Weiße Hülle
Research Nr. 21
Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin
Weiße Hülle
Research Nr. 21
Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin
Tom Klingbeil hat erstmals ein Wohnhaus mit blendend weißen Acrylsteinplatten verkleidet. Neben Geduld und Präzision war Mut gefragt: Erst während des Bauens erhielt die Fassade ihre Zulassung
In Innenräumen werden Mineralwerkstoffe aufgrund der einfachen Verarbeitung, der thermoplastischen Verformbarkeit 4 und dem fugenlosen Erscheinungsbild häufig verwendet (Research 19). Im Außenbereich ist die Anwendung dagegen bisher kaum erprobt: Den Mut dazu hatte Architekt und Bauherr Volker Wiese, der sich sein Wohnhaus in Berlin-Grunewald selbst entwarf und vom Architekten Tom Klingbeil ausführen ließ. Um den Eindruck einer möglichst glatten, weißen Oberfläche zu erzeugen, wurden porenfreie Fassadenplatten von HI-MACS gewählt, die in diesem Umfang erstmals im Außenbereich zum Einsatz kamen. Der L-förmige Baukörper besteht aus einer Holzrahmenkonstruktion mit Massivholzdecken und ist mit einer hinterlüfteten Fassade aus den Acrylsteinplatten verkleidet. Die 350 blendend weißen Platten sind mit speziellen Hinterschnittdübeln auf der Unterkonstruktion verankert. Die Fugen zwischen den Platten sollten genau 10 Millimeter betragen. Um ein dem Baustoff gemäßes perfektes Fugenbild zu erzeugen, musste nach der Verlegung jeder horizontalen Plattenreihe erneut Maß genommen werden – erst dann wurden die nächsten Platten gefräst. Inzwischen hat der neue Fassadenwerkstoff auch die Genehmigung für die Außenanwendung.
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