Bauwelt

Kolonisation: Urbaner Fußabdruck

Europan 10

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Kolonisation: Urbaner Fußabdruck

Europan 10

Aufgabe | Südwestlich des Zentrums will die Stadt Nürnberg ein 76 Hektar großes Areal am Rhein-Main-Donau-Kanal entwickeln. Ausgangspunkt der Erschließung ist die geplante U-Bahn-Erweiterung. An der neuen Station soll ein dichtes, nachhaltiges und ökologisch effizientes Stadtquartier mit Funktionsmischung und zukunftsfähi­gen Typologien entstehen.
Idee „Leaf Community“ | Die Verfas-ser beziehen das Gebiet von Kleinreuth in ihr Konzept mit ein und gehen damit über das eigentliche Wettbewerbsgebiet hinaus. Das Gesamtareal erinnert an die Form eines Blattes, die Be­bauung und Erschließung an dessen Struktur. Das Wechselspiel von offen und ge­schlossen, öffentlich und privat prägt die vorgeschlagenen Typologien.  Entlang der Nord-Süd-Achse sind kompakte, bis zu sechsgeschossige Blöcke vorgesehen. Durch Fahrrad- und Fußwege, begrenzten Autoverkehr, einen Energiepark und die Orientierung der meisten Häuser nach Südwesten wollen die Verfasser dem Anspruch an die Nachhaltigkeit Rechnung tragen.

Jury-Beurteilung | Die Blatt-Referenz, die primär nur großmaßstäblich und wahrscheinlich nur aus einem Flugzeug nachvollziehbar ist, wird im Projekt überstrapaziert. Deckt man jedoch die nördlich gelegenen Bebauungsvorschläge ab, wird der Blick für Qualitä­ten frei, die im Projekt stecken: spannende Baukörperzwischenräume, wel­che den kultivierten Umraum tief in die Bebauung ziehen. Die Verzahnung mit der Landschaft, die in anderen Vorschlägen für das Areal nur behaup­tet wird, ist hier strukturell abgebildet und glaubhaft argumentiert. Das Projekt verdichtet im Grundriss sinnvoll dort, wo dies angemessen scheint, um die geplante U-Bahn-Station nämlich, bildet dort Platz und Mittelpunkt und wird dann sehr plausibel weniger dicht, fingert und fächert immer leichter ins ehemalige Ackerland. Betrachtet man allerdings die dreidimensionale Realität, die so konstruiert wird, erscheint diese unangemessen. Vier- bis Sechsge­schosser und ein labyrinthartiges Hofsystem? Auf der grünen Wiese? Warum eigentlich?
Fakten
Architekten Iotti, Paolo (IT); Pavarani, Marco (IT)
aus Bauwelt 07-08.2010
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