Bauwelt

Zurück ans Wasser

Rostock sucht einen Platz für das neue Theater. Zugleich soll die ausgefranste nördliche Altstadtkante mit Wohnbauten gefasst werden. Der Siegerentwurf von gmp könnte die Stadt ans Wasser holen.

Text: Meyer, Friederike, Berlin

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    1. Preis Ein Theater am Stadthafen könnte die Rostocker Innenstadt wieder mit dem Wasser verbinden.

    Abb.: gmp International

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    1. Preis Ein Theater am Stadthafen könnte die Rostocker Innenstadt wieder mit dem Wasser verbinden.

    Abb.: gmp International

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    1. Preis gmp International

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    1. Preis Olaf Kobiella/ Birke·Zimmermann Landschaftsarchitekten

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    2. Preis Kopperroth / Lavaland


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    3. Preis Steiner Weißenberger Architekten / Henningsen Landschaftsarchitekten

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    ein 3. Preis Hinrichs Wilkening Architekten / HHVH Landschaftsarchitekten

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    ein 3. Preis Iwa Leyk Wollenberg Architekten / 100Landschaftsarchitektur

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Zurück ans Wasser

Rostock sucht einen Platz für das neue Theater. Zugleich soll die ausgefranste nördliche Altstadtkante mit Wohnbauten gefasst werden. Der Siegerentwurf von gmp könnte die Stadt ans Wasser holen.

Text: Meyer, Friederike, Berlin

Rostock steht vor den bekannten Problemen einer Stadt, der die Bewohner abhanden kommen – seit 1990 sind es 50.000. Mit den typischen Mitteln versucht sie in der Innenstadt gegenzusteuern: Sanierung und Verdichtung sowie Nutzungsmischung, Wohnungsbau und Kultur sind die Schlagworte. Östlich der Innenstadt zum Beispiel, im Petriviertel, sind bis zu 600 Wohnungen am Wasser geplant (Bauwelt 30.12). Zwischen Rathaus und Marienkirche sollen eine Stadtbibliothek, Läden, Wohnungen und Büros entstehen. Letzten Herbst ging das Berliner Büro SMAQ als Sieger des entsprechenden städtebaulichen Wettbewerbs (Bauwelt 4.14) hervor.
Im jüngst entschiedenen Wettbewerb ging es nun um den Norden der Altstadt bzw. den Stadthafen. Parkplätze prägen hier seit Jahren das Bild. Nachdem die Hansestadt Rostock jahrhundertelang vom, mit und am Wasser gelebt hatte, war der Zugang zu Hafen und Fluss in DDR-Zeiten durch einen Zaun versperrt. Eine breite Schnellstraße, die L22, trennt seither die Altstadt von der Unterwarnow. Veranstaltungen am Stadthafen, wie z.B. der Weihnachtsmarkt und die Hanse Sail, lassen das Potenzial dieser Stadtkante immer wieder erahnen.
Und so waren die Teilnehmer denn auch aufgerufen, dieses Potenzial auszuloten. Zum einen sollten sie Bebauungskonzepte für touristische, maritime und kulturelle Nutzungen im Stadthafen sowie für Wohnungen zwischen Langer Straße und L22 entwickeln. Zum anderen den geplanten Theaterneubau platzieren. Das Volkstheater musste 2011 aufgrund von Brandschutzmängeln geschlossen werden, 2012 wurde ein Neubau bis 2018 beschlossen. Zwei Orte hatte die Stadt nach langer Diskussion favorisiert: den Bussebart, das bisher unbebaute Areal am westlichen Altstadteingang, und den Stadthafen. Nach Sichtung der Vorschläge für beide Orte sollte die Jury schließlich die Entscheidung treffen.
Mit 5:4 Stimmen wählte sie den Stadthafen. Das leuchtet ein. Ein Theater am Hafen würde zwar aufwendige Wasserschutzmaßnahmen erfordern, doch es könnte die Stadt wieder ans Wasser holen, zumal die temporären Volksfeste, so zeigt es der Entwurf von gmp, weiterhin dort Platz hätten. Die Vorschläge für ein Theater am Bussebart haben dann wohl auch gezeigt, welch komplizierte Räume entstünden, platzierte man es in die kleinteilige Stadtstruktur.
Das Team Olaf Kobiella / Birke · Zimmermann Landschaftsarchitekten (1. Preis Standort Bussebart) überzeugte die Jury zwar mit der „sorgfältigen Differenzierung des Quartiers und einem vielfältigen Netz von Straßen und Plätzen“ sowie der Neugestaltung des Stadthafens, enttäuschte aber bei der Einordnung des Theaters am Bussebart. Es entstünde ein überzogen wirkendes Vo-lumen, das durch umlaufende Foyers und Kolonnaden aufgefangen werden soll. Die dargestellten neoklassizistischen Fassaden verstärkten diesen Eindruck und wirkten in Form und Maßstab unangemessen, so die Jury.
Das Büro gmp hingegen (1. Preis Standort Stadthafen) überzeugte sie in beiden Teilaufgaben. „Maßstäbliche Quartiersbildung, interessante Platzräume, sensibel gelöste fußläufige Verbindung zwischen Lange Straße und Hafen“, attestierte sie dem Vorschlag in Bezug auf die neue Altstadtkante. Im Vergleich zu den Arbeiten von Hinrichs Wilkening sowie Iwa Leyk Wollenberg (je ein 3. Preis), die die Hafenfläche aufwendig verändern wollen, zeigten gmp eine „ruhige Gestaltung, die vielfältige Veranstaltungsvarianten ermögliche“, so die Jury.
Zweiphasiger, städtebaulicher Ideenwettbewerb als offener Wettbewerb in der ersten Phase und mit bis zu 16 teilnehmenden Büros in der zweiten Phase

Standort „Bussebart“
1. Preis Olaf Kobiella Architekt/Birke · Zimmermann Landschaftsarchitekten, Berlin
2. Preis Kopperroth, Berlin/Lavaland, Berlin
3. Preis Steiner Weißenberger Architekten / Henningsen Landschaftsarchitekten, Berlin
Standort „Stadthafen“
1. Preis gmp International, Berlin
3. Preis Hinrichs Wilkening Architekten / HHVH Landschaftsarchitekten, Berlin
3. Preis Iwa Leyk Wollenberg Architekten / 100Landschaftsarchitektur, Berlin
Fachpreisrichter
Anna Brunow, Walter Ackers, Klaus Petersen (Vorsitz), Konrad Rothfuchs, Axel Lohrer

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