Bauwelt

Mensch. Maschine

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin; Friedrich, Jan, Berlin

Mensch. Maschine

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin; Friedrich, Jan, Berlin

Yusuf Bilyarta Mangunwijaya dürfte hierzulande nur wenigen auf Anhieb ein Begriff sein. Der 1999 verstorbene indonesische Architekt ist in seiner Heimat dagegen eine zentrale Figur, aufgrund seiner Gebäu-de wie seines sozialen Engagements und nicht zuletzt auch dank seiner Bücher zur Architektur. Sein Wirken hierzulande bekannter zu machen, bietet insofern Anlass genug. Dass wir sofort zugegriffen haben, als Moritz Henning uns Anfang des Jahres einen Thementeil zu seinem Schaffen anbot, hat aber auch eine Vorgeschichte. Mangunwijaya hat Anfang der sechziger Jahre an der RWTH Aachen Architektur studiert, so dass es eine direkte Verbindung zur hiesigen Baugeschichte gibt, und unser Gastredakteur hat diese Verbindung der jüngeren Architekturgeschichte bereits mit zwei Berliner Ausstellungen, „Contested Modernities“ (Bauwelt 21.2021) und „Dipl.-Ing. Arsitek – eine indonesisch-deutsche Architekturgeschichte“, kuratiert gemeinsam mit Sally Below und Eduard Kögel, und dem Buch „Dipl.-Ing. Arsitek“ thematisiert (Bauwelt 8.2024). Mangunwijayas Werk ist aber nicht nur für bauhistorisch Interessierte von Belang: Die Frage, wie Architektur kultureller Ausdruck gesellschaftlicher Verfasstheit ist bzw. werden kann, wie sich Traditionen und Überlieferungen in der Moder-
ne aufgreifen und in Raum und Konstruktion übersetzen lassen, stellte sich nicht nur ihm im Laufe seines Lebens als Architekt (und katholischer Priester) mehrfach, sie stellt sich im Grunde einem jedem Architekturschaffenden, in welchem Land auch immer: Architektur ist insofern eine universelle Kulturpraxis, die Verbindungen schafft über Raum und Zeit hinweg.

Noch nicht

Es vergeht kein Tag, an dem man die Website eines Nachrichtenportals aufruft, ohne dort irgendeinen Beitrag vorzufinden, der sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt. In den letzten Wochen spekulierten derartige Texte meist darüber, wie lange es wohl dauert, bis KI-Software realisiert hat, dass sie es ohne Menschen eigentlich besser hat, das Ruder übernimmt und uns aushungert. Für diese Ausgabe haben wir Gespräche geführt mit Planerinnen und Planern, die sich mit der Auswirkung von KI auf die Arbeit in Architekturbüros und auf die Architektur selbst beschäftigen. Dabei verfestigte sich bei uns der Eindruck: Aller Voraussicht nach sind Architektinnen und Architekten vergleichsweise lange sicher vor der Herrschaftsübernahme durch sogenannte KI-Agenten. Wie schon beim Prozess der Digitalisierung ist das Bauwesen auch bei Künstlicher Intelligenz nicht eben Vorreiter. Immer wieder erhielten wir auf unsere Frage „Kann KI denn ...?“ die Antwort: Noch nicht.

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