Fondation Avicenne in Paris
Die Ende der fünfziger Jahre von Claude Parent entworfene Maison de l’Iran, heute die Fondation Avicenne, steht mit ihrer markanten Stahlkonstruktion seit 2008 unter Denkmalschutz. Nach mehr als zehn Jahren Leerstand wurde das Gebäude in der südlichen Pariser Cité Universitaire nun umfassend von Béguin & Macchini saniert, als Kulturerbe bewahrt und mit Wohnraum für Studenten ausgestattet.
Text: Redecke, Sebastian, Berlin
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Blick über die Ringautobahn auf das 1972 in Fondation Avicenne unbenannte Gebäude. Nach dreijährigen Renovierungsarbeiten wurde es letzten November wiedereröffnet.
Foto: Olivier Wogenscky
Blick über die Ringautobahn auf das 1972 in Fondation Avicenne unbenannte Gebäude. Nach dreijährigen Renovierungsarbeiten wurde es letzten November wiedereröffnet.
Foto: Olivier Wogenscky
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Die einstige Maison de l’Iran ist Teil der 1925 gegründeten Studentenwohnsiedlung Cité Internationale Univer-sitaire de Paris im 14. Arrondissement. Zwischen drei Stahlbügeln wurden zwei Gebäudekuben übereinander eingehängt, in denen sich jeweils vier Wohngeschosse befinden.
Foto: Olivier Wogenscky
Die einstige Maison de l’Iran ist Teil der 1925 gegründeten Studentenwohnsiedlung Cité Internationale Univer-sitaire de Paris im 14. Arrondissement. Zwischen drei Stahlbügeln wurden zwei Gebäudekuben übereinander eingehängt, in denen sich jeweils vier Wohngeschosse befinden.
Foto: Olivier Wogenscky
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Auf der Ostseite befinden sich vor den Appartements Loggien, auf der Westseite verläuft der schmale, fensterlose Flur.
Foto: Olivier Wogenscky
Auf der Ostseite befinden sich vor den Appartements Loggien, auf der Westseite verläuft der schmale, fensterlose Flur.
Foto: Olivier Wogenscky
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In zwei versetzt angeordneten Pavillons befinden sich der Eingang mit Foyer und ein Auditorium. In beiden Kuben der quadratischen Pavillons des Erdgeschosses befinden sich auch Gemeinschaftsräume.
Foto: Olivier Wogenscky
In zwei versetzt angeordneten Pavillons befinden sich der Eingang mit Foyer und ein Auditorium. In beiden Kuben der quadratischen Pavillons des Erdgeschosses befinden sich auch Gemeinschaftsräume.
Foto: Olivier Wogenscky
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Auch die doppelte Wendeltreppe wurde an die Stahlbügel der Hauptkonstruktion gehängt ...
Foto: Olivier Wogenscky
Auch die doppelte Wendeltreppe wurde an die Stahlbügel der Hauptkonstruktion gehängt ...
Foto: Olivier Wogenscky
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... und verläuft in zwei Abschnitten, unterschiedlich gewunden entlang der beiden Wohnkuben.
Foto: Olivier Wogenscky
... und verläuft in zwei Abschnitten, unterschiedlich gewunden entlang der beiden Wohnkuben.
Foto: Olivier Wogenscky
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Ein Appartement im Obergeschoss, ...
Foto: Olivier Wogenscky
Ein Appartement im Obergeschoss, ...
Foto: Olivier Wogenscky
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...Auditorium ...
Foto: Olivier Wogenscky
...Auditorium ...
Foto: Olivier Wogenscky
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... und Foyer im Erdgeschoss.
Foto: Olivier Wogenscky
... und Foyer im Erdgeschoss.
Foto: Olivier Wogenscky
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Der Himmel über Paris: Die stählerne Wendeltreppe dient neben zwei Aufzügen der Erschließung der Fondation und als Feuerleiter.
Foto: Olivier Wogenscky
Der Himmel über Paris: Die stählerne Wendeltreppe dient neben zwei Aufzügen der Erschließung der Fondation und als Feuerleiter.
