Bauwelt

Friedhof Sansepolcro


Die in zwei Abschnitten geplante Vergrö­ße­rung der Anlage ist als Instrument konzipiert, das den landschaftlichen Hintergrund scharfstellt


Text: Zermani, Paolo, Parma


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    Bis heute wurde nur der erste Bauabschnitt im Westen des bestehenden Friedhofs realisiert.
    Foto: Mauro Davoli

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    Bis heute wurde nur der erste Bauabschnitt im Westen des bestehenden Friedhofs realisiert.

    Foto: Mauro Davoli

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    Nebeneinander am Viale Osimo
    Foto: Mauro Davoli

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    Nebeneinander am Viale Osimo

    Foto: Mauro Davoli

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    Die Umfassungsmauer blendet das Durcheinander der Zersiedlung im Umfeld des Friedhofs aus – nur
    der Himmel und die Hügelketten sind vom Friedhof aus zu sehen
    Foto: Mauro Davoli

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    Die Umfassungsmauer blendet das Durcheinander der Zersiedlung im Umfeld des Friedhofs aus – nur
    der Himmel und die Hügelketten sind vom Friedhof aus zu sehen

    Foto: Mauro Davoli

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    Foto: Mauro Davoli

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    Foto: Mauro Davoli

Sansepolcro in der Provinz Arezzo, Geburtsort von Piero della Francesca, ist umgeben von Hügeln, die die Toskana von Umbrien trennen und die der Maler in seine Bildräume übersetzte. Piero betrachtete die Landschaft häufig von Innenräumen aus. Der Hintergrund eines Bildes war für ihn ebenso wichtig wie der Blickpunkt. Die außergewöhnliche Verwendung der Perspektive in seinen Bildern lässt mit didaktischer Klarheit die Beziehung zwischen dem Auge des Betrachters, der Architektur und der Landschaft von Sansepolcro entstehen. Diese ist seit der Beschreibung von Plinius bekannt: „Ein immenses Amphitheater, wie nur die Natur es zu schaffen vermag.“ Die Friedhofserweiterung entwickelt sich auf einem rechtwinkligem Grundgerüst, das den vorhandenen, in den letzten zweihundert Jahren immer wieder erweiterten Friedhof teilweise einschließt. Die Anlage passt sich mit ihren Terrassen aus Ziegelsteinen der Neigung des Geländes an, die von Ost nach West rund zehn Meter misst, und nimmt den höchsten Punkt als Bezug für die durchgängige Höhe der Umfassungsmauer. Von außen erscheint der Friedhof, mit einer Ansichtsbreite von mehr als 150 Metern, wie eine Art Sockel der Hügel; von innen sind nur deren Profil und der Himmel sichtbar.

Das große, über dem noch nicht realisierten zweiten Bauabschnitt liegende Kreuz fungiert als eine Art schwebender Weg; seine Wände dienen der Aufbewahrung der Asche. Das Kreuz weist zur Stadt und auf den geplanten neuen Haupteingang des Friedhofs. Gegenüber der Umfassungsmauer scheint sich das Kreuz, in größerer Höhe angeordnet und leer bis auf die Bestattungskammern, zu entmaterialisieren.

Übersetzung aus dem Italienischen von ub



Fakten
Architekten Zermani, Paolo, Parma; Veri, Siro; Alpini, Mauro
Adresse Piazza Del Duomo, 1 52100 Arezzo AR Italien


aus Bauwelt 13.2015
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