Bildstrecke 30.06.2021
Rotterdam: Die Fußgängerzone Lijnbaan, 1951 von den Architekten Bakema & van den Broek auf dem Areal der im Krieg zerstörten Altstadt geplant, war ein bis ins Detail gestaltetes Gesamtkunstwerk von Stadtraum, Architektur und Ausstattungselementen, das viele Einkaufszentren auch in Deutschland inspirierte und mit zahlreichen Postkartenmotiven bis in die 70er Jahre in alle Welt verschickt wurde.
Abb.: Verlag Gebr. Spanjersberg
Rotterdam: Die Fußgängerzone Lijnbaan, 1951 von den Architekten Bakema & van den Broek auf dem Areal der im Krieg zerstörten Altstadt geplant, war ein bis ins Detail gestaltetes Gesamtkunstwerk von Stadtraum, Architektur und Ausstattungselementen, das viele Einkaufszentren auch in Deutschland inspirierte und mit zahlreichen Postkartenmotiven bis in die 70er Jahre in alle Welt verschickt wurde.
Abb.: Verlag Gebr. Spanjersberg
Magdeburg: Der nördliche Abschnitt des Breiten Wegs, die Hauptstraße des im Krieg zerstörten Stadtzentrums, wurde ab 1960 als Karl-Marx-Straße neu aufgebaut. Diese frühe Fußgängerzone der DDR zeigt die Nähe zur Lijnbaan, etwa in den hohen Wohnhausscheiben und den niedrigen Laden- und Gastronomiepavillons. Der auf der 1965 gedruckten Postkarte gezeigte Zustand der Straßenwestseite hatte sich bis in die 90er Jahre erhalten, ist heute aber überformt.
Abb.: Gebr. Garloff
Magdeburg: Der nördliche Abschnitt des Breiten Wegs, die Hauptstraße des im Krieg zerstörten Stadtzentrums, wurde ab 1960 als Karl-Marx-Straße neu aufgebaut. Diese frühe Fußgängerzone der DDR zeigt die Nähe zur Lijnbaan, etwa in den hohen Wohnhausscheiben und den niedrigen Laden- und Gastronomiepavillons. Der auf der 1965 gedruckten Postkarte gezeigte Zustand der Straßenwestseite hatte sich bis in die 90er Jahre erhalten, ist heute aber überformt.
Abb.: Gebr. Garloff
Kiel: Die Geschäftsmeile Holstenstraße in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt entstand nach Kriegszerstörung des Zentrums weitgehend auf historischem Grundriss mit neuer Architektur. Bereits 1953 wurde der auf dieser um 1970 gedruckten Postkarte gezeigte Südabschnitt für den Fahrverkehr gesperrt – parallel war die heutige Andreas-Gayk-Straße durch die Stadt gelegt worden, um den prognostizierten Verkehr zu bewältigen.
Abb.: Andres + Co. Verlag
Kiel: Die Geschäftsmeile Holstenstraße in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt entstand nach Kriegszerstörung des Zentrums weitgehend auf historischem Grundriss mit neuer Architektur. Bereits 1953 wurde der auf dieser um 1970 gedruckten Postkarte gezeigte Südabschnitt für den Fahrverkehr gesperrt – parallel war die heutige Andreas-Gayk-Straße durch die Stadt gelegt worden, um den prognostizierten Verkehr zu bewältigen.
Abb.: Andres + Co. Verlag
Dresden: Die ab 1967 realisierte Fußgängerzone Prager Straße ist die deutsche Fußgängerzone, die in ihrer aufwendigen Ausstattung mit Beeten, Kunstwerken, Brunnen, Gärten und Gliederungselementen dem Gesamtkunstwerk Liijnbaan am nächsten kam. Diese Gestaltqualität, auf der 1987 gedruckten Postkarte noch zu sehen, wurde durch Umbaumaßnahmen nach der Jahrtausendwende weitgehend beseitigt.
Abb.: Brück & Sohn
Dresden: Die ab 1967 realisierte Fußgängerzone Prager Straße ist die deutsche Fußgängerzone, die in ihrer aufwendigen Ausstattung mit Beeten, Kunstwerken, Brunnen, Gärten und Gliederungselementen dem Gesamtkunstwerk Liijnbaan am nächsten kam. Diese Gestaltqualität, auf der 1987 gedruckten Postkarte noch zu sehen, wurde durch Umbaumaßnahmen nach der Jahrtausendwende weitgehend beseitigt.
Abb.: Brück & Sohn
Salzgitter: Hochbeete waren auch in den Fußgängerzonen der Bundesrepublik um 1970 vielerorts anzutreffen, wie auf dieser Postkarte aus Salzgitter-Lebenstedt an den Blumentriften zu sehen. Der Pflegeaufwand hat sie bis heute weitgehend aus den Stadtbildern verschwinden lassen.
