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Wolkenkratzerkirchen

Ein amerikanischer Bautyp der 1920er Jahre

Text: Scheffler, Tanja, Dresden

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Wolkenkratzerkirchen

Ein amerikanischer Bautyp der 1920er Jahre

Text: Scheffler, Tanja, Dresden

Wolkenkratzer entwickelten sich in den 1920er Jahren in den USA zum architektonischen Leitbild der Großstadt. Anhand von futuristischen Entwürfen und realisierten Projekten mit integrierten U-Bahn-Sta­tionen, Theatern, Kirchen oder Universitätsnutzungen („Cathedral of Learning“) stellt Anke Köth verschiedene „multifunktionale“ Hochhäuser vor und untersucht dann die Wolkenkratzerkirchen auf ihre Bedeutung im zeitgeschichtlichen Kontext.
Die bekannteste ist sicherlich der „Chicago Temple“ der Methodisten, ein Hochhaus mit Kirchenraum, Kapelle, Sonntagsschule und Kirchenverwaltung in den vier unteren Etagen, 17 vermieteten Bürogeschossen sowie einer „Sky Chapel“ auf etwa 120 Meter Höhe in der Gebäudespitze. Er erhält durch üppige gotische Ornamente an Turm, Fassade und Innenausstattung eine sakral wirkende Identität. Köth stellt knapp 40 Projekte vor, viele wurden realisiert, ein gutes Dutzend davon allein in Manhattan.
Meist wurde der profitversprechende und werbewirksame Bautyp von den Gemeinden auf der Suche nach zeitgemäßer Repräsentation im sich im­mer mehr verdichtenden Stadtzentrum bewusst gewählt. Der „Broadway Temple“ wurde (vor der Fertigstellung von Chrysler und Empire State Building) sogar gezielt mit Zeichnungen seines über ganz Manhattan ausstrahlenden  Kreuzes sowie dem Slogan „Restore the Cross to New York’s Skyline“ beworben. Nach der Lektüre des überaus akribisch recherchierten Bandes ist klar, warum sich Wolkenkratzerkirchen letztendlich nicht durchsetzen konnten. 
Fakten
Autor / Herausgeber Anke Köth
Verlag Thelem Verlag, Dresden 2011
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aus Bauwelt 47.2011
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