Bauwelt

Mit deutlichem Aufsatz

Der zweite Anlauf für den Umbau und die Erweiterung des Jüdischen Museums in Brüssel mit einem Entwurf der Preisträger Barozzi Veig

Text: Redecke, Sebastian, Berlin

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    Preisträger Barozzi Veiga öffnen die Fassade durch Schaufenster zur Straße. Blick in die Halle mit Bookshop, Café und Innenhof. Das Museum gesehen von der Place du Grand Sablon
    Abb.: Barozzi Veiga

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    Preisträger Barozzi Veiga öffnen die Fassade durch Schaufenster zur Straße. Blick in die Halle mit Bookshop, Café und Innenhof. Das Museum gesehen von der Place du Grand Sablon

    Abb.: Barozzi Veiga

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    Abb.: Barozzi Veiga

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    Abb.: Barozzi Veiga

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    Abb.: Barozzi Veiga

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    Abb.: Barozzi Veiga

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    Die mächtige Erhöhung mit Loggia goutierte die Jury nicht einstimmig.
    Abb.: Barozzi Veiga

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    Die mächtige Erhöhung mit Loggia goutierte die Jury nicht einstimmig.

    Abb.: Barozzi Veiga

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    Ausblick auf die Kuppel des Justiz­palastes.
    Abb.: Barozzi Veiga

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    Ausblick auf die Kuppel des Justiz­palastes.

    Abb.: Barozzi Veiga

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    Zwischenzone zur alten Fassade.
    Abb.: Barozzi Veiga

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    Zwischenzone zur alten Fassade.

    Abb.: Barozzi Veiga

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    Teilnehmer Alain Richard erfuhr Kritik besonders hinsichtlich der Lage von Treppe und Aufzügen hinter der Frontfassade, der Erhöhung mit einer Metall-Netzstruk­tur und der Anordnung des Audito­riums am Eingang.
    Abb.: Alain Richard

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    Teilnehmer Alain Richard erfuhr Kritik besonders hinsichtlich der Lage von Treppe und Aufzügen hinter der Frontfassade, der Erhöhung mit einer Metall-Netzstruk­tur und der Anordnung des Audito­riums am Eingang.

    Abb.: Alain Richard

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    Abb.: Alain Richard

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    Abb.: Alain Richard

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    Teilnehmer AM Archipelago konzipierten einen klaren Aufbau mit gebäudehohem „Patio Urbain“ und Treppenturm hinter der alten Fassade. Die Ausstellungsebenen sind stützenfrei und zum Pa­tio offen. Das abstrahierte Satteldach soll visuell die Erhöhung abmindern.
    Abb.: AM Archipelago

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    Teilnehmer AM Archipelago konzipierten einen klaren Aufbau mit gebäudehohem „Patio Urbain“ und Treppenturm hinter der alten Fassade. Die Ausstellungsebenen sind stützenfrei und zum Pa­tio offen. Das abstrahierte Satteldach soll visuell die Erhöhung abmindern.

    Abb.: AM Archipelago

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    Abb.: AM Archipelago

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    Abb.: AM Archipelago

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    Abb.: AM Archipelago

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    Teilnehmer Pierre Hebbelinck entwarf einen sehr aus den Gegebenheiten und der Geschichte entwickelten Bau mit guten Wegebeziehungen. Der Aufwand, die alte Fassade als „Paravent“ lösgelöst einen Meter vor den Neubau zu stellen, erklärt sich für die Jury nicht.
    Abb.: Pierre Hebbelinck

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    Teilnehmer Pierre Hebbelinck entwarf einen sehr aus den Gegebenheiten und der Geschichte entwickelten Bau mit guten Wegebeziehungen. Der Aufwand, die alte Fassade als „Paravent“ lösgelöst einen Meter vor den Neubau zu stellen, erklärt sich für die Jury nicht.

    Abb.: Pierre Hebbelinck

Mit deutlichem Aufsatz

Der zweite Anlauf für den Umbau und die Erweiterung des Jüdischen Museums in Brüssel mit einem Entwurf der Preisträger Barozzi Veig