Abb.: Andres + Co. Verlag
Salzgitter: Hochbeete waren auch in den Fußgängerzonen der Bundesrepublik um 1970 vielerorts anzutreffen, wie auf dieser Postkarte aus Salzgitter-Lebenstedt an den Blumentriften zu sehen. Der Pflegeaufwand hat sie bis heute weitgehend aus den Stadtbildern verschwinden lassen.
Abb.: Andres + Co. Verlag
Erfurt: Brunnenanlagen gehörten zu jeder Fußgängerzone. Im Laufe der Jahrzehnte wurden sie immer aufwendiger und raumgreifender, der 1982 eingeweihte Neue Angerbrunnen des Bildhauers Waldo Dörsch in Erfurt ist fast schon ein Stück Landschaftsarchitektur.
Abb.: Auslese Bildverlag
Bamberg: Auch der Brunnen am Bamberger Obstmarkt ist schon ein Schritt hin zur Landschaftsarchitektur: Sein Arrangement von Felsblöcken suggeriert einen Naturraum, der im Herzen einer Stadt allerdings fragwürdig erscheint.
Abb.: Schöningh & Co
Wismar: Die 1968-70 errichtete Hochbrücke ermöglicht die Umfahrung der Altstadt entlang ihres östlichen Randes und die kreuzungsfreie Querung der Bahnstrecke Wismar-Schwerin. Ihre 396 Meter lange Spannbeton-Durchlaufplatte war 1972 ein Postkartenmotiv.
Abb.: Verlag VEB Bild und Heimat
Düsseldorf: Der berühmte „Tausendfüßler“ wurde 1961/62 nach Plänen von Fritz Tamms errichtet, 1993 unter Denkmalschutz gestellt und 2013 abgerissen. Bis dahin war er ein Stolz der Stadt, reproduziert auf unzähligen Ansichtskarten wie dieser, die die filigrane Bauhöhe der Konstruktion deutlich macht.
Abb.: Platow´s Kunstanstalt
Düsseldorf: Der berühmte „Tausendfüßler“ wurde 1961/62 nach Plänen von Fritz Tamms errichtet, 1993 unter Denkmalschutz gestellt und 2013 abgerissen. Bis dahin war er ein Stolz der Stadt, reproduziert auf unzähligen Ansichtskarten wie dieser, die die filigrane Bauhöhe der Konstruktion deutlich macht.
Abb.: Platow´s Kunstanstalt
Hamburg: Die rund 2,5 Kilometer lange Ost-West-Straße (heute nach Willy Brandt und Ludwig Erhard benannt) wurde nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs ab 1956 in mehreren Bauabschnitten quer durch das Zentrum von Hamburg gelegt. Bei Nacht wirkt die sechsspurige, für Fußgänger kaum zu überquerende Barriere wie eine Stadtautobahn.
Abb.: EDEPE
Hamburg: Die rund 2,5 Kilometer lange Ost-West-Straße (heute nach Willy Brandt und Ludwig Erhard benannt) wurde nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs ab 1956 in mehreren Bauabschnitten quer durch das Zentrum von Hamburg gelegt. Bei Nacht wirkt die sechsspurige, für Fußgänger kaum zu überquerende Barriere wie eine Stadtautobahn.
Abb.: EDEPE
Berlin: Die ab 1956 gebaute Stadtautobahn war bis in die 1970er Jahre ein beliebtes Postkartenmotiv. Bis zur Fertigstellung des Dreiecks Funkturm im Jahr 1963 kam es an der unmittelbar südlich gelegenen Anschlussstelle Halensee immer wieder zu fotogenen Staus, die einen noch in der Zukunft liegenden Motorisierungsgrad vorwegnahmen.
Abb.: ohne Verlagsangabe
Berlin: Die ab 1956 gebaute Stadtautobahn war bis in die 1970er Jahre ein beliebtes Postkartenmotiv. Bis zur Fertigstellung des Dreiecks Funkturm im Jahr 1963 kam es an der unmittelbar südlich gelegenen Anschlussstelle Halensee immer wieder zu fotogenen Staus, die einen noch in der Zukunft liegenden Motorisierungsgrad vorwegnahmen.
Abb.: ohne Verlagsangabe
Lübtheen: Der 1969 fotografierte Neubau im mecklenburgischen Lübtheen war so oder so ähnlich Ende der 60er Jahre in vielen Orten der DDR zu finden – umso überraschender, dass er als Postkartenmotiv reüssierte. Doch nicht nur im sozialistischen Deutschland war die „Satteldachzeile“, drei, vier oder gar fünf Geschosse hoch, eine Grundzutat des Wohnungsbaus, ergänzt um Punkt- und Scheibenhochhäuser sowie, vor allem in der Bundesrepublik, um Reihenhaus- und Bungalowanlagen.
