Bauwelt

„Der Tourismusverband würde eine Broschüre drucken. Ich habe einen Raum vorgeschlagen“

Interview mit Hans-Joachim Gögl über den Wettbewerb zum Markenhaus Vorarlberg

Text: Meyer, Friederike, Berlin

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    Per LKW wird das containergroße Markenhaus durch Europa transportiert.
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    Per LKW wird das containergroße Markenhaus durch Europa transportiert.

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    Bewegliche Metallplättchen, an Vorarlberger Schindeln angelehnt, zieren die Seitenfläche. Je nach Bewegung und Fahrtwind wird die darunterliegende Schrift lesbar.
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    Bewegliche Metallplättchen, an Vorarlberger Schindeln angelehnt, zieren die Seitenfläche. Je nach Bewegung und Fahrtwind wird die darunterliegende Schrift lesbar.

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    Als reisender Botschafter ist das Markenhaus zu Gast in den Städten Europas.
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    Als reisender Botschafter ist das Markenhaus zu Gast in den Städten Europas.

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    Der Röntgenblick offenbart ein typographisches Innenleben ...
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    ... - die einzelnen Buchstaben des Wortes VORARLBERG.
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    ... - die einzelnen Buchstaben des Wortes VORARLBERG.

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    Die mannshohen Buchstaben ruhen während des Transportes in filzbespannten Negativformen, ...
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    Die mannshohen Buchstaben ruhen während des Transportes in filzbespannten Negativformen, ...

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    ... die, am Ziel angekommen, den Besuchern als Sitz- und Ruhelandschaft dienen.
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    Jeder Buchstabe ist Themen- und Informationsträger der Region Vorarlberg. Das V besteht aus Beton und referenziert das Kunsthaus Bregenz.
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    Jeder Buchstabe ist Themen- und Informationsträger der Region Vorarlberg. Das V besteht aus Beton und referenziert das Kunsthaus Bregenz.

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    Das kristalline Innenleben der Doppelstegplatten beim O verweist auf Schneekristalle der verschneiten Bergwelt.
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    Das kristalline Innenleben der Doppelstegplatten beim O verweist auf Schneekristalle der verschneiten Bergwelt.

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    Die Aluminiumoberfläche des R ziert eine CNC-gefräste, demografische Karte. Per Videokonferenz wird ein Direktkontakt zu Vorarlbergern hergestellt.
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    Die Aluminiumoberfläche des R ziert eine CNC-gefräste, demografische Karte. Per Videokonferenz wird ein Direktkontakt zu Vorarlbergern hergestellt.

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    Das A, aus unterschiedlichen Hölzern geleimt, repräsentiert die Topographie Vorarlbergs von der Baumgrenze bis zum Gipfel.
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    Das A, aus unterschiedlichen Hölzern geleimt, repräsentiert die Topographie Vorarlbergs von der Baumgrenze bis zum Gipfel.

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    Das hölzerne R verfügt über eine Medieneinheit zur Übertragung von Webcamstationen aus der Region.
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    Das hölzerne R verfügt über eine Medieneinheit zur Übertragung von Webcamstationen aus der Region.

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    Signaturen von historischen und zeitgenössischen Persönlichkeiten aus Vorarlberg sind in die Holzschindeln des L eingebrannt.
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    Signaturen von historischen und zeitgenössischen Persönlichkeiten aus Vorarlberg sind in die Holzschindeln des L eingebrannt.

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    Seine Konstruktion erinnert an ein Bühnenbild und verweist auf die Seebühne am Bodensee. Gleichzeitig spendet das B kostbares Quellwasser.
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    Seine Konstruktion erinnert an ein Bühnenbild und verweist auf die Seebühne am Bodensee. Gleichzeitig spendet das B kostbares Quellwasser.

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    Gesägte Tiersilhouetten beim E zeugen von der vielfältigen Vorarlberger Fauna.
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    Gesägte Tiersilhouetten beim E zeugen von der vielfältigen Vorarlberger Fauna.

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    Das dritte R: gefräste Infografiken aus Industrie und Wirtschaft, ein LED-Band mit Twitternachrichten aus Vorarlberg.
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    Das dritte R: gefräste Infografiken aus Industrie und Wirtschaft, ein LED-Band mit Twitternachrichten aus Vorarlberg.

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    Ein G wie Gastfreundschaft - Schubladen, gefüllt mit einzigartigen Gebrauchsgegenständen aus Vorarlberger Gastbetrieben.
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    Ein G wie Gastfreundschaft - Schubladen, gefüllt mit einzigartigen Gebrauchsgegenständen aus Vorarlberger Gastbetrieben.

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    Die Buchstaben als räumliche Vertreter der Region Vorarlberg - hier in Berlin.
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    Die Buchstaben als räumliche Vertreter der Region Vorarlberg - hier in Berlin.

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Sieger: chezweitz & roseapple

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Sieger: chezweitz & roseapple


„Der Tourismusverband würde eine Broschüre drucken. Ich habe einen Raum vorgeschlagen“

Interview mit Hans-Joachim Gögl über den Wettbewerb zum Markenhaus Vorarlberg

Text: Meyer, Friederike, Berlin

Das österreichische Bundesland Vorarlberg steht für Handwerkstradition, schöne Landschaft und einen ausgeprägten Sinn für gute Gestaltung. Mit einem mobilen Haus will die Landesinstitution „Vorarlberg Tourismus“ nun europaweit um Gäste werben.
Die Wettbewerbsteilnehmer sollten ein Markenhaus entwickeln, das in Containergröße auf einen Lastwagen passt, nicht mehr als 250.000 Euro kostet und das Urlaubserlebnis in Vorarlberg auf den Punkt bringt. Die Idee dazu hatte der Kommunikationsberater Hans-Joachim Gögl, der u.a. erklärt, warum er sich an einem Literaturwettbewerb orientiert hat.

