Die leise IBA
Marie Bruun Yde hofft auf mehr als eine Lokale Bauausstellung Berlin 2034/37
Text: Bruun Yde, Marie, Berlin
Die leise IBA
Marie Bruun Yde hofft auf mehr als eine Lokale Bauausstellung Berlin 2034/37
Text: Bruun Yde, Marie, Berlin
Es ist erstaunlich still um die IBA Berlin. Die geplante Internationale Bauausstellung 2034/37 macht bislang wenig von sich reden, die Architektenschaft reagiert ermattet.
Im September fand ein IBA-Fachaustausch bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen statt. Manche waren eingeladen, andere nicht. Dabei wurden Schwerpunkte, Maßstabsebenen und „räumliche Kulissen“ vorgestellt. Die Themen klangen vielversprechend und interpretationsoffen: Ressourcenzirkulation oder Bauwende. Auch die Untersuchungsräume – etwa die Ringbahn oder der Südostkorridor – wirken produktiv als Dialog zwischen Zentrum und Peripherie. Aber Aspekte wie Internationalität oder Partizipation standen hinten an.
Dann stellten die Gäste viele relevante Fragen: Spielt sozial gerechte Stadtentwicklung eine Rolle? Wie verhält sich die IBA zur Migration? Zu Krisen? Gehören Experimente oder Beteiligung zum Prozess? Ein Stadtplaner merkte an, eine IBA müsse sich nicht auf bestimmte Flächen beschränken. Die Organisatoren stimmten zu, ohne jedoch in die Diskussion einzusteigen.
Der Spirit der IBA Berlin 2020 war lauter. Vor 15 Jahren war die ganze Öffentlichkeit eingeladen, in offenen Werkstätten mitzudiskutieren, was eine solche Ausstellung sein könnte. Senat, ein unabhängiges Prä-IBA-Team und Zivilgesellschaft trafen sich auf neutralem Boden im Tempelhofer Flughafen, im Spandauer Gewerbegebiet oder in der Neuköllner Großwohnsiedlung, um mögliche Testfelder auszuloten. Bis zum politischen Scheitern wurde der Diskurs von einer echten Auseinandersetzung mit der Stadt in ihrer Vielschichtigkeit getragen.
Irgendwo zwischen Provinz und Autorität entsteht eine vertikale IBA: kulturell konkret, geerdet, pragmatisch, institutionell verankert – halb hinter Vorhängen verborgen. Doch warum überhaupt das Sonderformat IBA machen? Um eingefahrene Rahmenbedingungen aufzubrechen. Um Fragen zu stellen, die man sonst nicht stellt. Wie organisieren wir rechtsstaatliche, demokratische Planungsprozesse, die niemanden benachteiligen? Warum bauen die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften nicht anders? Eine IBA sollte eine Übergangsbühne bieten für neue Konstellationen, für Kontroverse, für Kreativität. Nur dann kann sie Veränderung möglich machen.
Im September fand ein IBA-Fachaustausch bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen statt. Manche waren eingeladen, andere nicht. Dabei wurden Schwerpunkte, Maßstabsebenen und „räumliche Kulissen“ vorgestellt. Die Themen klangen vielversprechend und interpretationsoffen: Ressourcenzirkulation oder Bauwende. Auch die Untersuchungsräume – etwa die Ringbahn oder der Südostkorridor – wirken produktiv als Dialog zwischen Zentrum und Peripherie. Aber Aspekte wie Internationalität oder Partizipation standen hinten an.
Dann stellten die Gäste viele relevante Fragen: Spielt sozial gerechte Stadtentwicklung eine Rolle? Wie verhält sich die IBA zur Migration? Zu Krisen? Gehören Experimente oder Beteiligung zum Prozess? Ein Stadtplaner merkte an, eine IBA müsse sich nicht auf bestimmte Flächen beschränken. Die Organisatoren stimmten zu, ohne jedoch in die Diskussion einzusteigen.
Der Spirit der IBA Berlin 2020 war lauter. Vor 15 Jahren war die ganze Öffentlichkeit eingeladen, in offenen Werkstätten mitzudiskutieren, was eine solche Ausstellung sein könnte. Senat, ein unabhängiges Prä-IBA-Team und Zivilgesellschaft trafen sich auf neutralem Boden im Tempelhofer Flughafen, im Spandauer Gewerbegebiet oder in der Neuköllner Großwohnsiedlung, um mögliche Testfelder auszuloten. Bis zum politischen Scheitern wurde der Diskurs von einer echten Auseinandersetzung mit der Stadt in ihrer Vielschichtigkeit getragen.
Irgendwo zwischen Provinz und Autorität entsteht eine vertikale IBA: kulturell konkret, geerdet, pragmatisch, institutionell verankert – halb hinter Vorhängen verborgen. Doch warum überhaupt das Sonderformat IBA machen? Um eingefahrene Rahmenbedingungen aufzubrechen. Um Fragen zu stellen, die man sonst nicht stellt. Wie organisieren wir rechtsstaatliche, demokratische Planungsprozesse, die niemanden benachteiligen? Warum bauen die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften nicht anders? Eine IBA sollte eine Übergangsbühne bieten für neue Konstellationen, für Kontroverse, für Kreativität. Nur dann kann sie Veränderung möglich machen.







0 Kommentare