Bauwelt

WAF 2010 in Barcelona

Jahrmarkt der Weltarchitektur

Text: Brensing, Christian, Berlin

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© WAF 2010

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WAF 2010 in Barcelona

Jahrmarkt der Weltarchitektur

Text: Brensing, Christian, Berlin

Aus dem Blickwinkel des globalen Marktgeschehens betrachtet, ist Architektur eine Ware, deren Wert sich in zweierlei Hinsicht ermessen lässt: nach rein kommerziellen Maßstäben (als Immobilie), oder nach ästhetischen. Um letztere Maßstäbe sollte es beim „World Architecture Festival“ (WAF) gehen, das im November bereits zum dritten Mal in Barcelona stattfand.
Urheber und Spiritus Rector dieses Treffpunkts für Architekten aus aller Welt ist Paul Finch, der ehemalige Chefredakteur der britischen Architekturzeitschrift „Architectural Review“.
Im Vorfeld der Veranstaltung werden Architekten aufgefordert – gegen eine Gebühr – ihre Projekte einzusenden. In 2010 machten 512 Architekten von dieser Möglichkeit gebrauch. 236 Einsendungen überstanden die Vorauswahl und wurden in eine der 15 Kategorien aufgenommen. Auf dem Festival selbst stellten die Architekten ihre Projekte persönlich vor. Eine Jury unter Vorsitz des „Super Judge“ Arata Isozaki beurteilte sie. Am Ende hieß der überragende Gewinner aller Klassen: Zaha Hadid, die das Maxxi Museum in Rom ins Rennen geschickt hatte; nach dem Stirling Prize nun auch noch „World Build-ing of the Year“. Soweit wenig Überraschendes aus der katalanischen Hauptstadt.
Das World Architecture Festival ist eine inzwischen perfekt organisierte und inszenierte Veranstaltung. Am Ende des Festivals hat man durchaus einen guten Überblick über das, was sich architektonisch auf diesem Planeten tut, wie die Ware Architektur gehandelt, gewertet und dargestellt wird. Architektur, die sich vor allem über Personen definiert. Über 1300 Besucher wohnten dem Spektakel bei. Immer wieder verblüffend, so auch in 2010, ist die hohe Anzahl nichteuropäischer Architekten, die nach Barcelona aufbrechen, um an dem weltweiten Rummel teilzuhaben; deutsche Architekten haben ihn dieses Mal augenscheinlich noch mehr gemieden als in den vorangegangenen Jahren. Warum? Vielleicht ist ihnen das anglo-amerikanisch-asiatische Stararchitektenaufgebot zu groß? Aber sollten deutsche Architekten nicht vielleicht genau aus diesem Grund nach Barcelona kommen, um endlich auch in der Architektur den pflichtgemäßen deutschen Exportüberschuss zu erzielen...

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