Herr Gögl, warum wollen Sie die Region Vorarlberg als Haus durch Europa schicken?

Die Vorarlberg Tourismus GmbH hat eine Markenstrategie für die Urlaubsregion erarbeitet. In einem intensiven Entwicklungsprozess wurde gefragt, was das Urlaubsland im Kern auszeichnet, was die spezifischen Werte in der Region sind und was die Gäste erwarten können. Klassischerweise würde ein Tourismusverband die Antworten in eine Broschüre drucken und an seine Mitglieder verschicken. Ich habe vorgeschlagen, einen Raum zu entwickeln, in dem Gastgeber und Gäste die Marke erleben können.

Eine Broschüre kann man gemütlich auf dem Sofa lesen, in einen Raum muss man hinein gehen wollen.

Der Raum ist kein Tourismusbüro mit Informationen über Unterkunft und Busverbindungen, er ist ein reisender Botschafter, der sagt, wofür Vorarlberg als Reiseland steht. Hier kann ich viel mehr vermitteln als mit einem Video oder einer Broschüre.

Sie werden als Kurator des Wettbewerbs vorgestellt. Was haben Sie kuratiert?

Erstens habe ich für die Mischung der eingeladenen Büros gesorgt, es sollten herausragende Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz dabei sein. Wir sind gemeinsam zwei Tage durch Vorarlberg gefahren, alle haben sich kennengelernt. Zweitens habe ich den Prozess der Entscheidungsfindung überdacht. Aus meiner Sicht sind die Wettbewerbe in der Kommunikationsbranche oft eine Katastrophe. Die eingeladenen Büros sollen vielfach gratis einen Vorschlag erarbeiten. Oft wissen sie nicht, wer ihre Wettbewerber sind, und sie erfahren fast nie die Gründe für eine Entscheidung. Bei den Architekturwettbewerben läuft das häufig besser, aber ich finde es schade, dass die Jurysitzungen nicht öffentlich sind. Für unseren Wettbewerb habe ich mich am Ingeborg-Bachmann-Preis orientiert, dem jährlichen Literaturwettbewerb in Klagenfurt, wo die Jury vor Publikum kommentiert.

Das heißt, die Jurysitzung war öffentlich?

Bei uns waren sogar die anderen Büros dabei, wenn eines präsentiert hat. Das Publikum hat mit den Juroren in der Pause diskutiert, wir haben Interviews gegeben. Alle konnten sofort auf Fragen antworten. Warum ist die Farbe grün? Ist das Material vandalismussicher? Warum liegt der Eingang da? Das einzig klassische: Die Entscheidung fiel nach einer Stunde Beratung unter Ausschluss der Öffentlichkeit, war aber durch die vorangegangene Diskussion gut nachvollziehbar.

Wer kam zur Jurysitzung?

Die gesamte Tourismusszene: Hoteliers, Seilbahnbetreiber, die Leute vom Stadtmarketing. Viele hörten zum ersten Mal, wie Fachleute über einen architektonisch-kommunikativen Entwurf sprechen und auf welche Qualitäten es ankommt. Und sie konnten an dieser Diskussion teilnehmen. Der Wettbewerb war also vor allem ein gemeinschaftlicher Bildungsprozess.

Warum haben Sie ausschließlich Szenographen und keine Architekturbüros eingeladen?


Szenographen arbeiten im Zwischenraum von Architektur und Kommunikation und sind geübt darin, komplexe Inhalte erlebnisorientiert zu vermitteln. Das Siegerbüro chezweitz & roseapple wurde übrigens von einem Architekten und einer Grafikdesignerin gegründet.

Warum hat der Entwurf von chezweitz & roseapple gewonnen?

Die Jury hat lange darüber diskutiert, wie eine Box im öffentlichen Raum gestaltet sein muss, damit die Leute hineingehen wollen. Im Gegensatz zu den anderen Teilnehmern, die eine klassische Ausstellungsbox vorgeschlagen haben, geht die Ausstellung bei chezweitz & roseapple aus dem Raum heraus und führt auch hinein. Das Innere der Box wird zum kontemplativen Ort, für den Vorarlberg ja auch steht. Die Buchstabenskulpturen, die für einzelne Aspekte der Marke stehen, verteilen sie in der Stadt. Sie
sollen mit Handwerkern entwickelt werden.

Dass das Markenhaus Vorarlberg nun aus Berlin kommt, ist kein Problem für die Tourismusmanager?

Das Haus wird in Berlin entworfen, in Vorarlberg gefertigt und dann in die Welt geschickt. Diese Befruchtung ist für alle wunderbar. Und sie hat Tradition. Die Vorarlberger Barockbaumeister haben das handwerkliche Know-how in die Region getragen, weil sie auf Wanderschaft gegangen sind und in Süddeutschland und Norditalien Kathedralen gebaut haben. Im Winter kamen sie zu ihren Familien und erzählten von der neuesten Technik. Eine Haltung á la „Wir können alles selber und brauchen keine Hinweise von außen“ führt auf den Holzweg.


vollständiges Ergebnis:

Eingeladener Wettbewerb
Sieger (10.000 Euro) chezweitz & roseapple, Berlin | Ehrenpreis der Jury Element, Basel | Ehrenpreis der Jury Walking Chair, Wien | Weitere Teilnehmer Atelier Stecher, Götzis | Supersymetrics, Vorarlberg/Heerbrugg | Triad, Berlin
Fakten
Architekten chezweitz & roseapple, Berlin
aus Bauwelt 7.2012
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