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Schweizer Mobilität

Friederike Meyer ist einem kiloschweren Architekturführer dankbar für eine Entdeckung

Text: Meyer, Friederike, Berlin

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Schweizer Mobilität

Friederike Meyer ist einem kiloschweren Architekturführer dankbar für eine Entdeckung

Text: Meyer, Friederike, Berlin

Ich war drei Monate in der Schweiz. Unter anderem hatte ich den neuen rosafarbenen Architekturführer vom Callwey Verlag dabei, der als Rezensionsexemplar in der Bauweltredaktion angekommen war. Das Buch hat 280 Seiten und wiegt ein knappes Kilo. „Die besten Bauwerke des 21. Jahrhunderts“ steht vorne drauf. Und hinten: „Der erste umfassende Architekturreiseführer für die gesamte Schweiz.“ Das ist hochgestapelt, aber das Ding muss sich halt verkaufen. Doch auch die Auswahl der 200 Bauwerke wirft Fragen auf. Neben vielen Museen und Bauten für den Tourismus sind zwar auch städtische Plätze und die oft vernachlässigten Infrastrukturbauten aufgeführt. Wo aber sind die neuen Quartiere in und um Zürich und Basel, die Wohnhäuser mit den Clustergrundrissen oder all die qualitätvollen Schulen? Was sagt die Auswahl über das Schweizer Baugeschehen im frühen 21. Jahrhundert? Im Vorwort erklärt der Münchner Autor Alexander Hosch, Redakteur eines Lebensart-Magazins, die Leser wollten lieber eine Wundertüte als einen Fachkatalog. Alles klar, ich gehöre nicht zur Zielgruppe.
Ich bin dennoch froh über den „Architekturführer Schweiz“. Er gab letztlich den Anstoß, viel neu Gebautes in der Schweiz besser per App zu erkunden. Einen Grund lieferten auch die Kolleginnen und Kollegen der Architekturzeitschrift Hochparterre, mit denen ich drei Monate zusammen gearbeitet habe. Sie schreiben nicht nur anspruchsvolle Architektur- und Designkritik, sie geben auch Architekturführer heraus, die parallel als App erhältlich sind. Über Zürich, Bern, St. Gallen, über Graubünden. Während ich die handlichen Bücher mit ihren Texten zu Vergangenheit und Gegenwart gemütlich zu Hause auf dem Sofa las, orientierte ich mich vor Ort per iPhone. Zum Beispiel auf dem Hunziker Areal in Zürich, wo 2015 rund 1300 Menschen Wohn- und Arbeitsräume in 13 Gebäuden bezogen haben (Bauwelt 12.2016). Auch die Bauwelt-App war praktisch. Sie zeigt an, zu welchen Bauten in der jeweiligen Umgebung ich Beiträge der Redaktion lesen kann.
Laut Wikipedia bot der Store von Apple 2014 rund 1,2 Millionen Apps an. Wer darin nach „Architekturführer“ sucht, sieht zehn Ergebnisse. Da geht noch was.

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