Nachhaltige Architektur in Vorarlberg | Energiekonzepte und Konstruktionen
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz
Nachhaltige Architektur in Vorarlberg | Energiekonzepte und Konstruktionen
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarholz
Seit Jahren hält sich Vorarlberg an der Spitze der regionalen Architekturen, die dauerhaft weltweite Aufmerksamkeit erfahren.
Seit Jahren hält sich Vorarlberg an der Spitze der regionalen Architekturen, die dauerhaft weltweite Aufmerksamkeit erfahren. Wurde diese Region im Herzen Europas mit weniger als 400.000 Einwohnern lange Zeit als rückständig betrachtet, so steht sie heute für eine gesunde Wirtschaft, hohe Lebensqualität und qualitätvolle Architektur.
Autor Ulrich Dangel ist Architekt und Dozent an der University of Texas in Austin, hat eine Doppelstaatsbürgerschaft von Österreich und Deutschland und ist mit der Gegend bestens vertraut. In dieser Publikation geht es ihm um die aktuelle Architektur, traditionell wie zeitgenössisch, und um den Aspekt der Nachhaltigkeit gleichermaßen. Bei der Lektüre wird schnell klar, dass es sich hier nicht um ein Technikkompendium zeitgeistiger Ökotendenzen handelt, sondern solide recherchiertes Wissen über Bautraditionen vermittelt wird.
Auffällig an der zeitgenössischen Architektur Vorarlbergs ist vor allem, dass sie eher unauffällig, zumindest aber unaufgeregt wirkt. Die Effekthaschereien und schrillen Auswüchse des internationalen Architektenzirkus bilden hier seltene Ausnahmen. Mit Peter Zumthor, Baumschlager Eberle, Oskar Leo Kaufmann und Marte Marte, um nur einige zu nennen, haben Architekten in der Region gewirkt, die regionale Bezüge nicht scheuen, sondern sie zum Kern ihrer Architektur machen. So liegt der Schwerpunkt dieser Publikation bei den jeweiligen Einführungen zu den vier Kapiteln Tradition und Zukunft, Handwerk und Material, Nachhaltigkeit und Konstruktionssysteme. In ihnen geht es Ulrich Dangel immer wieder um den Bezug zur lokalen Bautradition und nie um den Einsatz sogenannter „intelligen- ter Konstruktionen“ und „smarter Materialien“. Eine regionale Baukultur, die sich aus dem Topos, der Ökonomie und dem Klima entwickelt hat, ist eigentlich per se intelligent, und der Materialeinsatz nicht nur smart, sondern meistens auch noch charmant. Mit der Moderne und dem International Style wurde der großen Kontextlosigkeit und Beliebigkeit derWeg bereitet – eine „beredte“ Architektur, die aber oft bleibt.
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