Bauwelt

Beste Bedingungen

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin; Klingbeil, Kirsten, Berlin; Redecke, Sebastian, Berlin

Beste Bedingungen

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin; Klingbeil, Kirsten, Berlin; Redecke, Sebastian, Berlin

Die Flurschule ist tot. Es gibt sie natürlich noch, im Bestand – neu gebaut wird sie aber nicht mehr. Stattdessen entstehen „Lernhäuser“, die versprechen, individuellen Ansprüchen ans Lehren und Lernen besser gerecht zu werden. Dahinter steht die Idee, kleinere Einheiten zu schaffen, das Raumprogramm stärker zu differenzieren und Raumansprüche von Schule und Ganztagsbetrieb zu überlagern, um programmierten Leerstand zu vermeiden. „Durchblick“ und Offenheit der Räume sollen die neue Ar­chitektur bestimmen; statt monotonen, hintereinander geschalteten Klassenräumen, die sich an lan­gen Fluren aufreihen, weiten sich die Erschließungsflächen zu Aufenthaltsräumen auf, die als zusätz­li­che Lernorte genutzt werden können. Bewegbare Wände und große Glasflächen erlauben es den Pä­dagogen, die Übersicht zu behalten, wenn die Schüler sich klassenübergreifend mischen, um voneinander zu lernen. Wir zeigen neue Schulbauten von vier Architekturbüros mit sehr unterschiedlichen Rahmen­bedingungen, aber dem gemeinsamen Ziel, „Pädago­gischer Architektur“ bestmöglich zu entsprechen.
Das Berliner Architekturforum Aedes widmet sich ebenfalls den aktuellen Fragen zum Bildungsbau: Die Ausstellung „Zukunft Schulbau – Europäische Beispiele zeitgemäßer Schularchitektur“ wird mit einer Konferenz am 24. und 25. Juni eröffnet. Die Bauwelt ist Medienpartner; zusammen mit Beate Engelhorn, Initiatorin und Kuratorin der Ausstellung, sowie mit Architekten und Experten aus Politik, Verwaltung und Pädagogik wollen wir aktuelle Ansätze und Perspektiven für den Schulbau diskutieren. Eintrittskarten können über www.aedes-arc.de erworben werden. Und nach den Sommerferien geht es weiter: Am 11./12. September gastiert die Messe „Schulbau. Internationaler Salon für den Bildungsbau“ in Berlin, am 27./28. November in Frankfurt am Main.

Wohnen und Forschen

Forschende Gäste an Hochschulen benötigen Wohnraum auf Zeit. Zwei Neubauten – für die Sorbonne Université und die Cité Internationale Universitaire – sind kompakte Wohnanlagen mit einigen Besonderheiten, die vor allem Bezug nehmen auf den jeweiligen Ort. Zwei zurzeit in Frankreich angesagte Büros erhielten nach Wettbewerben den Auftrag: CAB Archi­tectes hatten das Glück, ihren Neubau für Ozeano­logen an einer der schönsten Buchten der Côte d’Azur zu planen. Ihr Betonbau öffnet sich zum Meer und bietet auf Wunsch viel Schatten. Bruther Architectes hatten das Pech, direkt an der Stadtautobahn von Paris bauen zu müssen. Ihnen gelang ein ganz eigener Weg, mit der Lage umzugehen.

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