Foto: Olivier Wogenscky
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Villa André-Bloc (1961) in Antibes.
Foto: Laurent Kronental
Villa André-Bloc (1961) in Antibes.
Foto: Laurent Kronental
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Vor der Einweihung 1969: In den 38 Meter hohen Stahlbügel und den oberen Stahlrahmen der Maison de l’Iran wird der erste von zwei Wohnkuben eingehängt.
Foto: © CIUP/photo CFEM - Compagnie française d’entreprises métalliques – G.M. Lavallette/DR/1967
Vor der Einweihung 1969: In den 38 Meter hohen Stahlbügel und den oberen Stahlrahmen der Maison de l’Iran wird der erste von zwei Wohnkuben eingehängt.
Foto: © CIUP/photo CFEM - Compagnie française d’entreprises métalliques – G.M. Lavallette/DR/1967
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Nach der Fertigstellung: Maison de l’Iran neben dem Boulevard Périphérique.
Foto: Pierre Bérenger
Nach der Fertigstellung: Maison de l’Iran neben dem Boulevard Périphérique.
Foto: Pierre Bérenger
Die Cité Internationale Universitaire liegt im Süden von Paris an der Stadtautobahn Boulevard Périphérique. Zwischen Porte d’Orléans und Porte de Gentilly entwickelte sich seit 1925 auf Initiative des Abgeordneten und kurzzeitigen Bildungs- und Kulturministers André Honnorat und des Geschäftsmanns und Philanthropen Émile Deutsch de la Meurthe mit dem Gedanken an ein friedliches Miteinander nach dem Ersten Weltkrieg ein Stadtquartier mit Studentenwohnhäusern verschiedener Länder. Sie war eingebet-tet in eine von Forestier und Azéma entworfene Parklandschaft. Le Corbusier baute 1933 den Schweizer Pavillon und lieferte 1957 mit Lúcio Costa den Entwurf für das Brasilianische Studentenwohnheim. 1956 eröffnete der Gebäuderiegel Maison de l’Allemagne für deutsche Studierende, heute das Heinrich-Heine-Haus, gebaut von Johannes Krahn. Zuletzt entstand 2018 das Gebäude Julie-Victoire Daubié mit Wohnungen für Gastwissenschaftler von den Architekten Bruther.
Ein Gebäude der Cité fällt an der Périphérique gleich ins Auge, das für eine umfangreiche Sanierung und für Umbauten im Inneren lange Zeit eingerüstet und mit einem Dach aus Planen abgedeckt war: Die Maison de l’Iran, heute die Fondation Avicenne, von Claude Parent (1923–2016). Der französische Architekt arbeitete bei Le Corbusier und entwickelte schon in frühen Jahren seine eigene Handschrift. Er zeichnete visionäre Großprojekte von eindrucksvoller Dynamik. Manche seiner Erfindungen von Baukörpern und Räumen knüpfen an den Futurismus der 1920er Jahre an. Parent forderte heraus, anders zu denken, konnte in seiner Art Architektur begeisternd erklären, in Szene setzen, und verstand es zudem, mit seiner Ausstrahlung zu überzeugen. So verwundert es nicht, dass er – in den ersten Jahren 1948 bis 1955 zusammen mit seinem Büropartner Ionel Schein, ebenfalls ein „étudiant rebelle“ – nach einem Wettbewerb der Zeitschrift „La Maison Française“ und weiteren Veröffentlichungen Aufträge für mehrere Bungalows in den grünen Vororten von Paris erhielt.
