Bauwelt

Transformation und Möglichkeiten

Die Initiatorin und Organisa­torin von „Architecture Matters“, Nadin Heinich, über die fünfte Ausgabe der Veranstaltung, die am 29. und 30. Oktober in München stattfindet

Text: Friedrich, Jan, Berlin

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Foto: Tanja Kernweiss

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Transformation und Möglichkeiten

Die Initiatorin und Organisa­torin von „Architecture Matters“, Nadin Heinich, über die fünfte Ausgabe der Veranstaltung, die am 29. und 30. Oktober in München stattfindet

Text: Friedrich, Jan, Berlin

„The Next Generation: Opportunities and Transformation“ ist diesmal das Thema von ­Architec­ture Matters. Im letzten Jahr war es mit „Think Big!“ neben Großprojekten auch um Zerstörung gegangen. Das diesjährige Motto wirkt wie die logische Weiterführung: Nachdem die letzte Generation die Sache versaut hat, Chaos hinterließ, muss die nächste den Karren aus dem Dreck ziehen. Ist das Ihre Intention?
Nadin Heinich
Im letzten Jahr stand die Idee eines Kreislaufs hinter dem Konferenzthema: Große Idee, große Planung, aber auch Zerstörung und dann: Wiederaufbau. Das Motto in diesem Jahr ist weniger eine Reaktion auf das letzte, als vielmehr darauf, dass in der Architektur, in der Stadtentwicklung gerade eine Menge im Umbruch ist. Dass die „Stars“, die man vielleicht in den letzten Jahren zu solchen Konferenzen eingeladen hat, nicht mehr so eine große Rolle spielen. Und diese neue Generation, die jetzt nachrückt, die wollen wir vorstellen.
Welches sind die Themen dieser Generation?
Die Transformation des Handels, und welche Auswirkung sie auf die Innenstädte hat. Architektur und Geld – darüber wird Oliver Wainwright der Architekturkritiker des Guardian, sprechen. Kostengünstiges Wohnen. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz – dafür haben wir Frank Barkow mit Tobias Nolte „zusammengespannt“, die gestandene und die neue Generation.
17 Referenten bzw. Mitwirkende sind angekündigt. Ein persönliches Highlight von Ihnen?
Olga Aleksakova und Julia Burdova von buromoscow, zwei Architektinnen, die in Moskau ein Büro mit 20 Angestellten führen. Sie waren die Ersten in Russland, die sich jenseits der Wohnungsbaukombinate mit vorfabriziertem Wohnungsbau beschäftigt haben. Das sind zwei Frauen, die keine Angst vor der Realität des Alltags haben, sich nicht in den Bau von Villen oder Museen flüchten, sondern mit den Umständen, die sie vorfinden, gute Arbeit machen. Ein weiteres Highlight für mich ist der Eröffnungsabend…
…die Eröffnung findet im Karstadt am Hauptbahnhof statt. Welche Idee steckt dahinter?
Karstadt/Kaufhof ist die letzte verbliebene deutsche Warenhauskette, ein Dinosaurier. Was geschieht mit den Standardwarenhäusern, wenn der Online-Handel weiterwächst und der sta­tionäre Handel stagniert oder gar schrumpft? Das Kaufhaus am Hauptbahnhof ist ein exemplarischer Ort von Transformation und Möglichkeiten. Das Gebäude soll umgebaut werden, vermutlich wird es nicht komplett Kaufhaus bleiben, sondern mit Büros oder was auch immer kombiniert werden. Wir wollen mit der Eröffnung räumlich in medias res dieser Fragen gehen.
In der Herren- oder der Damenabteilung?
In der Cafeteria, direkt neben den Spielwaren. Die Idee ist: Die Besucher gehen ganz normal in den Karstadt rein, um 18:30 Uhr, wenn das Geschäft noch geöffnet ist, fahren mit der Rolltreppe nach oben – und dort geschieht etwas vollkommen anderes.
Im letzten Jahr boten Sie neben dem Konferenzprogramm Speed-Datings für junge Archi­tekten und Developer an. Das wird diesmal mit verschiedenen Workshops, unter anderem mit einer Art Netzwerktreffen mit Vertretern der Stadt München, noch ausgebaut. Weshalb?
Wir haben von Beginn an mit den Formaten gespielt. In diesem Jahr, bei der fünften Ausgabe von Architecture Matters, wollen wir noch stärker weg von einer Konferenz mit passiven Besuchern hin zu einer Veranstaltung mit aktiven Teilnehmern. Das spiegelt die Art, wie wir heute Wissen austauschen und Kontakte knüpfen, wesentlich besser wider als eine Aneinanderreihung von Referentenvorträgen.
Architecture Matters
am 29. und 30. Oktober (NEUER TERMIN!) in München
mit Olga Aleksakova, Julia Burdova, Frank Barkow, Anton Belov, Katja Eichinger, El-Ishmawi, Chris Middleton, Ulrich Höller, Ellen van Loon, Elisabeth Merk, Tobias Nolte, Tobias Sauerbier, Christiane Thalgott, Oliver Wainwright u.a.
www.architecturematters.eu

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