Bauwelt

Erstlinge weltweit und ein Neuanfang in Venetien

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin; Geipel, Kaye, Berlin

Erstlinge weltweit und ein Neuanfang in Venetien

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin; Geipel, Kaye, Berlin

Die Jury hat getagt, der Bauwelt-Preis 2019 wurde vergeben, sechs Mal, wie zu erwarten war – auch wenn die Auswahl aus einem starken Jahrgang „erster Häuser“ nicht leicht fiel. Doch mehr sei an dieser Stelle nicht verraten: Sie finden die prämierten Werke und ihre jungen Architekten ab Seite 26 vorgestellt, Arbei­-ten der engeren Wahl ab Seite 38. Wer noch mehr sehen und erfahren möchte, sei an dieser Stelle herzlich eingeladen zur Preisverleihung am 17. Januar auf der Münchner BAU. Alles Weitere dazu auf Seite 25.

Sauerbruch Hutton in Mestre

Es schien ein Drama mit unklarem Ausgang zu werden. Nachdem sich die Berliner Architekten Sauerbruch Hutton 2010 mit einem spektakulären, weil „Stadt produzierenden“ Entwurf im Wettbewerb für das Mu­seum M9 für die Geschichte des 20. Jahrhunderts gegen eine internationale Fünfergruppe durchgesetzt hatten, war lange Funkstille. Ob die Wette auf eine grundlegende Neuordnung der Stadtmitte von Mestre mit Hilfe eines neuen Kulturkomplexes aufgehen würde, blieb offen. Dabei hatte die Stadt auf dem Festland vis-à-vis von Venedig, die Millionen Touristen nur von der Durchfahrt durch den maroden Bahnhof kennen, eine Neuordnung ihrer Stadtmitte dringend nötig. Boomzeiten und Schrumpfung hatten sich in der Nachkriegszeit in schnellem Rhythmus abgewechselt, ohne dass von städtebaulicher Planung die Rede sein konnte. Heute steht Mestre mit seinem Bahnhofsareal wieder im Blickpunkt internationaler Investoren, die hier gesichtslose Hotelbauten hochziehen – aber die Neuordnung der Innenstadt südlich der zentralen Piazza Ferretto ist gelungen. Am 1. Dezember 2018 wurde dort das Museum M9 eröffnet. Wiewichtig dieser Bau für das Selbstbewusstsein der Industrie- und Hafenstadt ist, wird ab Seite 54 erzählt. Der neue Kulturkomplex ist auch insofern von Bedeutung, als hier eine eng mit der Stadtverwaltung verknüpfte Sparkassenstiftung exzellente Architektur und Stadtentwicklung fördert, die sich kommerziell möglichst bald selbst tragen sollen – das Museum als Stimulus für neue Geschäftsideen. Ob und wie das Experiment gelingt, werden wir weiter verfolgen.

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