Vivre à l’oblique
Trotz seiner Gabe der Präsentation blieben viele seiner Projekte nur Skizzen. Parent war zudem wandelbar. Zusammen mit dem befreundeten, damals noch jungen Paul Virilio schlug er eine andere Richtung ein und war fasziniert von der kraftvollen Wucht der Bunker des von der Wehrmacht errichteten Atlantikwalls. Viele von ihnen waren im Laufe der Jahre vom ursprünglichen Standort in den Dünen abgerutscht mit schrägen Räumen im Inneren. Mit Virilio (sowie Michel Carrade und Morice Lipsi) bildete Parent von 1963 bis 1968 die Gruppe „Architecture Principe“ und theorisierte „Vivre à l’oblique“ (In der Schräge leben). Das Statische sollte durch das Dynamische des menschlichen Daseins ersetzt werden. Parent konkretisierte dieses Denkmodell auch in einer Architektur aus derbem Sichtbeton und abgerundeten Ecken – etwa mit der Kirche Sainte-Bernadette du Banlay in Nevers an der Loire. Außen ein „Bunker“, innen schiefe Ebenen. Sie steht inzwischen unter Denkmalschutz. Wichtig zu erwähnen sind auch sein 1965 realisiertes Haus für den Industriellen Gaston Drusch in Versailles, eine scheinbar schräg in den Boden sinkende, instabil wirkende Betonrahmenkonstruktion mit viel Glas, und sein französischer Pavil-lon auf der Kunstbiennale in Venedig von 1970. Parent lernte aber auch das Geschäft mit Großprojekten schätzen. So lieferte er im Auftrag des französischen Elektrizitätsversorgers die Entwürfe für die Atomkraftwerke inklusive Kühltürme im lothringischen Cattenom und in Chooz an der Grenze zu Belgien. 1978 veröffentlichte Parent dazu die Publikation „Architecture et le Nucléaire“ (Architektur und die Atomkraft). Jean Nouvel, damals Student an der École Spéciale d’Ar-chitecture, wurde 1966 durch eine Empfehlung eines gemeinsamen Freundes im Büro „Archi-tecture Principe“ von Parent tätig.
Stahlkastenprofile
Das Maison de l’Iran in der Cité Internationale Universitaire unterscheidet sich von seinen visionären Projekten, die vor allem durch ihre Zeichnungen faszinieren, oder vom „Bunker“ in Nevers. Hier ist von Schrägen nichts zu sehen; stattdessen rückt eine mächtige Konstruktion aus Stahl des technikbegeisterten Parent in den Vordergrund. Das Gebäude steht vis-à-vis von Krahns Maison de l’Allemagne, das in seiner fili-granen Architektursprache der 1950er Jahre deutlich zurücktritt.
Der 38 Meter hohe Bau folgt der Entwurfsidee von Rahmen aus rechteckigen Stahlprofilen, die zwei viergeschossige Wohnkuben und eine Zwischenebene aufnehmen. Sie sind abgesetzt von den Stahlstützen auf Stahlträgern verankert und erscheinen dadurch wie in die Konstruktion eingeschobene, hängende Großblöcke. Der offene Stahlturm mit der Wendeltreppe steht separat auf der Westseite mit der Besonderheit, dass die Windungen auf Höhe der Zwischenebene wechseln. Das flache, abgesetzte und großzügig verglaste Erdgeschoss wurde verdreht zu den zwei Kuben angeordnet. Das Gebäude lebt vom Wechsel zwischen offen und geschlossen – vor allem von der großen Geste, die für das einfache Programm einer Studentenunterkunft verwundert. Die Fassaden sind nach Westen, zur Stadtautobahn hin, vollständig geschlossen. Die Blindfassade wird nur durch schmale schwarze Lisenen und ein Raster gegliedert, das Fenster und Brüstungen andeutet. Die Ostseite öffnet sich mit den Loggien der Studierendenzimmer. Es stellen sich Fragen: Wollte Parent in der Cité Le Corbusier übertrumpfen? Hatte er sich gerade in dieser Zeit für Stahlbaukonstruktionen begeistert, oder war es vielmehr der damalige Auftraggeber in Teheran, der sich mit einer Großform modern und
zukunftsweisend in Paris präsentieren wollte?
