Erdhaus in Osaka
Wohnhaus von Tomohiro Hata (2018)
Text: Meyer, Ulf, Berlin
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Das „Erdhaus“ besetzt ein Eckgrundstück in Ikeda, einer Pendlerstadt im Norden Osakas.
Foto: Toshiyuki Yano
Das „Erdhaus“ besetzt ein Eckgrundstück in Ikeda, einer Pendlerstadt im Norden Osakas.
Foto: Toshiyuki Yano
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Die konsequente Trennung von Tragwerk und Ausbau soll künftige Umbauten und Umnutzungen erleichtern.
Foto: Toshiyuki Yano
Die konsequente Trennung von Tragwerk und Ausbau soll künftige Umbauten und Umnutzungen erleichtern.
Foto: Toshiyuki Yano
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Gestapelter Erdboden: Auf jeder Ebene gibt es Pflanztröge, die an ein Bewässerungssystem angeschlossen sind.
Foto: Toshiyuki Yano
Gestapelter Erdboden: Auf jeder Ebene gibt es Pflanztröge, die an ein Bewässerungssystem angeschlossen sind.
Foto: Toshiyuki Yano
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Im halb eingegrabenen Erdgeschoss befinden sich Büroräume und eine Garage, ...
Foto: Toshiyuki Yano
Im halb eingegrabenen Erdgeschoss befinden sich Büroräume und eine Garage, ...
Foto: Toshiyuki Yano
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... in den beiden Obergeschossen die Wohnräume der Bauherrenfamilie.
Foto: Toshiyuki Yano
... in den beiden Obergeschossen die Wohnräume der Bauherrenfamilie.
Foto: Toshiyuki Yano
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Die Wohnräume sind mit einer Glasfassade thermisch umschlossen.
Foto: Toshiyuki Yano
Die Wohnräume sind mit einer Glasfassade thermisch umschlossen.
Foto: Toshiyuki Yano
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Treppenhaus und Flure liegen hingegen unter freiem Himmel.
Foto: Toshiyuki Yano
Treppenhaus und Flure liegen hingegen unter freiem Himmel.
Foto: Toshiyuki Yano
Bei einem Treffen mit dem Bauherrn sei die Frage aufgetaucht, weshalb so viele Gebäude abgerissen werden, obwohl ihre Lebensdauer noch längst nicht erschöpft ist, erzählt der Architekt Tomohiro Hata. „Unser Gespräch führte zu der Feststellung, dass die Unnatürlichkeit des heutigen Lebens das eigentliche Problem ist – die Anhäufung künstlicher Räume, abgetrennt von Ökosystemen und von Technologie kontrolliert.“ So entwickelte Hata die Idee, den Boden eines Vorstadtgrundstücks zu schichten und den Bewohnern auf diese Weise ein Leben im Einklang mit der Natur zu ermöglichen. Ikeda, eine schnell gewachsene Pendlerstadt im Norden Osakas, ist von gleichförmiger, dichter Bebauung geprägt. In dieser Umgebung fällt das „Erdhaus“ mit seinen drei gestapelten Betonplatten deutlich auf. Die Ränder der Platten schwingen in konvexen und konkaven Formen aus. Die freie Geometrie der Geschosse, sagt Hata, sei von „den Bedingungen von Licht, Wind und Vegetation geleitet“. Nur ein Teil der Räume ist thermisch umschlossen, während Treppenhaus und Flure unter freiem Himmel liegen.
Das Tragwerk erinnert an einen Baum: Runde, teils geneigte Stahlstützen tragen die Decken ohne Unterzüge. Die Wohnräume hinter den Glasfassaden sind orthogonal organisiert. „Über Terrassen wird der Garten in alle Etagen geholt“, erklärt Hata. Auf jeder Ebene gibt es Pflanztröge, die an ein Bewässerungssystem angeschlossen sind; das Dach ist begehbar und als Nutzfläche angelegt. Böden, Wände und Decken aus Holz bilden einen warmen Kontrast zur schlohweißen Kirei-Ästhetik des Betonstapels. Das „Garden & House“, das Ryue Nishizawa 2011 im dichten Zentrum Tokios errichtete, scheint Pate gestanden zu haben – hier aber überzeugend auf die Bedingungen eines Vorstadtgrundstücks übertragen.
Im Erdgeschoss befinden sich ein Büro und eine Garage, darüber erstrecken sich die Wohnräume für eine Familie über zwei Geschosse. Die klare Trennung von Tragwerk und Ausbau soll künftige Umbauten und Umnutzungen erleichtern. Das Haus fügt sich nicht nur in die Topografie ein, sondern „wirkt mit den klimatischen Bedingungen und der Vegetation zusammen“, wie Hata betont. Seine Architektur versteht er als „vielschichtige Erde“, die sich in ihre städtische Umgebung einfügt und den Bedürfnissen der Bewohner gerecht wird.
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