Bauwelt

Die Tradition von Morgen?

Architektur in München seit 1980

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin

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Die Tradition von Morgen?

Architektur in München seit 1980

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin

Aus Konstruktion und Material entwickelt, auf Funktionalität bedacht, der Idee des sozialen Ausgleichs verpflichtet – eine so definierte moderne Architektur hatte und hat es in München, der Stadt des schönen Scheins, schwer.
Doch dreißig Jahre nach der von Otl Aicher kuratierten Ausstellung „Die andere Tradition“ war für Architekt Uwe Kiessler die Zeit gekommen, den dünnen Faden weiterzuspinnen: mit einer Ausstellung, die im Frühling diesen Jahres in der Bayrischen Akademie der Schönen Künste zu sehen war, und mit einem Buch, herausgegeben von Dietrich Finks Lehrstuhl für Integriertes Bauen an der TU München und der Akademie.

Kiesslers Erzählung dieses besonderen Kapitels der Münchner Baugeschichte beginnt mit einem Rückblick auf Bauten, die auch Aicher einst in seine Reihe aufgenommen hat: angefangen mit Ludwig von Sckells Nymphenburger Gewächshaus (Baujahr 1807) über Robert Vorhoelzers Postamt Goetheplatz (1932) bis hin zur Wohnanlage in Schwabing von Steidle, den Thuts und anderen (1970–76); gefolgt vom Nachdruck der Rede Jürgen Habermas‘ zur Eröffnung der damaligen Ausstellung. Schwerpunkt des Buchs ist naturgemäß die Präsentation der seither in dieser Haltung entstandenen Objekte: 27 Bauten aus 29 Jahren, präsentiert auf je einer Doppelseite, links Pläne, rechts ein Foto, aufgenommen von Gerrit Engel. So spärlich diese Traditionslinie von Münchens Bauherren und Architekten auch gepflegt werden mag – es überrascht, dass nicht, wie zu erwarten wäre, nur Industrie- und Verkehrsbauten darin stehen, sondern auch Büro- und Wohnhäuser, Museen und Kirchen. In dreißig Jahren kann sich also niemand herausreden, sollte der dünne Faden endgültig gerissen sein.
Fakten
Autor / Herausgeber Uwe Kiessler und Gerrit Engel
Verlag Schirmer/Mosel, München 2012
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aus Bauwelt 36.2012
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