Zurück zu den Anfängen
Die Planungen für die Maison de l’Iran entstanden noch in der Zeit des Schahs Mohammad Reza Pahlavi von Persien. Bei einem Staatsbesuch in Paris 1959 lernte er während eines Em-pfangs in der Botschaft seines Landes die Architekturstudentin Farah Diba kennen, die seit 1957 in Paris an der École Spéciale d’Architec-ture studierte und im Niederländischen Haus der Cité Universitaire wohnte. Sie setzte ihr Studium nicht fort und wurde noch im selben Jahr die dritte Frau des Schahs, später erste Kaiserin von Persien und Förderin des Maison de l’Iran, in Erinnerung an ihre Zeit in der Cité Universitaire. Mit der Islamischen Revolution 1979 im Iran endete die Herrschaft der in großem Prunk lebenden Familie abrupt. Der Schah ging ins Exil. Die heute 87-jährige ehemalige Architekturstudentin und Kaiserin lebt in den USA und zeitweise wieder in Paris.
Das 1969 eröffnete Haus wurde kurz darauf zu einem Ort der Proteste gegen das Regime des Schahs. Der Iran trennte sich von dem Gebäude, das 1972 in Haus der Fondation Avicenne umbenannt und der Verwaltung der Cité Universitaire unterstellt wurde. Seither steht es auch Studierenden aus anderen Ländern offen (Avicenna war ein persischer Arzt, Naturwissenschaftler und Philosoph des 11. Jahrhunderts).
Claude Parent erhielt 1960 den Auftrag. Insgesamt dauerten Planung und Realisierung zwölf Jahre. Zuvor hatten die in Teheran erfolgreichen Architekten Mohsen Foroughi und Heydar Ghiai dem Schah einen Entwurf vorgelegt. Warum ihr Entwurf – mit dem Pariser Kontaktarchitekten Ernest Devouassoud – eines 53 Meter langen
Gebäuderiegels mit zehn deutlich schmaleren Stahlrahmen nicht weiterverfolgt und stattdessen Parent hinzugezogen wurde, wird damit begründet, dass der erste und drei weitere Entwür-fe zu viel Fläche auf dem knappen Grundstück eingenommen hätten und daher nicht genehmigt wurden. Vor der Beauftragung betrat An-dré Bloc die Bühne – Ingenieur, Bildhauer, mit Le Corbusier gut bekannt und durch internationale Kontakte bis in den Iran hinein einflussreich. 1930 war Bloc der Begründer und 36 Jahre lang Chefredakteur von L’Architecture d’Aujourd’hui. Der Kontaktarchitekt Devouassoud wurde ausgetauscht und durch Blocs Freund Parent, Mitglied des Redaktionsteams, ersetzt. Dieser lieferte daraufhin einen neuen, deutlich höheren und damit platzsparenderen Entwurf. Foroughi und Ghiai aus Teheran blieben Partner des Projekts, René Sarger wurde als Ingenieur tätig.
Kurze Zeit davor hatte Parent für Bloc seine Villa am Cap d’Antibes an der Côte d’Azur entworfen. Auch diese Villa ist eine Stahlrahmenkonstruktion mit offener Zwischenebene und damit in ihren bescheidenen Ausmaßen ein Vorläufer für die Maison de l’Iran. Zur Stahlbauvilla ist anzumerken, dass Nachbarn sie verhindern wollten. Ein Mitarbeiter des Bauamts von Antibes mit Freude an der Moderne ermöglichte dann doch die Baugenehmigung – der Bauherr mit seinen Kontakten bis ins Kulturministerium hatte vermutlich ebenfalls Einfluss genommen. Bloc blieb mit Parent in Freundschaft verbunden, auch wenn er dessen Wendung hin zur Bunkerbegeisterung und zur Vision einer neuen Architektur und Stadtplanung mit schrägen Flächen nicht folgen konnte. Er starb 1966, vor der Fertigstellung der Maison de l’Iran, in Neu-Delhi.
Im September 1958 erschien eine Sondernummer von L’Architecture d’Aujourd’hui zu Mies van der Rohe. War dies eine Inspiration für Parent? Ganz sicher hat er sich mit Mies befasst, ohne seine Feinheiten des Stahlbaus zu erreichen. 1956 eröffnete die Crown Hall auf dem Campus des IIT in Chicago.
