Bauwelt

Wohnlich und beweglich

Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin; Crone, Benedikt, Berlin

Wohnlich und beweglich

Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin; Crone, Benedikt, Berlin

400.000 neue Wohnungen pro Jahr! Mit dieser ambitionierten Zahl möchte die Ampel-Koalition dem akuten Wohnungsmangel ein Ende setzen. In vier Jahren wird sich messen lassen, wie viele davon realisiert wurden. Was bei dem ganzen Zählen weiterhin nicht sichtbar sein wird: Wo stehen diese Häuser? Wer kann sich die Wohnungen leisten? Mit welchen Grundriss-Konzepten wurde experimentiert? Und spielt Gestaltung eine Rolle?
Zahlenmäßig können wir für die Projekte dieser Ausgabe eine klare Antwort geben: 158 neue Wohneinheiten; davon knapp die Hälfte in Deutschland. Dass der Blick über die Ländergrenze gerade beim Wohnungsbau hilfreich ist, beweisen die oft mutigeren Grundrissplanungen – auch wenn dieses Mal kein Schweizer Projekt in der Auswahl ist. Dafür aber das House for Artists vom Londoner Büro APPARATA. Sie setzen mit ihrer Wohnbebauung für Künstler und ihre Familien ein Exempel, wie Wohnungen nicht nur an verschiedenen Alltagszenarios angepasst werden können, sondern auch auf sich ändernde Lebensmodelle. Nicht weniger beispielhaft ist die große Hofbebauung, die die niederländischen Architekturbü­ros Korth Tielens und Marcel Lok Architecten in eine historische, noch größere Hofbebauung gesetzt haben. In München zeigen Palais Mai, dass man sich in einem heterogenen Umfeld ohne viel Lärm selbst­bewusst positionieren kann. Und aus Berlin, in dem seit Jahren Wohnungsbauten mit gemeinschaftlichen Nutzungen erprobt werden, zeigen wir ein Beispiel, wie dies auch im Eigentum umgesetzt werden kann.

Die Neuerfindung des Rades

Hat sich die Welt der Vergangenheit die Mobilität der Zukunft so vorgestellt? Statt mit Flugtaxis oder Schwe- be-Boards von A nach B zu gleiten, treten die Menschen in die Pedale ihres Blechgefährts: Das Fahrrad gewinnt weiter an Beliebtheit. Gemäß einer aktuellen Umfrage des Bundesverkehrsministeriums wollen 41 Prozent der Deutschen im Alter von 14 bis 69 Jahren mehr mit dem Rad fahren. Die Branche erlebt einen Boom, der selbst Autohersteller wie BMW ermutigt, auch E-Bikes anzubieten. Nun ziehen die Kommunen nach und bereiten die Wege für die oft gepriesene Verkehrswende. In Großstädten wie London oder Berlin ist die Radinfrastruktur zum Politikum geworden. Doch auch in ländlichen Gebieten sollen Radschnellwege entstehen. Wir haben Teilstücke eines solchen Rad-Highways für den Berufsverkehr im Ruhrgebiet getestet. Architekturbüros erhalten ebenfalls neue Entwurfsaufgaben: Fahrradparkhäuser. Beispielhaft sind sie zu finden in Eberswalde, Nürnberg und im zweiten Thementeil des Heftes.

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