Jahres gastieren sie mit Vorträgen regelmäßig in der Evangelischen Akademie Tutzing. Und jetzt ist auch noch der von ihnen ins Leben gerufene „Kulturstrand“ für drei weitere Jahre gesichert. Die Mischung aus Freiluftausschank und Kulturprogramm findet diesen Sommer am Vater-Rhein-Brunnen auf der Ludwigsbrücke gegenüber dem Deutschen Museum statt und 2013 auf dem Isarbalkon auf der Corneliusbrücke. Für 2014 ist der Nußbaumpark am Sendlinger Tor im Gespräch.
Vor zwei Jahren sah es dagegen gar nicht gut um die Zukunft der urbanauten und ihren Kulturstrand aus: Die Landeshauptstadt hatte ihnen die Genehmigung für die Innenstadt verweigert. Eine Facebook-Initiative unter dem Thema „Bitte, bitte, bitte gebt uns den Kulturstrand, wir sind auch ganz brav!“ bewog den Stadtrat schließlich dazu, eine dreijährige Perspektive zu beschließen.
Als Reaktion auf die kritische Diskussion darüber, worin denn eigentlich die stadtästhetische Qualität des Kulturstrandes bestehe, haben die urbanauten zusammen mit der Convivium Gastronomie einen studentischen Wettbewerb „für einen ‚Stadtplatz auf Zeit‘ mit Kulturbühne und urbaner Gastronomie am Fluss“ ausgelobt. Die Resonanz war mit 178 Anmeldungen aus ganz Europa groß. Entsprechend schwer muss der 17-köpfigen Jury (Vorsitz: Michael Ziller)auch die Entscheidung gefallen sein: Um die Qualität der 40 eingereichten Arbeiten zu würdigen, vergaben die Preisrichter zusätzlich zwei Sonderpreise für langfristig zu realisierende und mit höherem Aufwand verbundene Arbeiten. Umgesetzt wird bis Ende Mai aber die Arbeit „Isarlust=Convolvulaceae“ (dt.: Windengewächse) von Anna Bischoff: Typisch für die Familie der Nachtschattengewächse ist laut Wikipedia ihr meist windender Wuchs – ein Thema, das Anna Bischoff aufgreift und als großen modularen Sitzsack in den obligatorischen Sand des Kulturstrands setzt. Die Jury sah in dem schlauchartigen Element „ein variables und quasi mitwachsendes Möbel für die Strandbesucher, das den Raum gliedert und ihn als ‚Stadtplatz auf Zeit‘ in Szene setzt“. Entscheidend aber war etwas anderes: Bischoffs Entwurf ist flexibel genug, um auf dem Isarbalkon ebenso gut wie vor dem Vater-Rhein-Brunnen zu funktionieren.
vollständiges Ergebnis:
1. Preis Anna Bischoff von der Akademie der bildenden Künste München (Prof. Maria Auböck) für „Isarlust=Convolvulaceae“ | 2. Preis Tobias Döring, Tobias Ebert, Simon Endres, Bertram Landwerlin und Benjamin Süß von der TU München für „Isarlights“ | 3. Preis Carina Deuschl von der Akademie der bildenden Künste München für „Isar Wohn- zimmer“ | Sonderpreis Aline Carrel und Claudia Graupner von der Akademie der bildenden Künste München für „Floßkult“ | Sonderpreis Agnes Leitenbacher von der Akademie der bildenden Künste München für „Stadtbalkone“
Vor zwei Jahren sah es dagegen gar nicht gut um die Zukunft der urbanauten und ihren Kulturstrand aus: Die Landeshauptstadt hatte ihnen die Genehmigung für die Innenstadt verweigert. Eine Facebook-Initiative unter dem Thema „Bitte, bitte, bitte gebt uns den Kulturstrand, wir sind auch ganz brav!“ bewog den Stadtrat schließlich dazu, eine dreijährige Perspektive zu beschließen.
Als Reaktion auf die kritische Diskussion darüber, worin denn eigentlich die stadtästhetische Qualität des Kulturstrandes bestehe, haben die urbanauten zusammen mit der Convivium Gastronomie einen studentischen Wettbewerb „für einen ‚Stadtplatz auf Zeit‘ mit Kulturbühne und urbaner Gastronomie am Fluss“ ausgelobt. Die Resonanz war mit 178 Anmeldungen aus ganz Europa groß. Entsprechend schwer muss der 17-köpfigen Jury (Vorsitz: Michael Ziller)auch die Entscheidung gefallen sein: Um die Qualität der 40 eingereichten Arbeiten zu würdigen, vergaben die Preisrichter zusätzlich zwei Sonderpreise für langfristig zu realisierende und mit höherem Aufwand verbundene Arbeiten. Umgesetzt wird bis Ende Mai aber die Arbeit „Isarlust=Convolvulaceae“ (dt.: Windengewächse) von Anna Bischoff: Typisch für die Familie der Nachtschattengewächse ist laut Wikipedia ihr meist windender Wuchs – ein Thema, das Anna Bischoff aufgreift und als großen modularen Sitzsack in den obligatorischen Sand des Kulturstrands setzt. Die Jury sah in dem schlauchartigen Element „ein variables und quasi mitwachsendes Möbel für die Strandbesucher, das den Raum gliedert und ihn als ‚Stadtplatz auf Zeit‘ in Szene setzt“. Entscheidend aber war etwas anderes: Bischoffs Entwurf ist flexibel genug, um auf dem Isarbalkon ebenso gut wie vor dem Vater-Rhein-Brunnen zu funktionieren.
vollständiges Ergebnis:
1. Preis Anna Bischoff von der Akademie der bildenden Künste München (Prof. Maria Auböck) für „Isarlust=Convolvulaceae“ | 2. Preis Tobias Döring, Tobias Ebert, Simon Endres, Bertram Landwerlin und Benjamin Süß von der TU München für „Isarlights“ | 3. Preis Carina Deuschl von der Akademie der bildenden Künste München für „Isar Wohn- zimmer“ | Sonderpreis Aline Carrel und Claudia Graupner von der Akademie der bildenden Künste München für „Floßkult“ | Sonderpreis Agnes Leitenbacher von der Akademie der bildenden Künste München für „Stadtbalkone“
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