Bauwelt

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Das „Erste Haus“ zum 10. Mal – und mit fast genau so vielen Teilnehmern wie einst, bei der ersten Runde. Doch nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Arbeiten machte die Auswahl schwer. Gelost wurde trotzdem nicht

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin

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    Die Preisrichter Donatella Fioretti, Martin Fröhlich, Therese Krenn, Jean Phi­lippe Vassal, Kaye Geipel
    und Ritz Ritzer beim ersten Durchgang.
    Foto: Jasmin Schuller

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    Die Preisrichter Donatella Fioretti, Martin Fröhlich, Therese Krenn, Jean Phi­lippe Vassal, Kaye Geipel
    und Ritz Ritzer beim ersten Durchgang.
    Foto: Jasmin Schuller

6 aus 327

Das „Erste Haus“ zum 10. Mal – und mit fast genau so vielen Teilnehmern wie einst, bei der ersten Runde. Doch nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Arbeiten machte die Auswahl schwer. Gelost wurde trotzdem nicht

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin

346 Einreichungen zählten wir 1998, als wir erstmals nach den Erstlingen junger Architektinnen und Architekten gefragt hatten; immerhin 302 zwei Jahre später. Zwischenzeitlich war diese Zahl deutlich geschmolzen, bis hinab auf den wohl auch wirtschaftskrisenbedingten Tiefpunkt von nur noch gut 100 Arbeiten im Jahr 2010. Umso mehr haben wir uns gefreut, dieses Jahr wieder ähn­lich viele Arbeiten erhalten zu haben wie beim allerersten Preis: 327 junge Architekten aus 35 Nationen haben sich am Bauwelt-Preis 2017 beteiligt.
Eine Zahl, in die man Vieles, auch Gegensätz­liches, hinein lesen kann: dass junge Architek­ten wieder mehr Chancen haben, an Aufträge zu gelangen – kann sein, schön wäre es; dass mehr junge Architekten Zeit haben, an solchen Preis-Wettbewerben teilzunehmen, weil sie weniger Planungsaufträge zu bewältigen haben – auch möglich. Wer weiß, vielleicht lag die große Zahl auch nur an der neuen Möglichkeit, die Projektdokumentation über unsere Website hoch­laden zu können, anstatt sie per Post zu schicken.
Was sich nicht von der Hand weisen ließ, war die gute Qualität der Arbeiten. Auch diesbezüglich hatte ich den „kleinen“ Jahrgang 2010/11 in schlechter Erinnerung, und so, wie seit damals die Teilnehmerzahl allmählich wieder gestiegen ist, wurde auch die Qualität besser und besser, bis Kirsten Klingbeil und ich bei der Vorprüfung dieses Mal quasi kein „erstes Haus“ mehr hatten, dem wir von vornherein keine Chancen einräumten. Eine Entwicklung, die für die Zukunft des Baugeschehens hoffen lässt. Junge Architekten jedenfalls wissen, das gute Architektur noch immer nichts mit Dämmwerten, Kosten, Lärmschutz- und Brandsicherheitsklassen zu tun hat, nichts mit dem, worüber hierzulande in Ämtern gebrütet wird, um Standards zu sichern oder zu erhöhen – gute Architektur braucht nicht mehr (aber auch nicht weniger) als ein gutes Konzept, und Einfälle sind noch immer keine Ideen.
Was leitete die Jury durch diesen Stapel guter Projekte? In der gemeinsamen Besprechung zu Beginn des Preisgerichts wurde ein gemeinsames Interesse der von uns eingeladenen Juroren schnell deutlich: Projekte zu würdigen, die in anderen Preisen vermutlich kaum eine Chance auf Auszeichnung hätten. Dies trifft voll und ganz zu auf Hannes Schmidts Restaurant aus Recycling-Material in Weimar, auf die „Oase No. 8“ in Graz von Markus Jeschaunig und auf die zur multiplen Werkstatt umgebaute Scheune im französischen Rueyres durch das Münchener Buero Kofink Schels, wohl auch auf das Bewässerungssystem für einen Park in Katalo­nien von Cíclica und das Wohnhaus im Allgäu vom Münchner studioeuropa, am wenigsten auf den „Public Condenser“ von Studio Muoto am Pariser Stadtrand, dessen Prämierung denn auch am heftigsten umstritten war, aus eben diesem Grund.
Die Gründe für das gute Niveau müssen an dieser Stelle im Dunklen bleiben. Starten die jungen Kollegen heute besser vorbereitet als ehedem ihre Karriere? Sind sie ehrgeiziger, fleißiger, kompromissloser? Achten ihre Bauherren mehr auf Qualität als früher? Oder liegt es daran, dass junge Architekten überhaupt noch Bauherren haben und nicht, wie manch etablierter Kollege, für weitgehend anonyme, mithin an Architek­-tur gar nicht interessierte Auftraggeber planen müssen? Wir wissen es nicht, daher halten wir es an dieser Stelle noch einmal mit Ludwig Mies van der Rohe: „Warum sollte etwas nicht so gut wie möglich sein?“ Ein erstes Haus jedenfalls sollte unbedingt so gut wie möglich sein!
Wie gut der Bauwelt-Preis-Jahrgang 2017 gewesen ist, können Sie, hochverehrte Leserschaft, auf der Münchner Messe BAU in Auszügen selbst sehen. Dort findet, wie gewohnt, die offizielle Preisverleihung durch Bauwelt-Chef­redakteur Boris Schade-Bünsow und Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, statt: Dieses Mal am Donnerstag, den 19. Januar, um 16 Uhr auf dem Forum in Halle C2. Die Laudatio hält Juror Ritz Ritzer, und über die prämierten Projekte hinaus wird die Ausstellung Arbeiten der engeren Wahl zeigen.
Die Gelegenheit, die Preisträger auf der BAU zu treffen, möchten wir abermals auf den Vorabend erweitern. Am 18. Januar um 18 Uhr gibt es bei Nicola Borgmann, im Bunker Blumenstraße 22, ein Podium, co-moderiert von Kaye Geipel. Alle Interessierten sind herzlich einge­laden. Den Preisrichtern gilt unser Dank ebenso wie allen Teilnehmern und unserem Mitauslober, der Messe München.

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Bilder Bauwelt-Preis 2017

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