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Die Ausstellung „Maßstäblich“ widmet sich der Geschichte der C&A-Kaufhäuser und zeigt drei­­ßig Architekturmodelle aus den letzten Jahrzehnten

Text: Meyer, Ulf, Berlin

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    In der Ausstellung beeindrucken die Architektur­modelle. C&A in Celle um 1980
    Foto: HG Esch

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    In der Ausstellung beeindrucken die Architektur­modelle. C&A in Celle um 1980

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    C&A in Essen um 1999.
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    C&A in Essen um 1999.

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    Die C&A-Filiale in Hamburg um 1970, ...
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    Die C&A-Filiale in Hamburg um 1970, ...

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    ... in Essen um 1980, ...
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    ... in Stuttgart 1991 ...
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    ... und C&A Pforzheim um 1991.
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    ... und C&A Pforzheim um 1991.

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Die Ausstellung „Maßstäblich“ widmet sich der Geschichte der C&A-Kaufhäuser und zeigt drei­­ßig Architekturmodelle aus den letzten Jahrzehnten

Text: Meyer, Ulf, Berlin

Es ist die traurige Geschichte eines Auf- und Abstiegs: Die Firma ließ erst hochklassige Kaufhäuser bauen und überschwemmte die Republik später mit zweitklassigen, langweiligen Warenhäusern, bevor sie sich schließlich ganz aus der Branche zurückzog. Als die Brüder Clemens und August Brenninkmeijer ihre erste Kaufhaus-Filiale in Deutschland 1911 an der Königstraße am Berliner Alexanderplatz eröffneten, ahnten sie nicht, dass dies der Beginn einer hundertjährigen Erfolgsgeschichte im deutschen Modeeinzelhandel sein würde. Besonders in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg – ohne jüdische Konkurrenz und vor dem Aufkommen von Fast-Fashion-Ketten wie Zara und H&M – gehörten C&A-Kaufhäuser fest zum Bild westdeutscher Innenstädte. Ihre Architektur durfte keine hohen Preise vermitteln, sondern musste einfach und funktional sein. Nach der Wiedervereinigung wurde dieses Modell auch in den neuen Bundesländern übernommen.
Eine charakteristische C&A-Firmen-Architektur, heute als „Corporate Architecture“ bezeichnet, entwickelte sich nicht, obwohl fast alle Häuser von demselben Architekturbüro gestaltet wurden. Zunächst war es Sepp Kaiser, dann wurde es umbenannt in Karl Fezer, dann E. A. Gärtner & R. Stiens und schließlich Nattler Architekten. C&A ließ einst beeindruckende Kaufhäuser errichten: Der Schweizer Architekt Sepp Kaiser entwarf die ersten zwanzig Häuser. 1933 übergab er die Leitung des Architekturbüros an seinen Schwiegersohn Karl Fezer. Die Filiale in der Hamburger Mönckebergstraße von 1913 ist heute eine Erinnerung wert, ebenso wie das Kauf­-haus an der Frankfurter Zeil von 1930, das mit seinen elegant geschwungenen Bandfassaden kaum hinter der Eleganz eines Mendelsohn zurückstand.
Eine kleine, aber eindrucksvolle Ausstellung in der „Draiflessen Collection“ in Mettingen bei Osnabrück zeigt derzeit erstmals eine umfassende Übersicht von C&A-Kaufhäusern in Deutschland. Die Kuratorin Julia Cwojdzinski stellt in der Schau heraus, dass viele der ausgestellten Architekturmodelle ihren Charakter zwischenzeitlich in ihr Gegenteil verkehrt haben: Einst als „Mittel zur Visualisierung der Zukunft“ gedacht, sind sie nun oft Zeugnisse nicht mehr existierender Bauzustände. Die meisten der rund neunzig Modelle stammen aus dem Architekturbüro Nattler in Essen. Seit den 1950er-Jahren entwarf das Büro etwa 170 Kaufhäuser, circa vier Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche, für die Familie Brenninkmeijer. Viele dieser Gebäude werden heute umgebaut, verkleinert, umgenutzt oder abgerissen. Der Fotograf HG Esch wurde beauftragt, die Kaufhäuser zu dokumentieren.
Die Ausstellung zeigt in einem Überblick dreißig Beispiele, doch nur die Kaufhäuser in Berlin, Hamburg, Essen, Celle und Frankfurt am Main werden detaillierter betrachtet. Die Modelle stammen aus den 1970er- bis 1990er-Jahren und zeigen Kaufhäuser, die von Ric Stiens entworfen wurden. Selbst sein bestes Werk, die Filiale in Hamburg, wurde bereits abgerissen und durch einen Neubau von Sergison Bates Architects (in Zusammenarbeit mit Rethmeier Schlaich Architekten) ersetzt. Damit ist die Ära des im Verborgenen agierenden De-facto-Hausarchitekten vorbei.
In den 1990er-Jahren, als C&A in eine Krise geriet, verlagerte sich das Interesse der Brenninkmeijer-Familie zunehmend von der Textilbranche hin zur Immobilienwirtschaft. Mit ihrer Firma Redevco stiegen sie in die Vermarktung ihrer Immobilienbestände ein. Auf dem Gelände des ehemaligen C&A-Stammhauses am Alexanderplatz in Berlin entstand das „Alea 101“, ein von Sauerbruch Hutton entworfenes Gebäude, das heute nicht mal mehr eine C&A-Filiale beherbergt.

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