Europan 18 – Re-Re-Re-Sourcing
Weiterbauen im Bestand wird mehr und mehr gefordert, doch der Stadtraum erzählt eine konträre Geschichte. Seit den 1970er Jahren stellt sich die Frage, wie die Bauwende umsetzbar ist. Auch die diesjährige Ausgabe des Europan, E18, sucht nach Möglichkeiten.
Text: Minet, Paulina, Konstanz
Europan 18 – Re-Re-Re-Sourcing
Weiterbauen im Bestand wird mehr und mehr gefordert, doch der Stadtraum erzählt eine konträre Geschichte. Seit den 1970er Jahren stellt sich die Frage, wie die Bauwende umsetzbar ist. Auch die diesjährige Ausgabe des Europan, E18, sucht nach Möglichkeiten.
Text: Minet, Paulina, Konstanz
Beim Europan handelt es sich nicht um einen klassischen Architekturwettbewerb, sondern um einen europaweiten „Laborprozess“ für innovative Entwürfe und Planungsprozesse im Bereich Architektur und Städtebau. Das Verfahren versucht, als Katalysator den fachlichen und öffentlichen Diskurs anzustoßen, fördert die Vernetzung auf europäischer Ebene und begleitet die Weiterentwicklung der Konzepte mit Kommunen, Bauherren und Bürgerinnen, um Brücken von der Vision zur Umsetzung zu schlagen. Gleichzeitig sind nur Praktizierende aus den Branchen Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur unter vierzig Jahren zugelassen, um für sonst oft von Verfahren Ausgeschlossene Türen zu öffnen.
Nach „Living Cities 2“ (Bauwelt 4.2024) reiht sich in diesem Jahr das Thema „Re-Sourcing – Eine neue Perspektive auf das Bestehende“ ein und fragt, wie wir in urbanisierten Räumen dem Klimawandel und den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Ungleichheiten mit innovativen und inte-grativen Projekten begegnen können (Genaueres: Bauwelt 9.2025).
Nach „Living Cities 2“ (Bauwelt 4.2024) reiht sich in diesem Jahr das Thema „Re-Sourcing – Eine neue Perspektive auf das Bestehende“ ein und fragt, wie wir in urbanisierten Räumen dem Klimawandel und den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Ungleichheiten mit innovativen und inte-grativen Projekten begegnen können (Genaueres: Bauwelt 9.2025).
Die Leitmotive des Wettbewerbs folgen dabei den altbekannten drei Rs – Reduce, Reuse, Recycle. Ökologische Faktoren wie Klima, Vegetation, Wasserhaushalt und Boden rücken als aktive Gestaltungspartnerinnen in den Fokus, die Endlichkeit der Ressourcen soll berücksichtigt werden. Weiter geht es um immaterielle Werte, konkreter um Lebensweisen und -räume für Menschen – also die Beziehung zwischen Gemeinschaft, In-timität und Solidarität im Spannungsfeld von Privatheit und Öffentlichkeit. Das letzte Kriterium des Wettbewerbs widmet sich dem Bauen mit dem Vorhandenen und stellt den Bestandserhalt über Abriss und Neubau. Auch definierte die Ausschreibung die bestehenden Infrastrukturen als Materiallager und Grundlage für Wiederverwendung und Kreislaufwirtschaft.
Wenngleich sich von den insgesamt 47 Standorten in Europa dieses Jahr beide deutschen in Bayern befinden, so sind sie dennoch in den Herausforderungen als auch in der Maßstäblichkeit der Aufgabe und ihrem städtischen Gefüge konträr.
Speichersdorf
In der oberfränkischen 6.000 Seelen-Gemeinde Speichersdorf galt es, die gewachsene, mehrpolige Siedlungsstruktur aus Kirchenlaibach, Speichersdorf und dem Bahnhof zu verbinden und so die Ortsmitte zu stärken. Der 245 Hektar große Betrachtungsraum verlangte nach einem Rahmenplan, bei dem sich die Teilnehmerinnen auf einzelne Vertiefungsbereiche wie die obsolete Festhalle aus den 1960er Jahren, die innerörtlichen Freiflächen oder den stillgelegten historischen Bahnhof fokussieren konnten. Die prämierten Projekte vertreten im Ansatz alle Vertiefungsmöglichkeiten und die Entwicklung eines Dreiklangs zur Stärkung der Ortsentwicklung scheint in der Weiterbearbeitung denkbar.
In der oberfränkischen 6.000 Seelen-Gemeinde Speichersdorf galt es, die gewachsene, mehrpolige Siedlungsstruktur aus Kirchenlaibach, Speichersdorf und dem Bahnhof zu verbinden und so die Ortsmitte zu stärken. Der 245 Hektar große Betrachtungsraum verlangte nach einem Rahmenplan, bei dem sich die Teilnehmerinnen auf einzelne Vertiefungsbereiche wie die obsolete Festhalle aus den 1960er Jahren, die innerörtlichen Freiflächen oder den stillgelegten historischen Bahnhof fokussieren konnten. Die prämierten Projekte vertreten im Ansatz alle Vertiefungsmöglichkeiten und die Entwicklung eines Dreiklangs zur Stärkung der Ortsentwicklung scheint in der Weiterbearbeitung denkbar.
