Bauwelt

Heimat Lost Place

Ulrich Brinkmann wünscht sich, dass die im Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt 2025 gewürdigte Liebe für den Bestand dereinst auch den Neubauten unserer Zeit zuteil wird.

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin

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Ulrich Brinkmann wünscht sich, dass die im Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt 2025 gewürdigte Liebe für den Bestand dereinst auch den Neubauten unserer Zeit zuteil wird.

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Ulrich Brinkmann wünscht sich, dass die im Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt 2025 gewürdigte Liebe für den Bestand dereinst auch den Neubauten unserer Zeit zuteil wird.


Heimat Lost Place

Ulrich Brinkmann wünscht sich, dass die im Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt 2025 gewürdigte Liebe für den Bestand dereinst auch den Neubauten unserer Zeit zuteil wird.

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin

Ein stillgelegter Kleinstadtbahnhof. Eine abgebrannte Kleinbrauerei. Eine verrottete Messehalle. Ein überwuchertes Stück Stadtbefestigung. Ein aufgelassener Schlachthof. Orte wie diese gibt es ähnliche fast überall in Deutschland – der Fortschritt frisst seine Kinder. Was einst die Entwicklung der Städte vorantrieb, mitunter gar Aushängeschild von Modernisierung war, wird von neuen Zeiten überholt. Lange Zeit war der Abriss die logische Konsequenz, so eindrucksvoll die Gebäude auch immer gewesen sein mögen; nicht mal der Denkmalschutz stand dem immer entgegen.
Doch der Blick auf brach gefallene Bauten hat sich verändert. Der Bestand, lange als Aufgabe für Architektinnen und Architekten gering geschätzt gegenüber dem Neubau, gilt inzwischen als Reserve, die nicht länger verschwendet werden sollte: „Graue Energie“ fällt hier oft als Stichwort, etwas seltener auch der Hinweis auf den bau- und kulturgeschichtlichen Wert solcher Orte für die Gegenwart. Stadtumbau, nicht -neubau, wird auf absehbare Zeit das wichtigste Beschäftigungsfeld der Planerzunft sein.
Sachsen-Anhalt verleiht bereits seit 2018 einen Preis für diese Disziplin. Die jüngste Runde des Stadtumbau Award widmete sich explizit der Rettung von „Lost Places“. Die fünf vom Preisgericht in die engere Wahl gezogenen Projekte in Ballenstedt, Halle, Magdeburg und Naumburg demonstrieren, welche Schätze hinter Dornenhecken oder Bauzäunen darauf warten, mit neuen Ideen und bürgerschaftlichem Engagement, mit helfenden Finanzierungsmodellen und mit politischer Aufgeschlossenheit ins gegenwärtige Leben zurückgeholt zu werden. Das ist anregend weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus, auch für die Bauwelt-Redaktion. Die Hyparschale in Magdeburg ist Ihnen bereits aus Heft 16.2024 bekannt, die – ausnahmsweise – zwei Preisträger werden wir Ihnen in naher Zukunft vorstellen: In Bauwelt 1.2026 die „Schwemme“ in Halle, im Frühjahr das Stadttheater in Naumburg. Von der in diesen Projekten gezeigten Sensibilität und Angemessenheit der gestalterischen und konstruktiven Mittel darf sich jedes Neubauvorhaben nur zu gerne eine Scheibe abschneiden.

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