Das neue Haus
2006 wurde der Bau wegen hoher Asbestbelastung geschlossen. Alle Faserzementverkleidungen der Fassaden enthielten ebenso wie die Wände, Decken und viele der Beschichtungen große Mengen Asbest. Außerdem mussten bleihal-tige Farbanstriche entfernt werden. Mit den Sanierungs- und Umbauarbeiten des seit 2008 unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes wurde von der Régie Immobilière de la Ville de Paris (RIVP) das Büro Béguin & Macchini beauftragt. Gilles Béguin war Mitarbeiter im Büro Parent gewesen. Nach einer Machbarkeitsstudie stellte sich heraus, dass die Sanierung viel umfangreicher und dadurch teurer würde, als zunächst angenommen. Sie konnte erst 2024 abgeschlossen werden. Die Arbeiten wurden entsprechend heutiger thermischer und akustischer Anforderungen und Brandschutzrichtlinien vorgenommen. Die abgehängten Baukörper mussten weitgehend ausgebaut und neu konstruiert werden. Erhalten blieben nur die Stahlportale, das Traggerüst der viergeschossigen Blöcke, deren Stahlbeton-Verbunddecken sowie der Betonkern. Die in den 1960er Jahren 24 Meter tief im Boden verankerten Portale erhielten an den Auflagern der Deckenbalken Verstärkungen und einen Brandschutzanstrich. Die Faserzement-Fassadenpaneele wurden in gleicher Farbe durch neue, dünne Platten heutiger Bauart ersetzt; die alten Aluminium-Fenster wichen schallisolierten Fenstern mit spezieller Verglasung. Die neuen Brüstungen der Loggien bestehen in mattem Weiß ebenfalls aus Faserzement, verstärkt durch eine Rahmenkonstruktion.
Um diesen „Neubau“ der beiden eingehängten Baukörper stemmen zu können, waren finanzielle Mittel von der Stadt, des Kulturministeriums und vom Staat erforderlich. Auf dem Dach befand sich von der Stadtautobahn gut sichtbar viele Jahre die riesige Werbeschrift SAMSUNG, die man sich sicherlich gut bezahlen ließ. Die Zahl der Studierendenzimmer erhöhte sich durch den Umbau von 96 auf 111 – auch, um den Betrieb des Hauses finanzieren zu können. Dies gelang, indem man pro Regelgeschoss im früheren Küchen- und Sanitärbereich eine neue größere Wohneinheit ergänzte und die luxuriöse Wohnung des Direktors im Zwischengeschoss aufgab, in die sieben zusätzliche Zimmer eingefügt werden konnten. Die Wohnung war ursprünglich für die Frau des Schahs vorgesehen gewesen, wenn sie in Paris weilte und war damals von einem „décorateur à la mode“ gestaltet worden – zum Missfallen Parents. Der zentrale Salon dieser Wohnung mit Teilen der Originaleinrichtung bleibt als Aufenthaltsraum erhalten. Da in den Regelgeschossen alle Zimmer ein kleines Bad und eine Küchenzeile – im Standard des sozialen Wohnungsbaus – erhielten, musste der Flur in seiner Breite reduziert werden. Ein Zimmer im ersten Obergeschoss blieb im Original restauriert erhalten.
Das Visionäre, die große Idee, bleibt auch nach den Veränderungen am wichtigsten Bau von Claude Parent präsent – und weiter umstritten. Für ihn war das Gebäude der Fondation Avicen-ne ein „bâtiment manifeste“. Es ist ein Dokument einer Epoche großer Aufbruchstimmung und Zuversicht – und eines Architekten, der mit seinen Ideen mehr provozierte als nur überraschte. Parents nicht eindeutige oder berechenbare Linie hat auch Jean Nouvel beeinflusst. Er zollt ihm bis heute großen Respekt und übernahm sicherlich die damalige Freiheiten in der Wahl ganz großer Formen: zuletzt beim Grand Louvre Abu Dhabi, bei den extrem schrägen Tours Duo in Paris oder dem Nationalmuseum von Katar.
Fakten
Architekten
Béguin & Macchini, Nancy/ Paris/Rennes; Parent, Claude (1923–2016)
Adresse
27 D Bd Jourdan, 75014 Paris, Frankreich
aus
Bauwelt 24.2025
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