Bauwelt

Kreuzstegstadtmaschinenpasserelle

Europan 12

Text: Crone, Benedikt, Berlin

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Anerkennung: Cronotopia
Abb.: Eleonora Burlando, Riccardo ­Miselli, Italien; Mitarb.: Gloria Castellini, Guya Di Bella, Boris Hamzeain, Olmo Martellacci, Nicola Masotti, Cristina Parodi, Enrico Salvo, Fabio Stranieri, Silvia Torterolo

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Anerkennung: Cronotopia

Abb.: Eleonora Burlando, Riccardo ­Miselli, Italien; Mitarb.: Gloria Castellini, Guya Di Bella, Boris Hamzeain, Olmo Martellacci, Nicola Masotti, Cristina Parodi, Enrico Salvo, Fabio Stranieri, Silvia Torterolo


Kreuzstegstadtmaschinenpasserelle

Europan 12

Text: Crone, Benedikt, Berlin

Der Wunsch, eine Vielzahl von Problemen mit wenigen Strichen aus der Welt zu zeichnen, spricht aus dem von einem italienischen Team entworfenen, kreuzförmigen Verbindungsbau.
Im Protokoll gestand die Jury, der Faszination für das Einfache erlegen zu sein, auch wenn der erfrischende Entwurf an den Aufgaben der Auslobung weitgehend vorbeiziele. Eigentlich sollte in der finnischen 100.000-Einwohner-Stadt Kuopio eine neue Nutzung für einen alten Campus mit Schulgebäuden aus den siebziger und Sportanlagen aus den sechziger Jahren gefunden werden.
Die Verfasser von „Cronotopia“ entwarfen nun, um das fragmentierten Gebiet zusammen zu heften, zwei lange, sich im Nordosten kreuzende Passerellen aus Holz und Metall. Die rechtwinklige Figur leitet sich aus dem Schachbrettmuster der Innenstadt ab, wie es unter dem schwedischen König Gustav III. ab 1775 angelegt wurde – die einzige lokalhistorische Huldigung des Entwurfs. Alle übrigen Vorbilder, die das Team nennt, sind ungebundene Vertreter der Moderne: das „Bridge Building“ von Craig Ellwood und das mit einem Steg erschlossene Schwimmbad von Aurelio Galfetti. Auch ein wenig von Ungers’ Liebe zur Ur-Geometrie lässt sich erahnen. Durch die äußerliche Ordnungsfreude konzentriert sich im Innern des zwei­geschossigen Gebäudes alles, was sich sonst über das Areal verteilen würde. Im 1. Ober­geschoss des 640 Meter langen Ost-West-Baus verläuft eine Straße mit Parkplätzen, die an der Kreuzung den Nord-Süd-Riegel schneidet. In diesem wollen die Architekten – durch Wände abgeschirmt – Büros, Restaurants und öffent­liche Einrichtungen (1. OG) sowie Wohnungen, Gemeinschaftsräume und Wintergärten (2. OG) verstauen. Auf das Dach kommt eine Promenade mit Radweg.
An das Gebäude können zudem sieben „Kapseln“ wie Bausteine angedockt werden (im Lageplan schwarz), die öffentliche Nutzungen enthalten sollen. Das Gebiet, das der Kreuzbau zerteilt aber unberührt lässt, kann anschließend „frei“ beplant werden – im Rahmen eines wiederum strikten Formenkatalogs.
Fakten
Architekten Burlando, Eleonora; Miselli, Riccardo; Castellini, Gloria; Di Bella, Guya; Hamzeain, Boris; Martellacci, Olmo; Masotti, Nicola; Parodi, Cristina; Salvo, Enrico; Stranieri, Fabio; Torterolo, Silvia
aus Bauwelt 17-18.2014
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