Bauwelt

Das politische Licht

Der Velux Award 2014 ist entschieden

Text: Friederike Meyer

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    1. Preis „Light, Revitalization“ sucht eine neue Definition für Licht und wendet sie auf Chinas Hutongs an
    Abbildung: Verfasser

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    2. Preis „Morning Glory Cloud“ ist ein Wetterphänomen, das auf die Grenze zwischen Nord- und Südkorea projiziert wird
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    3. Preis „Light of Hope“ will Licht in die Flüchtlingslager dieser Welt bringen
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    3. Preis „Light of Hope“ will Licht in die Flüchtlingslager dieser Welt bringen

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Das politische Licht

Der Velux Award 2014 ist entschieden

Text: Friederike Meyer

Viele Auslober können davon nur träumen: Über 800 Beiträge haben Studierende aus 60 Ländern bei der 6. Ausgabe des Velux Award auf den Server geladen. Bei dem mit 30.000 Euro dotierten Wettbewerb suchte die Firma wieder Ideen für den Umgang mit Tageslicht. Tageslicht ist ein dankbares Thema. Als natürliche Quelle des Lebens ist es generell positiv konnotiert, eignet sich zum Emotionalisieren ebenso wie für die Darstellung von gesellschaftlichen und politischen Kontrasten. Das haben die Teilnehmer mit ihren Beiträgen deutlich gemacht. Diese reichen von städtebaulichen Konzepten über Materialexperimente und Gebäudeentwürfe bis hin zu spekulativen Überlegungen, Tageslicht an finstere Orte zu bringen. Dabei zahlt sich aus, dass der Preis keine Unterthemen stellt, sondern den Gedanken zum Tageslicht alle Freiheiten lässt. Auffällig an der diesjährigen Ausgabe des Preises ist dreierlei: Erstens prämierte die Jury so manches Projekt, bei dem politische oder soziale Konflikte und ihre Auswirkungen auf die Menschen Anlass der Überlegungen waren, auch wenn kein nachvollziehbarer Weg für eine Realisierung erkennbar ist. Zweitens hat die Darstellung einen Quantensprung vollzogen. Geschickte Montagen, unterlegt mit emotionalisierender Musik und zu Kurzfilmen verkettet, erzählen in wenigen Sekunden die Projektgeschichte vom Problem bis zur vorgeschlagenen Lösung. Und drittens kommt die Mehrzahl der Preisträger inzwischen aus Asien.
Die vier Studierenden Du Dikang, Li Le, Zhou Yujing und Ma Yao der Pekinger Tsinghua Universität (1. Preis) suchen mit ihrem Projekt „Light, Revitalization“ eine neue Definition des Begriffes Licht. Analog zu den 24 Einheiten ostasiatischer Kalender, bei denen Mond- und Sonnenphasen zusammengedacht werden und die seit jeher Grundlage für die Bauern sind, wählen sie 24 Bereiche in den Hutongs von Peking und machen diese sowohl zu Sammelpunkten des Lichts als auch zu herausgestellten Punkten des täglichen Lebens der Menschen. „In unserem Projekt dient Licht als Bühne, auf der wir die tieferen Werte unseres täglichen Lebens überdenken“, erklärte der 22-jährige Leiter des Preisträgerteams Du Dikang. Die Jury lobte das Projekt für seine Reife und die plausible Darstellung, bei der alte chinesische Traditionen neu betrachtet werden. Das Schema zeige ein tiefes Verständnis für die Bedeutung von Tageslicht im städtischen, sozialen und kulturellen Umfeld.
Mit „Morning Glory Cloud“ möchten die beiden südkoreanischen Studenten Jeabong Jeon und Keunyoung Lim (2. Preis) mit Hilfe von runden Modulen, die sich durch Sonnenlicht aufheizen und vom Boden aufsteigen, die Grenze zwischen Nord- und Südkorea in Erinnerung rufen und zugleich anregen, über die Bedeutung von Grenzen und die Hoffnung auf ihr Verschwinden nachzudenken. Vorbild ihrer Visualisierung ist das Wetterphänomen Morning Glory Cloud, bei dem eine scheinbar rollende Wolke entsteht, die sich als langes Band schnell fortbewegt.
Snezhina Aleksieva, Zhenya Atanasova, Tsvetomira Ivanova und Pavel Tsochev von der Universität für Architektur, Bauingenieurwesen und Geodäsie in Sofia (3. Preis) wollen mit „Light of Hope“ den Millionen Menschen, die in Flüchtlingslagern leben, Licht und Hoffnung bringen. Ein mit Lichtpulver behandeltes Netz soll die Flüchtlinge tagsüber vor der Sonne schützen und sie nachts mit Licht versorgen.
Internationaler Studentenwettbewerb
1. Preis Dikang Du, Le Li, Yujing Zhou, Yao Ma, Zhang Xin, Zhou Rong, Tsinghua University, China
2. Preis Jaebong Jeon, Keunyoung Lim, Heejune Whang, Hanyang University & Hongik University, Südkorea
3. Preis Snezhina Aleksieva, Zhenya Atanasova, Tsvetomira Ivanova, Pavel Tsochev, Plamen Bratkov, University of Architecture, Construction and Geodesy, Sofia
Special Mention Zhengyu Cheng, Jackie Leong Shong Yong, Zhaoqi Ge, He Huang, Gong Dong, Tsinghua University, China | Sun Erqi, Yu Xiao, Han Shilin, Zheng Ying, Zhang Xinnan, Hu Yike, Tianjin University, China
Honourable Mention Huang Haiyang, Bai Jiachen, Min Jiajian, Hui Wang, Tsinghua University, China | Yan Xia, Sijia Li, Wei Meng, Yang Yong, Heilongjiang University, China | Jeremy Upward, Katherine Morawietz, Jessica Lam, Samantha Clark, Suvik Patel, Tammy Gaber, Laurentian University, Canada | Cristiana Brindisi, Francesco Leccese, Università di Pisa, Italy | Lea Olsson, Frans Drewniak, Kenneth Warnke, Ingela Larsson, Kunstakademiets Arkitektskole, Denmark | Vladimir Krastev, Stoytcho Stoev, Tsvetomir Dzhermanov, University of Architecture, Construction and Geodesy, Sofia | Ping Zhou, Yepeng Zhang, Qianyi Zhang, Tingying Lu, Bonan Zhang, Xinnan Zhang, Tianjin University, China
Jury Craig Dykers, Róisín Heneghan, Magda Mostafa, Catherine Slessor, Per Arnold Andersen

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