Text: Redecke, Sebastian, Berlin

Das Jüdische Museum Brüssel wurde 1990 gegründet. Seit 2002 befindet es sich etwas versteckt in der Seitenstraße Rue des Minimes im Stadtzentrum, nahe der Place du Grand Sablon mit ihrem Antiquitätenmarkt und dem bekannten Patissier Wittamer. Die 1960 abgerissene Mai-son du Peuple von Victor Horta war nur wenige Schritte entfernt. Zur Dauerausstellung des Museums gehören neben einer bedeutenden Plakat- und Fotosammlung die alte Schule Beth Israel und ein vergoldetes Relief des Bildhauers Ossip Zadkine von 1932, das sich bis zu dessen Schließung 1992 über der Leinwand des Brüsseler Kinos Metropole befunden hatte. Am 24. Mai 2014 stürmte ein Attentäter das Museum und erschoss vier Menschen. Die Stadt war erschüttert. Das Museum blieb längere Zeit geschlossen.
Um das unzureichend ausgestattete, beengte Museum zu erneuern, soll das Gebäude, die ehemalige „Deutsche Mädchenschule in Belgien“ von 1901, schon seit zehn Jahren ausgebaut und erweitert werden. Es wurde entschieden, dass nur die hoch aufragende Fassade zur Straße in ihren wichtigsten Teilen zu bewahren sei. 2011 wurde ein Wettbewerb ausgelobt, den das Brüsseler Planungsteam Matador gewann (Bauwelt 1–2.2012). Die Architekten schlugen u.a. vor, nach einer teilweisen Entkernung des Hauptgebäudes sechs vertikale, bis zum Dach reichende schlanke Einbauten als „Idioblogs“ einzufügen. Diese schachtartigen Verbindungen sollten flexibel als Ausstellungsbauteile zu nutzen sein und für ei­ne spannungsvolle Lichtführung sorgen. Das mutige Konzept wurde nicht weiterverfolgt, da sich die Gemeinde für eine umfangreichere Neuplanung des Museums aussprach.
Mit einem neu aufgestellten Raumprogramm und der Möglichkeit einer deutlichen Aufstockung wurde nun acht Jahre später ein zweiter internationaler Wettbewerb durchgeführt. 28 Büros beteiligten sich am Vorentscheid, fünf Büros wurden ausgewählt. Preisträger sind Barozzi Veiga mit Tab Architects und Barbara Van der Wee Architects, letztere ist zuständig für die Fragen der Restaurierung.
Die Preisträger haben für den Straßenraum den weitaus markantesten Entwurf abgeliefert. Zwar sehen alle Teilnehmer eine Aufstockung vor, um die zusätzlich geforderten Flächen un­terbringen zu können, doch das Team aus Barcelona, Gent und Brüssel wählte eine mächtige, an die dreißiger Jahre in Italien erinnernde Architektursprache. Die Entwerfer sehen in den Rundbögen ihres aufgesetzten Dachgeschosses eine Fortführung der Bestandsfassade. Hinter den Bögen verbergen sich eine Stadtloggia und der Veranstaltungssaal. Der mächtige Aufsatz, Belvedere genannt, passt nicht in das Straßenbild der kleinteiligen Fassadenabfolge, setzt so jedoch vom Platz aus das vom Auslober gewünschte deutliche Zeichen für das Museum.
Die Aufgabe bestand nicht nur darin, in den vier neu errichteten Obergeschossen und dem Aufsatz leicht erreichbare Ausstellungsflächen zu schaffen, sondern umfasste auch im Erdgeschoss eine großzügige, von der Straße gut einsehbare Eingangssituation, die bisher fehlte. Barozzi Veiga beließen den Eingang am alten Platz, aber öffneten die Fassade seitlich mit drei „Vi­trinen“ und zeigen eine Halle mit Bookshop und Café. Der Raum für temporäre Ausstellungen im Untergeschoss ist durch eine breite Öffnung im Boden zu sehen. Die Bestandsfassade zur Straße bleibt innen baulich abgesetzt.
Zum Grundstück gehört auch ein rückwärtiger Bau, der über einen Hof erschlossen wird. Dieses Gebäude sollte mit einem neuen Verbindungsbau erreicht werden. Ob es nun diesmal gelingt das Projekt der Preisträger umzusetzen?
Eingeladener Realisierungswettbewerb mit 5 Teilnehmern nach einem internationalen Auswahlverfahren
Preisträger
Barozzi Veiga, Barcelona, mit Tab Architects, Gent, und Barbara Van der Wee Architects, Brüssel

Weitere Teilnehmer

Atelier d’Architecture Alain Richard, Herstal/Lüttich; Archipelago (ar-te/baev Bureau Architecture Engineering Verhaegen), Brüssel, mit Francisco Mangado y Asociados, Pamplona; Pierre Hebbelinck, Lüttich, mit Arcadis, Brüssel
Das Büro Architecten Jan de Vylder, Inge Vinck und Jo Taillieu, Gent, sagte die Teilnahme ab.
Jury
Kristiaan Borret (Vorsitz), Guénaëlle Navez, Claire Leblanc, Véronique Patteeuw, Philippe Blondin, Sybille Valcke, Bénédicte Annegarn, Michaël Goetynck
Auslober
Beliris, staatlicher Projektentwickler für die Region Brüssel; Jüdisches Museum Brüssel

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