Bauwelt

Marco Polo Tower: Fünf Einrichtungsvorschläge



Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin


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    So wird gekauft
    Foto: Kaye Geipel

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    Rendering: Graft

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    Rendering: Graft

Was die Eigentümer der Appartements des Marco Polo Tower kaufen, präsentiert sich roh. Fassade, tragende Wände, Rohfußboden und Anschlüsse sind vorhanden, mehr nicht. Klar ist, dass die Inszenierung der Sichtachsen über die Art des Innenausbaus entscheidet.
Die Verantwortung, wie diese für den ganzen Turm maßgebliche Gestaltungsqualität – der Bezug zwischen den Innenräumen, den vor den Fassaden mäandernden Balkonen und dem phantastischen Blick – die einzelnen Räume prägt, liegt ganz bei den Innenarchitekten. Das Büro Behnisch, das den Turm und seine Qualitäten am besten kennt, trat bei einigen Wohnungen selbst als Innenarchitekt auf. Es kombiniert 60er Jahre Moderne mit üppigen Obstschalen und aus dem Fußboden wachsenden Bambusstauden. Im selben Farbton wie
die Stühle, die an Verner Pantons C1 und den Organic Chair von Eames und Saarinen erinnern, schlängelt sich ein S-förmiges Sofa durch den Raum. Etwas gediegener ist die Wohnausstattung von KBNK-Architekten: Es gibt eine lange dunkelfarbige Sofa-Gerade, viel hochflorigen Teppich und einen Kamin, von dem aus sich eine geschwungene, aus Stein geschliffene Sitzbank bis auf die Terrasse zieht. Man kann es als eine zeitgemäße Interpretation des „Herrenzimmers“ in verschiedenen Brauntönen beschreiben.
Zurück in die Moderne der 60er Jahre versetzt Atelier Heimatstunden seinen Wohnentwurf, mit Arne Jacobsens Egg Chairs von 1958, einer Liegewiese mit Flokatiteppich und einer gepol­sterten Wohnnische. Das Büro Graft wiederum bietet einen „futuristischen“ Ansatz. Die Möbel sind asymmetrisch, von der Decke hängen große verchromte Lichtkugeln, die an Tom Dixons „Mirrow Balls“ erinnern, deren Inspirationsquelle aber Astronautenhelme gewesen sein sollen.
Ulrike Krages schließlich nennt ihren Einrichtungsstil „E-Purismus“. Gemeint ist ein von „Kitsch und Belanglosigkeit“ befreiter Eklektizismus. Eklektizistisch dürfte in jedem Fall die große Bandbreite von Beigetönen sein, die hier miteinander kombiniert werden. 



Fakten
Architekten Behnisch Architekten, Stuttgart
aus Bauwelt 19.2011
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