Das neue Gebäudekonzept von Philipp Nehse und Patrick Gerstein stärkt die Identität des Ortes, indem es die bestehende Villa freistellt und um einen modernen Anbau ergänzt. Die Gebäudetechnik des Ensembles setzt auf regenerative Energien, auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und – anders als man es von einem Hersteller für Gebäudetechnik vermuten könnte – auf einen auf das Notwendige reduzierten Technikeinsatz.

Die Villa wurde im Jahre 1928 im typischen Gründerzeitstil von dem Architekten Fritz Stutzkeitski errichtet und diente bis ins Jahr 2015 drei Generationen der Familie Jung als Wohnsitz. Statt eines Verkaufs entschied sich Harald Jung mit den Gesellschaftern dafür, dem Gebäude zukünftig eine neue Nutzung zu geben, die weiterhin eng mit dem Unternehmen JUNG verbunden sein sollte. Es entstand die Idee, einen Ort der Kommunikation, des Miteinanders, der Begegnung zu schaffen.

2017 wurde von JUNG ein offener Wettbewerb ausgelobt, der sich ausschließlich an junge Architekturbüros richtete. Eine namhafte Jury bestehend aus Peter Cachola Schmal, Sabine Keggenhoff, Jan Kleihues, Elke Reichel, Roger Riewe und Michael Schumacher freute sich über 33 internationale Einreichungen. Den ersten Preis vergaben die Preisrichter an NGA Nehse & Gerstein Architekten BDA für ihren mutigen und trotzdem behutsamen Umgang mit dem Ort und dem Bestand. Der Wettbewerbsbeitrag war bereits so realitätsnah, dass das Bauvorhaben erstaunlich nah am Entwurf umgesetzt werden konnte.

Im Rahmen der Sanierung wurde die Villa respektvoll umgebaut und größtenteils in ihren Originalzustand versetzt. Durch die Hanglage konnte das Kellergeschoss zum vollwertigen Stockwerk ausgebaut werden. Die Innenarchitektur wirkt mit hellen Holzböden, einem abgestimmten Farbkonzept sowie flächigen Möbeleinbauten zeitlos. Der Neubau hebt sich mit Kassettendach, Sichtbeton und viel Glas deutlich von der Villa ab und ist über eine skulpturale Stahltreppe mit dieser verbunden.

Die JUNG Gründervilla und der Neubau sind mit einer Luft-Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen ausgestattet. Zusätzlich sorgt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für Warmwasser. Die Villa wird überwiegend natürlich belüftet, während im Neubau eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert wurde. Diese ist in die Gebäudeautomation integriert und kann über KNX Raumthermostate und ein Control Panel gesteuert werden. Ein Smart Visu Server koordiniert die Technik. Insgesamt wurden 490 Einbaugeräte der Programme LS 990 und LS ZERO wie Steckdosen, F 40 Taster, LS TOUCH Raumcontroller, LAN-Dosen, USB-Ladegeräte, KNX Präsenzmelder, DAB+ Radios und eine KNX Wetterstation verbaut. Alle Leuchten werden über DALI-Gateways gesteuert und sorgen für Lichtkomfort, Energieeffizienz und Sicherheit.

Die Villa wurde nun offiziell ihrer neuen Bestimmung als Veranstaltungs- und Schulungsort zugeführt. JUNG freut sich darauf, die Geschichte des Ortes weiterzuschreiben.

Weitere Infos unter www.jung.group/villa