Abb.: Verlag VEB Bild und Heimat
Lübtheen: Der 1969 fotografierte Neubau im mecklenburgischen Lübtheen war so oder so ähnlich Ende der 60er Jahre in vielen Orten der DDR zu finden – umso überraschender, dass er als Postkartenmotiv reüssierte. Doch nicht nur im sozialistischen Deutschland war die „Satteldachzeile“, drei, vier oder gar fünf Geschosse hoch, eine Grundzutat des Wohnungsbaus, ergänzt um Punkt- und Scheibenhochhäuser sowie, vor allem in der Bundesrepublik, um Reihenhaus- und Bungalowanlagen.
Abb.: Verlag VEB Bild und Heimat
Salzitter: Die Berliner Straße in Salzgitter-Lebenstedt zeigt die typische Wirkung des Nachkriegssiedlungsbaus mit derartigen Bautypen: gereiht auf der einen, gestaffelt auf der anderen Straßenseite, ergibt sich ein durchlässiger Außenraum, der die Korridorstraße mit voller Absicht hinter sich lässt.
Abb.: Kunstanstalt Thoericht
Salzitter: Die Berliner Straße in Salzgitter-Lebenstedt zeigt die typische Wirkung des Nachkriegssiedlungsbaus mit derartigen Bautypen: gereiht auf der einen, gestaffelt auf der anderen Straßenseite, ergibt sich ein durchlässiger Außenraum, der die Korridorstraße mit voller Absicht hinter sich lässt.
Abb.: Kunstanstalt Thoericht
Rostock: Die niedrige Dichte der „gegliederten und aufgelockerten Stadt“ der 50er Jahre wich im Lauf des nächsten Jahrzehnts immer großmaßstäblicheren Planungen. Zwischen Warnemünde und dem Rostocker Zentrum entstand entlang der Warnow eine Bandstadt aus mehreren Teilen, von denen die ab 1965 gebaute Großsiedlung Lütten Klein wohl der berühmteste ist – zumindest als Postkartenmotiv existiert von ihr eine weit größere Zahl als von den danach entstandenen Siedlungen Lichtenhagen, Evershagen oder Groß Klein.
Abb.: Graphokopie Sander
Rostock: Die niedrige Dichte der „gegliederten und aufgelockerten Stadt“ der 50er Jahre wich im Lauf des nächsten Jahrzehnts immer großmaßstäblicheren Planungen. Zwischen Warnemünde und dem Rostocker Zentrum entstand entlang der Warnow eine Bandstadt aus mehreren Teilen, von denen die ab 1965 gebaute Großsiedlung Lütten Klein wohl der berühmteste ist – zumindest als Postkartenmotiv existiert von ihr eine weit größere Zahl als von den danach entstandenen Siedlungen Lichtenhagen, Evershagen oder Groß Klein.
Abb.: Graphokopie Sander
Ratingen-West: Was die Schwarz-Weiß-Fotokarten nicht vermitteln können, ist die kräftige Farbigkeit in den Großsiedlungen der siebziger Jahre, die sich heute nur noch teilweise erhalten hat. Ein Beispiel ist die 1966 von der Neuen Heimat errichte Großsiedlung Ratingen-West nördlich von Düsseldorf.
Abb.: Paul Sprenger
Ratingen-West: Was die Schwarz-Weiß-Fotokarten nicht vermitteln können, ist die kräftige Farbigkeit in den Großsiedlungen der siebziger Jahre, die sich heute nur noch teilweise erhalten hat. Ein Beispiel ist die 1966 von der Neuen Heimat errichte Großsiedlung Ratingen-West nördlich von Düsseldorf.
Abb.: Paul Sprenger
Das Buch "Achtung vor dem Blumenkübel" von Bauwelt-Redakteur Ulrich Brinkmann ist bei DOM Publishers erschienen, die Ausstellung "Blumenkübel, Wendehammer, Wäschespinne" wurde verlängert und ist bis zum 31. Oktober im Stadtmuseum Paderborn zu sehen.
Abb.: DOM Publishers
Das Buch "Achtung vor dem Blumenkübel" von Bauwelt-Redakteur Ulrich Brinkmann ist bei DOM Publishers erschienen, die Ausstellung "Blumenkübel, Wendehammer, Wäschespinne" wurde verlängert und ist bis zum 31. Oktober im Stadtmuseum Paderborn zu sehen.
Abb.: DOM Publishers
Das Wichtigste der Woche. Dazu: aktuelle Jobangebote, Auslobungen und Termine. Immer freitags – kostenlos und jederzeit wieder kündbar.