Regensburg
Die Römerstadt, an der Donau gelegen und im Mittelalter zur Handelsmetropole aufgeblüht, sieht sich heute mit den typischen Herausforderungen einer wachsenden Stadt konfrontiert. Während beim vergangenen Europan 17 die Sanierung eines Wohnquartiers der 1960er Jahre bearbeitet werden sollte (Bauwelt 4.2024), stellt sich Regensburg in diesem Jahr die Frage, wie die letzten Reserveflächen zwischen Siedlungsraum und dem nördlichen Industriequartier Haselbach zu füllen sind.
Die Römerstadt, an der Donau gelegen und im Mittelalter zur Handelsmetropole aufgeblüht, sieht sich heute mit den typischen Herausforderungen einer wachsenden Stadt konfrontiert. Während beim vergangenen Europan 17 die Sanierung eines Wohnquartiers der 1960er Jahre bearbeitet werden sollte (Bauwelt 4.2024), stellt sich Regensburg in diesem Jahr die Frage, wie die letzten Reserveflächen zwischen Siedlungsraum und dem nördlichen Industriequartier Haselbach zu füllen sind.
Auf dem etwa 107 Hektar großen Projektgebiet, umgeben von dem 425 Hektar großen Betrachtungsraum soll im Sinne der 15-Minuten-Stadt ein identitätsstiftender, autoarmer Stadtteil entstehen, der Wohnen, Arbeiten und Gewerbe verbindet. Dieser soll sich durch einen hohen Wert unver-siegelten Bodens auszeichnen. E18 suchte im Kontext der Fragestellung Re-Sourcing nach einem angemessenen städtebaulich-landschaftsplanerischen Lösungsansatz für diese Aufgabe.
Für beide Standorte wurden im Rahmen einer anonymen Jurierung drei Arbeiten prämiert, die im nächsten Schritt in Workshops weiterbearbeitet werden sollen.
Speichersdorf
Winner (12.000 Euro) Lorenz Junge (DE), Hikari Masuyama (JPN), Justus Pleil (DE)
Runner-Up (6000 Euro) Josef Bader, Gregor Wastl (beide DE)
Special Mention Olga Cobuscean (ROU), Philipp Goertz (DE), Linus Hermann (DE)
Winner (12.000 Euro) Lorenz Junge (DE), Hikari Masuyama (JPN), Justus Pleil (DE)
Runner-Up (6000 Euro) Josef Bader, Gregor Wastl (beide DE)
Special Mention Olga Cobuscean (ROU), Philipp Goertz (DE), Linus Hermann (DE)
Auslobung
Europan – German Association for the Promotion of Archi- tecture, Housing and Urban Development e.V. in Kooperation mit Stadt Speichersdorf
Europan – German Association for the Promotion of Archi- tecture, Housing and Urban Development e.V. in Kooperation mit Stadt Speichersdorf
Jury
Julio de la Fuente, Kaye Geipel, Nikolaus Hirsch, Theresa Keilhacker, Andrea Klinge, Anna Lundquist, Elisabeth Merk (Vorsitz)
Julio de la Fuente, Kaye Geipel, Nikolaus Hirsch, Theresa Keilhacker, Andrea Klinge, Anna Lundquist, Elisabeth Merk (Vorsitz)
Koordinierung
Europan – German Association for the Promotion of Archi- tecture, Housing and Urban Development e.V.; Vesta Nele Zareh, Lola Meyer
Europan – German Association for the Promotion of Archi- tecture, Housing and Urban Development e.V.; Vesta Nele Zareh, Lola Meyer
Regensburg
Winner (12.000 Euro) Mara Foerster; Mitarbeit: Hannah Andree, Johanna Kern, Moritz Molitor, Maria Rosenbrück, Maxima Schad, Susanne Weppler (alle DE)
Runner-Up (6000 Euro) Yannick Güdter; Mitarbeit: Julia Hohmann, Simon Lach, Emely Mathes, Tilmann Ratajczak, Raphael Stark (alle DE)
Special Mention Lorenz Brösch, Eva Hoppmanns, Johannes Zerfaß (alle DE)
Winner (12.000 Euro) Mara Foerster; Mitarbeit: Hannah Andree, Johanna Kern, Moritz Molitor, Maria Rosenbrück, Maxima Schad, Susanne Weppler (alle DE)
Runner-Up (6000 Euro) Yannick Güdter; Mitarbeit: Julia Hohmann, Simon Lach, Emely Mathes, Tilmann Ratajczak, Raphael Stark (alle DE)
Special Mention Lorenz Brösch, Eva Hoppmanns, Johannes Zerfaß (alle DE)
Auslobung
Europan – German Association for the Promotion of Archi- tecture, Housing and Urban Development e.V. in Kooperation mit Stadt Regensburg
Europan – German Association for the Promotion of Archi- tecture, Housing and Urban Development e.V. in Kooperation mit Stadt Regensburg
Jury
Julio de la Fuente, Kaye Geipel, Nikolaus Hirsch, Theresa Keilhacker, Andrea Klinge, Anna Lundquist, Elisabeth Merk (Vorsitz), Ingrid Sabatier (Stellvertreterin)
Julio de la Fuente, Kaye Geipel, Nikolaus Hirsch, Theresa Keilhacker, Andrea Klinge, Anna Lundquist, Elisabeth Merk (Vorsitz), Ingrid Sabatier (Stellvertreterin)
Koordinierung
Europan – German Association for the Promotion of Archi- tecture, Housing and Urban Development e.V.; Vesta Nele Zareh, Lola Meyer
Europan – German Association for the Promotion of Archi- tecture, Housing and Urban Development e.V.; Vesta Nele Zareh, Lola Meyer







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